Der 1. Vorsitzender der DQHA-Bayern, Albert Wagner, hat am heutigen Donnerstag mit sofortiger Wirkung seinen Rückzug aus dem DQHA-Jugendauschuss bekannt gegeben. Er folgt damit
dem Jugend-Obmann Markus Bingel, der erst vor zehn Tagen, zusammen mit den zwei prominenten Mitglieder
des Zuchtausschusses, der langjährigen QH-Züchterin Katrin Dreyer-Süchting und dem FEI-Tierarzt Dr. Matthias Gräber, seinen Rücktritt bekannt gab (w!.com vom 17.01.14).
Albert Wagner hatte bislang großen Einfluss auf die Jugendarbeit, seinem Engagement ist es u.a. zu verdanken, daß der letzte AQHA Youth World Cup in Kreuth reibungslos stattfinden konnte.
Der DQHA-Vorstand im freien (Zer-) Fall/ Ausschüsse als "Auslaufmodell"?
Der Rücktritt von Albert Wagner ist mehr als nur eine Personalie
und dokumentiert den Zerfallsprozess, in dem sich der DQHA-Vorstand
inmitten seiner dreijährigen Amtszeit befindet. Denn es ist offensichtlich
- dem DQHA-Präsidenten Hubertus Lüring laufen schlicht und ergreifend
die Leute davon.
Den Anfang machte das ehemalige DQHA-Zuchtausschußmitglied Volker
Laves, der kurz nach der Convention 2013 seinen Rücktritt erklärte.
Dauerhaft mangelnder Abstimmungs- und Kommunikationswillen wurde
damals dem Obmann Markus Rensing vorgeworfen.
Eine Argumentation, die sich Mitte Januar 2014 auch seine Kollegen
Katrin Dreyer-Süchting und Dr. Matthias Gräber anschlossen (s.u.).
Kurze Zeit später warf auch DQHA-Jugendobmann Markus Bingel das
Handtuch, jetzt folgt sein Ausschusskollegen Albert Wagner.
Fünf Kollegen in weniger als 12 Monaten - das könnte
neuer Europarekord sein!
Dabei hatte die DQHA erst am Donnerstag Mittag bekannt gegeben,
daß Stefanie Becker kommissarisch als Sportobfrau des Jugendauschusses
benannt werde, um kurz vor dem AQHA Youth World Cup in den USA
wieder Kontinuität zu zeigen (mehr
dazu hier).
Zwar hatte man bei der Benennung des Teams für College Station
erst Mitglieder des Kaders ausgeladen, kurz darauf wieder eingeladen
und dann doch in der Pressemitteilung vergessen - gottseidank
überwog aber bei den Jugendlichen die Freude, die deutschen Farben
in den USA vertreten zu dürfen.
Dass die Ausschußmitglieder über ihre neue Obfrau aber erst durchs
Internet erfuhren, ist für die Informationspolitik der DQHA ja
fast schon symptomatisch.
Und dass damit der Vorstand auch gegen seine Satzung verstößt,
denn nur die "die Ausschüsse wählen ihren Obmann" (§10, DQHA-Satzung),
ist angesichts der aktuellen Prozesse, die der Verband mit seinen
Mitgliedern führen muss, siehe Q12 (heute) und Zuchtverbandsordnung(Ende
April) , auch schon keine Überraschung mehr.
Aktuell bestehen die drei DQHA-Ausschüsse aus zehn anstatt 15
von den Mitgliedern gewählten Vertretern.
Wer angesichts dieser Entwicklung allerdings glaubt, daß diese
als deutliches Signal im DQHA-Vorstand wahrgenommen würde, der
täuscht sich wohlmöglich:
Erst vor kurzem äußerte ein DQHA-Vorstandsmitglied, daß man wohl
in Zukunft besser auf Ausschüsse verzichten und die Arbeit lieber
Angestellte machen lassen solle, wohl, weil sich diese sich leichter
führen lassen würden und deutlich weniger Abstimmungsbedarf hätten.
Das derzeitige Selbstverständnis von Vereinsführung und -Demokratie
im DQHA-Vorstand - besser hätte man es nicht dokumentieren können.