Muskelbiopsien bei
PSSM zeigen eine 1,5 bis 4 fach so hohe Glycogen-Konzentration
im Muskel als bei gesunden Pferden. Bei PSSM scheint die Insulin-Reaktion
auf Glucose im Futter deutlich heftiger zu sein als bei gesunden
Pferden. Warum der Metabolismus bei PSSM Polysaccaride (Mehrfachzucker)
anders verstoffwechselt und in der Muskulatur speichert, ist noch
nicht abschliessend geklärt.
Bei Kaltblutpferden wie Belgier und Percheron Pferden geht man
davon aus, dass 25% der Population an EPSM erkrankt sind. Frau
Stephanie Valberg (Universität Minnesota) beschreibt in Veröffentlichungen,
dass EPSM bei Kaltblütern wohl noch Unterschiede zum PSSM bei
Quarter-Horses aufweist.
Symptome:
Die Pferde sind auffällig bewegungsunlustig, steif und wirken
energielos. Das Krankheitsbild ist meist absolut untypisch
für Lumbago. Die Symptome wie Verkrampfungen, Bewegungsunlust
etc. sind als Dauerzustand mal mehr mal weniger ausgeprägt.
(siehe Infos von Dr.
C. A. Bingold)
In einigen
Veröffentlichungen ( siehe Link-Liste)
werden folgende Symptome bei PSSM aufgelistet:
- Kreuzverschlagsähnliche
Symptome bis hin zum Festliegen
(ohne oder mit entsprechender CK-Erhöhung im Blutbild)
- sägebockartige Haltung
- symmetrischer Abbau
der Muskulatur
(speziell am Rumpf, an der Schulter und Oberlinie)
- wechselnde Lahmheiten
- Probleme bzw. Widersetzlichkeiten
beim Rückwärtsrichten
- Schwitzen
- asthmatische Atmung
– wenn sich das Pferd trotz Muskelverspannung weiter bewegt
- "geschwollene" Muskeln
- Muskelzittern (hauptsächlich
im Bereich der Hinterhand)
- auch kolikartige
Symptome (Verkrampfungen bestimmen das Bild)
- bei älteren Pferden
und langandauernder Krankheit können die Sehnen (hier sind Stuten
wohl mehr betroffen) - speziell die tiefe Beugesehnen - angegriffen
sein, so dass es zu Zerreißungen kommt.
- Rehe – reheähnliche
Symptomen
- Krampfkoliken
- Abmagerung
Management bei PSSM
Wichtig ist die tägliche Bewegung. Regelmäßige tägliche Bewegung
(je nach Symptomen so wie es das Pferd zulässt) scheint notwendig
zu sein. Pferde immer im gewohnten Rhythmus belassen, möglichst
in Auslaufhaltung, wo sich das Pferd im Schritt alleine bewegen
kann.
Da die
Pferde mit PSSM Glycogen besonders gut aus dem Futter „herausfiltern“
gilt es diesen Anteil soweit als möglich zu reduzieren.
Futtermanagement:
- Ausreichend Grundfutter
in Form von Heu - eventuell Stroh (empfindliche Pferde
können hier aufgrund der am Stroh zurückgebliebenen Ähren auch
schon reagieren) - zur Verfügung stellen.
- Kraftfutter vermeiden
bzw. stark reduzieren (auf Stärkeinhalt achten).
- Heu mit Vitamin
und Mineralversorgung und fetthaltige Zusätze wie Speiseöl (hier
besonders Leinöl - auch Soja- oder Distelöl) ergänzen.
Hierbei
ist besonders wichtig, dass auch im Erhaltungsbedarf fetthaltig
gefüttert werden muss, um die Insulin-Antwort bei PSSM-Pferden
zu verringern.
Mit einem
nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelten Futter
machte die „Scharnebecker Mühle“ auf sich aufmerksam. Ein hochinnovatives
Futter für Fohlen, Pferde mit Muskelerkrankungen und Hufrehe bietet
der Futtermittellieferant an. Für Westernpferde besonders interessant
ist die Serie „Muscle Protect“, ein Spezialfutter für stark bemuskelte
Pferde und Pferde mit der Muskelkrankheit PSSM, von der Westernrassen
besonders betroffen sind.
Aktuelle
Diskussionen zum Thema PSSM finden Sie hier.
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gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den
Bereich AQHA.
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