Mehr
AQHA-Shows, aber weniger Starts -
denn 16 AQHA Shows fallen weg, 29 kommen hinzu, das bedeutet ein
Netto-Wachstum von 82 auf 95 AQHA Shows in diesem Jahr. Das geschieht
vor allem dank der Sonderformate wie Special Event (+6) und All-Novice
(+5), netto ist in diesem Jahr nur eine reguläre AQHA-Show
hinzugekommen.
Mehr AQHA-Shows, aber weniger Starts -
damit sinkt aber die Zahl der durchschnittlichen Starts/Turnier
deutlich: 242 Starts (-21%) verzeichnet die AQHA-Statistik in
diesem Jahr pro Show, im Vorjahr waren es noch 308. Eine Entwicklung,
die weder den Show Managements noch den Teilnehmern gefallen dürfte,
denn weniger Starts je Show bedeutet weniger Startergelder und
weniger AQHA-Punkte.
Kreuth und
Wenden – die großen Vierfach-Shows müssen Federn
lassen
Größtes
AQHA-Turnier in diesem Jahr war die Q10 in Aachen, die mit nur
6 Starts mehr gleichauf mit der Quarter Horse-Europameisterschaft
in Kreuth liegt. Rang drei geht erneut an den Ride Of America
in Wenden.
Entgegen der landläufigen
Meinung, in schlechten Zeiten würden verstärkt große
Turniere frequentiert, melden alle großen Shows ausser Aachen
spürbare Rückgange: Am stärksten traf es die Bavarian
Spring Classic (-11%), auch die Bay. Meisterschaften und die QH-EM
mussten Starterrückgänge um -8% verzeichnen. Somit sank
ihr Anteil an den Gesamtstarts in den letzten drei Jahren um 6%,
der Anteil der Shows in Kreuth sinkt sogar auf 39%.
Und den leichten Zuwachs auf der Q10 Aachen um 1,6% ist vor allem
den Open-Reiter und erstmalig den Novice Youth zu verdanken.
Die
Gewinner und Verlierer 2010
Zu den Gewinnern in
diesem Jahr gehört der AQHA Speed In Style in Erbach: Show
1 bringt es auf Anhieb auf 133 Starts, Show 2/3 wächst um
48% und zählt 80 Starts mehr als 2009. Aber auch die All-Novice
Show in Dinslaken legt mit 137 Starts ein glänzendes Debüt
hin.
Ganz anders beim AQHA-Turnier
in Dönsel-Dickel: 150 Starts weniger als im Vorjahr (-53%)
geben ebenso Hausaufgaben für 2011 auf wie der Spring Warm
Up in Wenden, hier kamen 119 Starts weniger heraus (-25%). Und
der Sinkflug des Saisonauftakts Bremen bleibt unaufhaltsam: Trotz
integrierter DQHA Convention und Kentucky-Ball unterschritt das
Turnier in diesem Jahr die 100-Starter-Marke. Das hat es in den
letzten 12 Jahren nicht gegeben.
Quarter
Horse-Sport verliert Jugendliche und Amateure/ Zahl der All-Novice-Starter
sinkt
Wer den Starterrückgang
im Quarter Horse-Sport verstehen will, muss die Ursachen bei den
Jugendlichen (-13%) und den Amateuren (-11%) suchen. Ob es an
den Kosten liegt? Kritik bei Turnierteilnehmern gibt es nicht
nur bei den Startgebühren, den Vogel schoß in diesem
Jahr nämlich der Ride Of America ab, der alleine 42 EUR Office
Charge für eine Nennung an allen vier Shows verlangte. Üblich
sind, z.B. in Kreuth, 15 EUR.
Und: Zwar haben die regulären AQHA-Shows prozentual am meisten
Starter verloren, der geringere Verlust bei den All-Novice Shows
wird nur durch die höhere Anzahl an angebotenen Shows kompensiert.
Das Ergebnis: Die Zahl der durchschnittlichen Starts je Turnier
sinkt bei den All-Novice-Shows auf den geringsten Wert seit Einführung
in Deutschland.
Alle All-Novice Shows ausser Overath haben mit sinkenden Starterzahlen
zu kämpfen, denn statt durchschnittlich über 100 Starts
hat eine All-Novice Show in diesem Jahr nur noch 76 Starts, so
wenig wie noch nie.
