Zum dritten Mal in seiner Geschichte kommt der AQHA Youth World Cup 2012 nach Europa:
1994 lud Deutschland die Quarter Horse-Jugendlichen aus aller Welt dazu in die Aachener Soers ein, im Jahr 2000 war Italien die Gastgebernation.
wittelsbuerger.com öffnet sein Archiv und lässt die Eindrücke aus dem Jahr 1994 von Ute Tietje Revue passieren, die für das Western Pferde Journal als Journalistin wie auch als Mutter berichtete über das Event, das zwar bei der DQHA schlußendlich ein ordentliches Loch ins Budget riess, bei den teilnehmenden Jugendlichen aber für unvergessliche Erinnerungen sorgte.
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AQHA Youth World Cup 1994: Deutsches Youth World Cup-Team holte erstmals Bronze
(Ute Tietje) Am 15. Juni 1994 fiel der Startschuss für ein absolutes Highlight der DQHA, den Youth Quarter Horse World Cup in Aachen. Hatte man im Vorfeld noch leichte Zweifel, ob genügen qualifizierte Pferde für die Jugendlichen zur Verfügung gestellt würden, um den Bedarf einer Mannschaftsweltmeisterschaft abzudecken, sah es dann doch sehr erfreulich aus.
Neben Ställen aus Deutschland, Luxemburg und der Schweiz und den deutschen Teammitgliedern stellten u.a. auch einige Amateure ihr einziges Turnierpferd zur Verfügung, ebenso wie jugendliche Reiter, die selbst nicht im Team mit dabei waren.
Mit Hilfe vieler ihrer Mitglieder konnte die DQHA eine glanzvolle Veranstaltung auf die Beine stellen, die im In- und Ausland hohe positive Anerkennung fand. Am 16. Juli waren alle Pferde und Teams auf der Anlage in der Aachener Soers eingetroffen. Die Pferde wurden einem Vet-Check unterzogen und zu Paketen, die alle Disziplinen abdeckten, zusammengestellt. Abends beim Welcome-Dinner wurden die einzelnen Teams vorgestellt und die Pferdepakete verlost.
Die acht Teams hatten vom 17. bis 21. Juli Zeit, sich auf die ihnen unbekannten Pferde unter Anleitung ihrer Trainer einzustellen. Dabei waren USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Italien, Niederlande, Schweiz und Deutschland. Es fehlten die Japaner und Brasilianer, die interne Verbandsprobleme hatten und auch die Belgier, die aus unverständlichen Gründen ihren Start sehr spät zurückzogen.
Mitglieder des deutschen Teams, betreut und trainiert von den Teammitgliedern der siegreichen Mannschafts-Weltmeister 1993 Christel und Hubertus Jagfeld und dem amerikanischen Trainer Steven Biller aus Schmallenberg, waren:
Isabel Kleinmann aus Plüderhausen bei Stuttgart, mehrfache Europameisterin,
Sebastian Hünnekens aus Ochtrup bei Münster, zweifacher Europameister,
Sascha Tietje aus Kirchlinteln bei Verden/Aller, zweifacher Europameister,
Anja Breitreiner aus Pleckhausen, Europameisterin und
Sascha Ludwig aus Kernen-Stetten, Bronzemedaille Europameisterschaft.
Neben dem Training fanden allerdings auch eine Reihe von Aktivitäten statt, ein Grillabend, der wegen des Endspiels der Fußballweltmeisterschaft, in dem ja die Italiener vertreten waren, etwas kurz geriet, eine Rheinfahrt, Besichtigung des Aachener Doms, so wie ein offizieller Empfang der Teams durch den Bürgermeister der Stadt Aachen im historischen Rathaus und die ,Kiwi- Party", so nennen sich die Neu seelander scherzhaft selbst, mit Käse und Wein aus Neuseeland, der Holländer und Deutsche erblassen ließ.
