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QUARTER HORSE 2003 – eine Veranstaltung der Superlative
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by Ramona Billing
 

 

Über EUR 100 000,-- in der DQHA Futurity/Maturity

 

Die QUARTER HORSE 2003 war ein Highlight in jeder Hinsicht: Hervorragender Sport, großartiges Pferdematerial, erstklassige Organisation und jede Menge Zuschauer. Etwa 14 500 Besucher fanden den weg ins Oberpfälzer Kreuth, wo das Hauptevent der DQHA nach 20 Jahren in Aachen zum ersten Mal stattfand. Wer nicht da war, hat wirklich etwas verpasst!

 

720 Pferd-Reiter-Kombinationen aus ganz Europa waren am Start, darunter viele Teilnehmer aus Italien, der Schweiz, den Benelux-Staaten und sogar Portugal. Schon Wochen im voraus waren die Zimmer im Umkreis von 50 km ausgebucht. Insgesamt kamen 1558 Starts zusammen, wobei allein 1143 auf die AQHA Shows fielen. Showmanager Jürgen von Bistram zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ablauf: „Die QUARTER HORSE 2003 war nicht zuletzt als Generalprobe für die European Championship gedacht, deren Ausrichter die Deutsche Quarter Horse Association im nächsten und übernächsten Jahr ist. Wir haben 125 Prüfungen in 20 Disziplinen in fünf Tagen durchgeführt, ohne dass der Zeitplan dabei nennenswert aus dem Gleichgewicht kam. Unser Konzept ging auf – und das wird es auch im nächsten Jahr tun.“

 

Dass dieses Konzept auf ging, bewies die überaus positive Resonanz von allen Seiten. Besonders zufrieden waren die Reiner. Für sie war der Kreuther Hallenboden wie maßgeschneidert, und das Prüfungsangebot passte ebenso: neben den AQHA/DQHA Shows und den NSBA und NCHA Klassen waren zwei NRHA Lawson Bronze Trophys ausgeschrieben, die mit 20 (Non Pro) bzw. 21 (Open) Startern sehr gefragt waren und ein interessantes Teilnehmerfeld aus ganz Europa anzogen. Aber auch die anderen Reiningklassen konnten sich quantitativ wie qualitativ sehen lassen. Mit Abstand stärkste Klasse war die Reining Amateur. Unter 59 Startern ging die Goldmedaille an Nijomi Sonny Reb unter Roseanne Sternberg (Großbritannien) vor ARC King Cal Bar unter Petra Zeitler (die beiden hatten erst vor einigen Wochen die EM-Goldmedaille in Reining Amateur geholt). Bronze ging an Fifty Proof unter Claudia Klusarits, Österreich, die auf diesem Turnier in mehreren Prüfungen hoch erfolgreich war und u.a. Gold in Reining Novice Amateur erhielt.

 

Die Senior Reining Open gewann unter 42 Startern Solanos Rocky Top unter Morey Fisk, gefolgt von NL Nita Smart Boy (Bes. Rainer Fantini) und Philipp-Martin Haug sowie Hotroddin Sailor (Bes. H.P. Reiss, Schweiz) unter Volker Schmitt. Europameister in der Junior Reining Bit Open wurde Par Little Smokin (Bes. A. Foscari, Österreich) unter Max Memmel gefolgt von Kaliz Golden Mystery unter Michael Saupe und ARC Surprisingly Smart (Bes. H.P.Reiss) unter Volker Schmitt.

 

Gewohnt gut waren die Trail und Pleasure Klassen besucht, die ganz hervorragende Ritte zeigten. In der Senior Trail Open (25 Starter) gingen die ersten drei Plätze in die Schweiz: die Goldmedaille holte RC Ropin Reba (Besitzer Markus Müller) unter Annairis Müller vor RC Zippo unter Giuliana Cassani und No Way To Zip (Bes. Sonja Krebser) unter Manuela Witt. Die Schweizerin Brigitte Graeminger gewann zudem mit dem Undeniably Hint Sohn Hints Jo Jo (Bes. Viktor Wick) die Silbermedaille in Junior Trail Horse Open vor Rad Like Tad (Bes. Erdal Atcetir, NL) unter Karin VanBekkum, Niederlande. Gold ging an Techniques Hot News unter Sylvia Cremer.

 

Zu den erfolgreichen Reitern dieses Turniers gehörten wieder Grischa Ludwig und die Familie Jagfeld. Grischa wurde mit Broadway Dun It (Bes. B.Egenter) Deutscher Meister in Snaffle Bit/Hackamore Reining Open (Platz 2 und 3 gingen nach Österreich: Luzifer unter Benjamin Willersinn bzw. Lisa Secolina unter Max Memmel). Mit FF Play My CD (Bes. Diane Borrack), dem Pferd, mit dem er jetzt zwei Jahre in Folge die ERCHA Futurity gewonnen hat, holte sich Grischa den Titel in der Junior Working Cowhorse. Zweiter in dieser Klasse wurde Royal Litenin Peppy (Bes. S. Witrien) unter Philip-Martin Haug vor Lisa Secolina unter Max Mammel.