Regionalgruppenfuturitys: Regeländerungen schaden den AQHA-Shows
Das hat die „Bärenfellgruppe“ sicher nicht gewollt,
als sie Ende 2009 aufwendig ein neues Regelwerk an den Start brachte:
Die Neuregelungen haben den gekoppelten AQHA-Shows und damit der
Wirtschaftlichkeit der Regiofuturitys massiv geschadet, denn nach
den regeländerungen gingen die AQHA-Starts auf den Regio-Futuritys
2010 schmerzhaft zurück: Die Westfuturity verliert 23% Starts,
die Nordfuturity -12%, die Südfuturity noch -6%.
In EUR fehlen damit einer Westfuturity rd. 2.000 EUR Einnahmen,
bei der Nordfuturity sind es immerhin 1.300 EUR.
Und Problemkind bleibt
weiterhin der Osten: Mit 136 Starts ist diese Regiofuturity die
kleinste, auch das massive finanzielle Engagement der DQHA in
die European Experience konnte in der Region offensichtlich keine
Impulse für die Quarter Horse-Zucht setzen.
Vielleicht ist es ratsam,
das umfangreich erstellte Regelwerk der Regiofuturitys schnellstens
zu modifizieren. Bei der Turnierplanung 2011 haben die Regionalgruppen
das bereits schon selbst gemacht - die Termine der Nord- und Westfuturity
liegen jetzt wieder zwei Wochen auseinander.
Versatility
Ranch Horse bleibt süddeutsch/ Behindertensport startet gut
Mit vier der insgesamt fünf Turniere bleibt die Versatility
Ranch Horse ein rein süddeutsches Thema. Das einzige Nordturnier
in Wenden verzeichnet in diesem Jahr nur fünf Starts, während
die Shows in Gechingen und Hechingen mit 26 Starts gut beginnen.
Und auch der AQHA-Behindertensport findet guten Anklang: Erstmalig
gab es in diesem Jahr EWD-Klassen mit 84 Starts auf vier Shows.
EWU hat doppelt
soviele Quarter Horse-Starts wie AQHA/ DQHA Futurity braucht neue
Ideen
Die EWU verzeichnet in diesem Jahr 40.719 Starts auf ihren Turnieren,
das sind sogar 8,5% mehr Starts als noch im Vorjahr. Damit vergrößert
sich der Abstand zwischen EWU und AQHA weiter, denn mit rd. 26.467
Quarter Horse-Starts verzeichnet der Verband doppelt soviele QH-Starts
wie der eigentliche AQHA-Sport (mehr
dazu hier)
Bedenklich ist auch, daß die DQHA Futurity/ Maturity sich
nicht so widerstandsfähig zeigt wie der Quarter Horse-Turniersport.
Sie stellt sich in diesem Jahr mit 302 Nennungen und 244 Starts
so schwach wie seit fünf Jahren nicht mehr dar, und die derzeit
geringe Hengstquote auf dem Niveau von 1993 lässt für
die Zukunft kaum Hoffnung auf Besserung.
Sollte
sich die DQHA Futurity/ Maturity noch weiter vom Quarter Horse-Sport,
ob bei AQHA oder EWU, abkoppeln, werden konkurrierende Angebote
wie das EWU-Jungpferdeprogramm für die Züchter und Käufer
interessanter. Bereits jetzt liegen die Starterzahlen in den Jungpferdeprüfungen
auf der EWU German Open deutlich über den vergleichbaren
Klassen auf der DQHA Futurity/ Maturity in Aachen. Und mit 23.640
EUR Preisgeld in den sechs Klassen beginnt die EWU, auch wertmäßig
zur DQHA Futurity/ Maturity aufzuschließen.
Alle Informationen
Die
AQHA-Turnierstatistik 2009 - 2010 im Detail
Die
AQHA-Turnierstatistik 2010 im Detail
Mehr
dazu
2010:
Quarter Horse-Turniersport: Bislang 23% weniger AQHA-Starts als
im Vorjahr
2009:
Absoluter Rekord: AQHA-Turniersport wächst im Krisenjahr
um 25% auf rd 25.000 Starts
2008:
So viele Starts wie noch nie - so wenig Shows wie seit sieben
Jahren nicht mehr
2007:
AQHA Turnierlandschaft 2007 - 2.000 Starts mehr, neun Shows weniger
2006:
Erste Westernreiter Union (EWU) und Deutsche Quarter Horse Assn.
– Die beiden Big Player im sportlichen Vergleich
2005:
Quarter Horse-Turnierszene muß weitere Einbußen verkraften
Hinweis:
Sobald die Zahlen der verbliebenen Shows da sind ( 5 Special Events,
eine All-Novice Show und eine Introductory Show), wird die Auswertung
aktualisiert.
Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen
gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den
Bereich AQHA.
Zum
wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.
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