Am 21. Juli begannen nach der offiziellen Eröffnung der Weltmeisterschaft die Wettkampfe mit Showmanship at Halter. Die gesamte Show I mit allen zehn Disziplinen wurde an diesem Tag bereits durchgezogen. Erfolgte die Auswahl der deutschen Teams durch eine anonyme Leistungsliste, aus der die Teammitglieder ausgewählt wurden, so schickten die Amerikaner die Reiter mit den höchsten Gesamtpunktzahlen der USA, eine faire und von niemandem beeinflußbare Lösung, zum YWC.
So hatten z.B. Jamie Radebaugh 422 Punkte und Kaitrin Marie Roberts 456 erritten. Welch eine Leistung, wenn man bedenkt, daß ein Sieger, der 45 Teilnehmer geschlagen hat,
ganze 9 Punkte erhält! Dazu kam dann auch noch eine gehörige Portion Glück für die USA, denn die Amerikanerinnen hatten das Paket gezogen, das die meisten Turnierpferde mit einschlägigen Erfolgen enthielt,
so waren bereits drei Pferde sehr erfolgreich auf der EM 93. Bei dieser Pferde/Reiter—Kombination
war es dann auch nicht verwunderlich, daß das US-Team bereits nach der ersten Show mit 130 Punkten vor Kanada (97 Punkte) führte. Begleitet wurde das US-Team von einem Riesenanhang, der mit den jungen Reiterinnen aus den USA herübergekommen war und sein Team lautstark anfeuerte.
Mit einem Sieg und drei 2. Plätzen konnte das deutsche Team mit 78 Punkten einen beachtlichen 3. Platz einnehmen. Das Programm des Samstags, das nur einen Teil der Prüfungen der Show II, gerichtet von Rebecca Algar enthielt, endete so rechtzeitig, daß Zeit genug war, sich für die County-Party am Abend zu erfrischen.
An diesem Tag mussten Reiter ihr Können in den Disziplinen Showmanship at Halter, Hunter under Saddle , English Equitation (beides Prüfungen im klassischen Sattel), Western Riding, Western Pleasure und Westem Horsemanship unter Beweis stellen. Die Party am Abend war allerdings so ein Hit, daß es den Trainern nur mit Mühe gelang, ihre Schäfchen aus dem internationalen Jugendpulk zu schon sehr vorgerückter Stunde von der Tanzfläche ins Hotelbett zu manövrieren.
Mit 10 Punkten für Deutschland und 6 Punkten für Australien verringerte sich nach der Versatility-Prüfung der Abstand zwischen dem dritten und vierten Platz auf 11 Punkte. Nach Cutting und Reining lagen die die Australier dann nur noch einen Punkt vor dem deutschen Team. Der Trail, die letzte Prüfung, musste die Entscheidung über Platz 3 oder 4 bringen. Hier konnten die Australier je doch lediglich 5 Punkte erreichen, das deutsche Team aber 11, so daß erstmals in der Geschichte der Youth World Cups ein Deutsches Team Bronze holen konnte.
Nach der Ehrung des unangefochtenen Weltmeisters USA, eine reine Damenriege, wurde die Youth World Cup Fahne an das US-Team übergeben, denn der Gastgeber des nächsten Youth World Cups 1996 heißt USA. Skip Parker, Vorsitzender des YWC zeigte sich begeistert über Organisation Durchführung des YWC in Aachen, der damit erstmals auf dem europäischen Kontinent stattgefunden hatte. Richterin Rebecca Howell-Algar lobte die ausgezeichnete Arbeit der Jugendlichen, die sich in den wenigen Tagen so optimal die Pferde eingestellt hätten, so daß es sehr viel Spaß gemacht habe, den YWC zu richten.
Johannes Orgeldinger, Präsident der DQHA, bemerkte in seiner Abschlußrede, daß es eines seiner vergnüglichsten Wochenenden seines Lebens gehandelt habe. Man habe die Jugendlichen und z.T. ihre Eltern kennengelernt und die Jugendlichen hätten untereinander viele Kontakte knüpfen können.