 

Diverse Erfolge in den Futurity und DM Klassen gab es für die Jagfelds. Typisches Beispiel war die Senior Western Pleasure. Unter 19 Startern gewann Instant Impulse (Bes. David Maisonnette, Frankreich) unter Alexandra Jagfeld  die Goldmedaille. Silber ging an Principles Deluxe (Bes. K. Ahlemeyer) unter Hubertus Jagfeld vor The Romance is Over unter Tyge Wirginius.

 

Auf überraschend große Resonanz trafen die Cuttings. So gab es 25 Starter in der Senior Cutting Open. Sieger dieser Prüfung wurde Hollys Pep unter Gerold Dautzenberg (Österreich), der damit seine dritte Goldmedaille auf diesem Turnier holte (die anderen beiden waren Cutting Amateur und Working Cowhorse Amateur).

 

Starke NSBA und NRHA Klassen

41 Nennungen gab es in der NRHA Lawson Bronze Trophy und  insgesamt 91 in den NSBA Klassen (davon 39 in der Futurity), bei denen wirklich herausragende Ritte zu sehen waren. Die NRHA Lawson Bronze Trophy ging in der Open Kategorie an den Equitana Reining Cup Champion ARC Surprisingly Smart (Bes. H.P. Reiss, Schweiz) unter Volker Schmitt vor Simkabar Kid(Bes. Karl Schneider) unter Martin Gamper und Ebay (Bes. Sternberg QH, Großbritannien) unter Doug Allen. In der Non Pro Division siegte Fifty Proof unter Claudia Klusarits (Österreich), die mit diesem Pferd auch Int. German Champion Reining Novice Amateur wurde. Auf dem Zweiten Platz folgte Smart A Little unter Francesca Sternberg (Großbritannien) vor Mr Little Dry Doc unter Michael Steiner (Österreich).

 

Top Besetzung hatten auch die NSBA Klassen. In der NSBA Western Pleasure Non Pro gingen alle drei ersten Plätze nach Italien: Gewinner war Katies Time unter Ron Slavin (die beiden siegten auch in der Ltd. Non Pro Division)  vor Chocolate Chiplette unter Mirjam Giraudini und Impulsive Scarlet Rose unter Daniele Cozzo. Impulsive Scarlet Rose holte auch in der Open Division den Titel – diesmal allerdings unbter Keith Long. Zweite wurde Zippos Preshus Jewel unter Francesco Bassi (Italien), Dritte Heavens Dream Girl unter Sylvia Jäckle.

 

NSBA Western Pleasure Futurity Champion wurde Hints Wimpy Dear (Bes. Monica Von der Osten-Sacken) unter Hubertus Jagfeld vor Techniques Hot News unter Sylvia Cremer und Technical Nat Image unter Nathalie McReynolds (Frankreich). NSBA Hunter Under Saddle Futurity Champion wurde Technology unter seiner Besitzerin Alexandra Jagfeld vor Technical Nat Image unter Nathalie McReynolds (Frankreich) und Que Pasa Coolina unter Patricia Bambeck.

 

 

 

Chevrolet Silver Trophy Finale – an Spannung nicht zu übertreffen

Zu später Stunde am Samstag Abend wurde das Finale zur Chevrolet Silver Trophy Reining ausgetragen, für das sich sechs Reiter qualifiziert hatten. Nur drei hatten aufgrund des Gesamtergebnisses aus den Qualifikationen Aussicht auf den Chevrolet Tahoe: Volker Schmitt mit Commander Fair Sam (Bes. Inés-Maria Bors) – die beiden galten mit 3,5 Punkten als Favoriten-, Grischa Ludwig mit LQ Here I Am  (Bes. Alex Kubli, Schweiz / 3 Punkte) und Nico Hörmann mit Smart Little Fury (Bes. Gerhard Rust / 2,5 Punkte). Grischa hatte jedoch Pech und musste einige Patzer hinnehmen: LQ Here I Am kickte zweimal und schaffte es schließlich sogar, sich ein Eisen herunterzutreten, so dass die beiden weit abgeschlagen endeten. Volker Schmitt lenkte den Commander Flit Fritz-Sohn souverän, aber eher vorsichtig durch die Pattern und brachte es auf 213. Nico Hörmann dagegen setzte als vorletzter Starter alles auf eine Karte und ritt auf Risiko. Volles Tempo auf den Zirkeln, feine Speed Control, schöne Stopps und Spins wurden mit 218 Punkten belohnt. Jetzt kam alles auf den letzten Reiter an. Morey Fisk präsentierte den Fritz Power Sohn Golden Money Power, mit dem er die letzte Qualifikation auf der Ost-Futurity gewonnen hatte, in einem stilistisch feinen Ritt, dessen schnelle Zirkel aufgrund der großen Galoppsprünge des Palominohengstes zwar nicht so rasant wirkten, aber bei den Richtern für ebenfalls 218 Punkte gut war. Im jetzt notwendigen Stechen passierte das Unglaubliche: beide Starter brachten es wiederum auf  das gleiche Ergebnis, nämlich 216,5 Punkte. Aus Rücksicht auf die Pferde ließ man die Münze entscheiden Das Glück war schließlich auf Seiten von Morey Fisk und Golden Money Power. Die beiden gewannen den Finalritt verdient. Nach AQHA Regeln erhielt Morey Fisk für diesen Ritt 1,5 Punkte und Nico 0,75, so dass Letzterer auf 3,25 Punkte in der Jahresgesamtwertung kam. So reichten Volker Schmitt sein dritter Platz und seine 3,.5 Punkte aus den Qualifikationsläufen, um den Chevrolet Tahoe nach Hause zu bringen.

