In
der kleinen Stadt Kissimmee in Florida, in der Nähe von Orlando,
fand vom 5. - 8. März 2010 die jährliche AQHA Convention
statt. Im Gaylord Palms Resort ist diese Tagung das Diskussionsforum
für AQHA-Mitglieder und Gelegenheit, sich aus erster Hand
zu informieren und die Zukunft des Verbandes mitzugestalten.
Weitere Entscheidungen von der AQHA Convention
Das Stud Book & Registration Committee hat u.a. folgende Änderungen
vorgeschlagen:
- Der Begriff "red hair" wird im Regelbuch aus Regel 228(m) aus
der Bescheibung von blue roan entfernt.
- Die Einführung von weiteren Gentests sowie die Erwähnung der
Ergebnisse auf den Papieren sowie in den AQHA records auf der
Website
- Die Eintragung von Klonen wird auch in Zukunft noch kein Thema
bei der AQHA sein
Quarter Horse-Züchter, die nachweislich mit Pferden ohne genetische
Defekte züchten, sollen unter bestimmten Voraussetzungen die Ausziechnung
als "Gold Breeders" bekommen.
Zudem sollen in Hinsicht auf das Thema "Animal Welfare" in Zukunft
auf Turnieren sog. Stewards eingesetzt werden, die nicht nur auf
Verstöße gegen die humanitäre Behandlung von Pferden achten sollen,
sondern auch Tiips und Aufklärungsarbeit leisten sollen.
AQHA Nominations and Credentials Committee
Das AQHA Nominations and Credentials Committee, dem u.a. auch
Ullrich Vey angehört, hat beschlossen, daß die Altersgrenze für
einen director emeritus von 70 Jahren auf 65 gesenkt wird, den
Status des Director-at-Large kann man nun schon nach 15 anstatt
20 Jahren Tätigkeit bei der AQHA erlangen.
Ehrungen
Professional Horseman of the Year: Jeffrey Pait
Professional Horsewoman of the Year: Dianne Eppers
AQHA Lifetime Achievement Award: Nancy Hughes, Don Burt, Don Manuello
Professional’s Choice Most Valuable Professional Award: Laura
Rose
World Conformation Horse Association
Auf der Convention hat auch die noch sehr junge WCHA ihre Mitgliederversammlung
abgehalten. Der verband, der sich um die Belange von Conformation
bei Performance-Pferden kümmern will, ist eng mit der AQHA verwoben:
Wayne Halvorson ist Chairman, der kommende AQHA-Präsident Peter
Cofrancesco III ist Vorstandsmitglied. Mehr dazu
auf der Website der WCHA
Erste Entscheidungen von der AQHA Convention
- Das Judges Committee und das Board of Directors haben dem Einsatz
von AQHA Specialized Halter Judges auf der World Shows und auf
Special Events zugestimmt.
- Performance Halter-Pferde auf der World SHow müssen auch in
einer Performance-Klasse auf der World Show starten
Die
AQHA Direktoren und Mitglieder erwartete eine spannende Convention,
die in der Schlussphase äusserst lebhaft verlief. An der eigentlichen
Versammlung für alle Mitglieder wurden nämlich nicht alle Anträge
der Kommissionen an das Executive Board akzeptiert. Die Stimmen
mussten ausgezählt werden da es keine offensichtlichen Mehrheiten
gab.
Am Montag übernahm Johannes Orgeldinger, der erste europäische
AQHA-Präsident, das Tagesgeschäft des Verbandes für
ein Jahr, mit Johne Dobbs kommt die zweite Frau ins Executive
Board, die zudem von der AQHA Convention erstmals gegen den Vorschlag
des Executive Boards gewählt wurde.
Aus Deutschland sind noch bis kommenden Freitag DQHA-Präsident
Hans-Jürgen Förster, DQHA International Director Ulli Vey, Sportobfrau
Michaela Kayser (als neue AQHA-Direktorin) und Yvonne Rützel von
der DQHA-Geschäftsstelle der DQHA in Kissimmee, Florida.
Das ist das AQHA Executive Board 2010/2011:
Johannes Orgeldinger - president
Peter Cofrancesco III. - first vice president
Gene Graves - second vice president
Johne Dobbs
Johnny Trotter
Michaela
Kayser vertritt ab sofort als AQHA Director die Anliegen der deutschen
Mitglieder der American Quarter Horse Association. Der DQHA-Vorstand
hatte seine Sportobfrau Ende 2009 für dieses Amt nominiert.