Grundgedanke des von Skip Parker 1978 ins Leben gerufenen Youth World Cups : Die westernreitende Jugend der Welt zu Wettkämpfen zusammenzuführen und ihnen zu ermöglichen, Kontakte zu jungen Menschen auf allen Kontinenten der Welt zu knüpfen.
Gesamtergebnis
USA – 251 Punkte
Kanada - 187 Punkte
Deutschland – 146 Punkte
Australien – 141 Punkte
Italien - 114 Punkte
Neuseeland – 110 Punkte
Schweiz – 71 Punkte
Niederlande – 42 Punkte
Vorbericht
Eines der Hauptereignisse der DQHA ist dieses Jahr neben der QH-EM der Youth World Cup vom 22. - bis 24. Juli in der Albert-Vahle-Halle der Aachener Soers.
Die Vorbereitungen für diesen YWC, der erstmals auf dem europäischen Kontinent stattfindet, liefen bei Redaktionschluss auf Hochtouren.
Der erste Youth World Cup wurde 1978 in Melbourne/Australien ausgetragen. Bereits 1988 in Fort Worth/Texas war erstmals ein deutsches Team dabei,
das in der Gesamtwertung den 4. Platz einnehmen konnte. 1990 in Calgary/Kanada lief es mit einem 7. Platz nicht ganz so gut für das Deutsche Team.
Das Europateam, bei dem auch zwei deutsche Reiterinnen dabei waren, erritt den 3. Platz.
Tamworth/Australien hiess 1992 der Austragungsort des Cups. Mit ausgezeichneten Ritten gingen die Trophy Buckles in Working Cowhorse an Maik Bartmann und in Western Riding an Grischa Ludwig.
Aber auch die anderen Teammitglieder konnten gute Plazierungen herausreiten, so dass Deutschland im Endresultat hinter den USA, Kanada und Australien den 4. Platz belegte.
Auch dieses Jahr wurde die Mannschaft von kompetenten Profitrainern nach dem gleichen Auswahlverfahren wie 1992 zusammengestellt, wobei Erfolg, Vielseitigkeit und Reiterfahrung die Hauptkriterien waren, um wieder die besten Jugendlichen im deutschen Team zu haben.
Das deutsche Team (Isabel Kleinmann, Sascha Ludwig, Sascha Tietje, Anja Breitreiner, Sebastian Hünnekens und Ersatzreiter Sven Breitreiner),
das sich zu einer Reihe von Trainingstreffen auf der Anlage der Familie Jagfeld traf, fand optimale Trainingsbedingungen vor. Nicht nur war bestes Pferdematerial
für das Training vorhanden, sondern neben dem Training wussten Hubertus Jagfeld, seine Frau Christel und Steven Biller die Reiter durch Gespräche und gemeinsame Aktivitäten wie z.B. einen Grillabend, zu einem Team zusammenzuschweissen, so dass unsere Reiter mit viel Teamgeist
und hochmotiviert in Aachen antreten werden.
Dazu Trainer Hubertus Jagfeld: "Wir haben ein optimales Team, die Jugendlichen haben vorzüglich gelernt sich auf fremde Pferde schnell einzustellen.
Alle sind pünktlich zum Training erschienen, es machte Freude mit diesen jungen Menschen zu arbeiten. Die Erfolge der Team-Mitglieder nach unseren ersten Trainingstreffen z.B. auf den
Jomm Ranch Shows im Juni, auch in der Open Class, wobei sie namhafte Profis hinter sich liessen, zeigt, welche Klasse die Reiter unseren deutschen Teams haben.
Der Teamgeist ist optimal und alle, auch der Ersatzmann, der wie in jeder anderen Sportart nicht weiss ob er zum Einsatz kommt, hat sein Bestes gegeben.
Wir werden in Aachen mit einem Superteam am Start sein."
Die anderen Teams in Aachen kommen aus den USA, Kanada, Neuseeland, Australien, der Schweiz, Niederlande und Italien.
Wie bei jedem YWC stellt das gastgebende Land die benötigten Pferde. Jedem Team, das aus 2 - 5 Reitern bestehen kann, steht eine bestimmte Anzahl Pferde zur Verfgung, die ausgelost werden.