 

DQHA Futurity/Maturity  2003 – Das 100 000,-- Euro Event

Zum ersten Mal konnten in der DQHA Futurity/Maturity 2003 über EUR 100 000,-- ausgeschüttet werden. 274 Nennungen gab es in den Futurity/Maturity Klassen. Die Qualität der Pferde aus europäischer Zucht konnte sich sowohl in den Halter als auch in den Performance Klassen sehen lassen. Champion of Champion wurde unter 40 Weanlings (Absetzern) Revolution Honeymoon, vorgestellt von Marco Dumeier. Das sehr typvolle Stutfohlen, stammt  von Revolution Review aus der TL Fully On Tour und wurde von Heike und Oliver Sturm gezüchtet.   

 

Stark waren die Nachkommen der Hengste Undeniably Hint und With Technique vertreten. Undeniably Hint (Besitzer Wilhelm Just) war bereits im Vorjahr DQHA Leading Sire. Mit Hints Sugar Sunshine (Halter Weanling Stallions Late), Magic For Pleasure (Three Year Old Stallions), Hints Jojo (Trail Futurity), Hint Of Marlana (Western Riding Futurity) und Hints Wimpy Dear (Western Riding Maturity und Hunter under Saddle Maturity) stellte Undeniably Hint allein sechs Futurity/Maturity Champions. Doch auch With Technique (Besitzer With Technique Partnership) macht mehr und mehr durch seine Nachkommen auf sich aufmerksam. Technical N Black  (Yearling Mares Futurity), Technical Nat Image und Techniques Hot News (Western Pleasure und Hunter under Saddle) sind nur einige davon.

 

Mit Awesome Topsail Soks stellte Dr. Matthias Gräber einen würdigen Sohn des Hengstes Col Awesome Socks aus der Splendor Jacket vor. Der Fuchs, der in diesem Jahr insgesamt eine gute Saison in allen möglichen Disziplinen hatte, wurde Futurity Champion in Reining und Working Cowhorse. Insbesondere seine Arbeit in der Cowhorse beeindruckte sowohl in der Dry Work als auch am Rind.

 

Die Reining Maturity ging in die Schweiz: hier wurde der von Volker Schmitt gut herausgebrachte Hotroddin Sailor Champion. Der Hengst stammt von Okleos Sailwin aus der De Berry Best Jet und wurde von H.P. Reiss (Schweiz) gezüchtet, dem er auch gehört. Hotroddin Sailor dürfte eine interessante Zukunft vor sich haben.

 

207 Hengste sind in das SSA Programm derzeit einbezahlt. Die Auktion der Decksprünge teilte sich in Kreuth in eine Live Auction und eine Stille Auktion. Am Samstag Abend wurden sieben Hengste bzw. deren Nachkommen live in der Arena präsentiert und dort auch versteigert. Die übrigen liefen wie in den Vorjahren über die Silent Auction (stille Auktion), die um 22 Uhr beendet war.  Elf der Hengste erzielten dabei ein Gebot von EUR 1000,-- und mehr. Das Höchstgebot von EUR 2300,-- gab es wie bereits im Vorjahr für Blazin Hot. Das Gebot kam von Helmut Franz Großhauser, der damit nicht nur den Decksprung, sondern auch einen Flug nach Amarillo mit zwei Übernachtungen und Dinner im Big Texan, gesponsert von American Airlines und Texas Tourism mit nach Hause nahm.

 

Fazit: Eine überaus gelungene Veranstaltung, zu der man der Deutschen Quarter Horse Association nur gratulieren kann, und die Großes in Hinblick auf die Europameisterschaft in den nächsten beiden Jahren erwarten lässt.

 

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