Nun wurde die 38-Jährige bei der Convention in Florida von
den zuständigen Gremien bestätigt. DQHA-Präsident
Hans-Jürgen Förster wurde zum District Director gewählt
und verstärkt damit die Position der DQHA beim Mutterverband
um eine weitere Stimme. International Director Ulli Vey hat als
Director at large ohnehin Stimmrecht auf Lebenszeit.
Micky Kayser hat ihre
neuen Möglichkeiten bereits genutzt und eine Sonderregelung
für Ranch Horse Versatility Shows in Europa auf den Weg gebracht,
die die meisten Hürden bereits genommen hat. Seit 1. Januar
2010 fordert die AQHA bei der Disziplin Ranch Cutting zwei Rinder
pro Teilnehmer, was für die Veranstalter (und damit letztlich
auch für die Teilnehmer) hohe Zusatzkosten bedeutet. Einige
deutsche Ranches hatten bereits angekündigt, unter diesen
Voraussetzungen, künftige keine Versatility-Turniere mehr
ausschreiben zu wollen. Die Regel soll nun für Europa gelockert
werden. Nachdem das Ranchhorse Committee, das Show Committe, das
General Membership Meeting und das Board of AQHA Directors die
Idee bereit gutgeheißen haben, wartet der Vorschlag aus
Deutschland nun noch auf die Absegnung durch das Executive Committe.
„Eine sehr interessante
und informative Veranstaltung“, lautet das Fazit von Michaela
Kayser und Yvonne Rützel (DQHA-Geschäftsstelle) über
die AQHA Convention. Beide nutzten die Gelegenheit aktuelle Diskussionen
zu verfolgen und sich aktiv einzubringen: „Besonders aufgefallen
ist uns die positive Einstellung aller Mitarbeiter und Mitglieder,
der professionelle und respektvolle Umgang der Teilnehmer untereinander,
ein ganz besonderer Spirit. Das verlieh der Gesamtveranstaltung
einen sehr harmonischen und positiven Charakter.“
Der Zeitplan der Convention steht bereits fest (siehe
hier), die Agendas finden Sie weiter unten.
International Committee
Die Agenda des International Committees liest sich in diesem Jahr
wie ein Maßnahmempaket der AQHA-Strategie, die ihr Glück nun bei
den International Affiliates sucht. Angesichts sinkender Population
in Nordamerika wird nun Wachstum ausserhalb der USA verordnet.
Die Mitglieder des International Committees sind dazu angehalten,
sich aktiv auf Turnieren und anderen Pferdeveranstaltungen mit
den Mitgliedern ihrer Landesverbände zu beschäftigen und zu gewährleisten,
daß deren Anforderungen dort auch gerecht wird.
Interessant: Das AQHA International Committee ist aufgefordert,
due Ausrichtung und Durchführung von FEI Reining CRIs zu unterstützen.
Bislang noch nicht anerkannte Länder sollen ermuntert werden,
AQHA-Tochterverbände zu gründen, um u.a. auch sicherzustellen,
daß die AQHA in den Ländern als Zuchtorganisation anerkannt wird.
Amateur Committee
Konkretere Regelvorschläge gibt es im Amateur Committee:
- Eheähnliche und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften werden
anerkannt, ebenso werden Cousínen und Cousins ersten Grades als
direkte Familienangehörige betrachtet.
- Novice-Reiter sollen zukünftig auch Hengste vorstellen dürfen.
- Zukünftig sollen Amateure generell geleaste Pferde vorstellen
dürfen.
Judges Committee
Neben der Intregrität, dem Umgang bei Beschwerden und der weiteren
Ausbildung der Richter stehen zur Diskussion:
- AQHA-Approved Specialized Halter Judges
- Specialized Novice Judges für internationale Affiliates
Stud Book and Registration Committee
Die wichtigsten Punkte des Stud Book and Registration Committee:
- PSSM- und GBED-Tests sollen verpflichtend werden
- kastrierte HYPP H/H-Träger sollen wieder eingetragen werden
dürfen
Show Committee
Für Turnierreiter könnten folgende Änderungen schon im nächsten
Jahr kommen:
- Änderung des Punktesystem, sodass es schon ab einem Teilnehmer
Punkte geben kann
- Ranch Horse Pleasure, walk/jog bzw. walk/trot als Western Pleasure
und Trail-Klassen sowie Yearling Longe Line sollen als Klassen
aufgenommen werden