Niemand darf sein eigenes Pferd reiten. Der Wettbewerb besteht aus zwei getrennten Shows mit je 10 Disziplinen. Jeder Reiter darf zweimal in derselben Disziplin starten. In die Wertung für das
Endresultat kommen jeweils die 10 Plazierten einer Disziplin. Maximal 3 Mitglieder eines Teams dürfen in den Disziplinen: Showmanship, Horsemanship, Pleasure, Hunter under Saddle und English Equitation
starten; jedoch nur zwei Teammitglieder in Western Riding, Reining, Cutting, Trail und Versatility Horse.
Letztere Disziplin ist eine Klasse, die in Deutschland entwickelt wurde und sich aus Elementen vier verschiedener Disziplinen zusammensetzt: Trail, Pleasure, Western Riding und Reining.
Die ersten Teams werden voraussichtlich ab 13. Juli eintreffen, das deutsche Team wird für den 16. Juli erwartet.
Am 16. Juli findet auch die Eröffnungsfeier mit Zulosung der Pferde statt. Vom 17. - 21. Juli können die Teams auf den ausgelosten Pferden trainieren.
Die Pferde dürfen weder vom Trainer noch einer anderen erwachsenen Begleitperson geritten werden.
Neben dem täglichen Training ist für ein Rahmenprogramm gesorgt, zu dem u.a. eine Schiffsfahrt auf dem Rhein gehört, bei dem sich die jungen Reiter aller Teams kennenlernen können.
Am letzten Tag vor der Show findet ein Sektempfang der Stadt Aachen für die Reiter, Trainer und Vertreter der DQHA statt.
Am Freitag, den 22. Juli ist es dann soweit. Die erste Show beginnt, die von allen Reitern und auch Helfern höchsten Einsatz verlangt, denn sie wird gesamt an nur einem Tag abgewickelt.
Am 23. Juli geht es etwas geruhsamer zu, 6 der Show II sind an diesem Tag zu reiten. Am Abend rundet dann die Turnierparty den Tag ab. Neben den Reitern sind auch die Pferdebesitzer geladen.
Am dritten und letzten Tag des YWC mssen die letzten 4 Klassen der Show II, Versatility Horse, Reining, Trail und Cutting geritten werden. Anschliessend folgt die Siegerehrung und die
Überreichung des Wanderpokals an den Welmeister 1994.
AQHA Youth World Cup
1978: Melbourne, Australien
1988: Fort Worth/ Texas, USA
4. Platz: Deutschland
1990: Calgary, Canada
7. Platz: Deutschland
1992: Tamworth, Australien
4. Platz: Deutschland
1994: Aachen, Deutschland
3. Platz: Deutschland
1996: Flagstaff/ Arizona, USA
1. Platz: Deutschland
2004: Australien
7. Platz: Deutschland
Team: Sherazade Haban, Julia Heiß, Alexandra Jagfeld, Philipp Zielinski, Malte Döring, Kristina Müller, Philip Knebel, Yvonne Nix-Vetten
Trainer: Hubertus Jagfeld
2006: Amarillo, Texas, USA
6. Platz: Deutschland
Team: Carolin Lenz, Sophia Raschat, Felix Schnabel, Heike Strambach, Pia Hottes, Phillip Knebel, Philipp Zielinski, Deborah Haase, Annerike Tizia Kleine, Alina Rosinsky
Trainer: Torsten Haier
2008: Ontario, Kanada
2. Platz: Deutschland
Team: Sophia Raschat, Carolin Lenz, Marcel Schadt, Leonie Behrens, Felix Schnabel,
Trainer: Maik Bartmann, Sylvia Jäckle
Betreuer: Markus Bingel
2010: Oklahoma City, Oklahoma, USA
2. Platz: Deutschland
Team: Fabienne Krämer, Sophia Raschat, Maxi Schmitt, Laura Spielmann, Daniela Wagner-Winter
Trainer: Alexandra und Christel Jagfeld
Betreuer: Markus Bingel