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Macht die NSBA jetzt den Rasse- und Sportverbänden Konkurrenz?
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Der W. Pleasure- und Huntersport führt in Deutschland, angesichts des großen Interesses an Reining, katalysiert durch die Olympiahoffnungen, ein eher karges Dasein. Diverse Animationsversuche, wie zuletzt die Blue Ribbon-Trophy der DQHA, versandeten buchstäblich in einer großen Halle in Kreuth, um Mitternacht.

Alleine die National Snaffle Bit Association (NSBA), ein Zuchtverein, der "1997 gegründet wurde mit dem Ziel, die Disziplinen Western Pleasure und Hunter under Saddle bei den drei Westernpferderassen in Deutschland zu fördern", kann Erfolge vermelden, indem sie sich auf die Ausschüttung von Preisgeldern und die Lobbyarbeit für die Pleasurespezialisten konzentriert.


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Und auch andere Vereine in Europa, wie die NSBA in Belgien, sind nicht untätig, und werden in Deutschland ob ihrer großen Starterfelder und ihrer Preisgelder gelobt.

Vielleicht wird aber etwas im nächsten Jahr in Belgien unter dem Namen NSBA zu sehen sein, das nicht nur die NSBA-Reiter, sondern wohl auch den ein oder anderen Vertreter der anderen Vereine erstaunen wird.
Trail und Western Riding, so meldet die belgische Tochterorganisation der NSBA, werde ab 2006 Bestandteil der angebotenen NSBA-Klassen in den USA sein, es werden Trophies, Preisgeld und Titel dafür bereitgestellt werden. Zur Zeit prüft man noch, ob auch Belgien dafür geeignet sei.

New Business Development, die Entwicklung neuer Geschäftsfelder, wird hier wohl am lebenden Patienten geprobt, mit nicht unerheblichen Risiken.
Zunächst findet sich im Selbstverständnis der NSBA keine Hinweise auf Objektklassen wie Trail, sondern sie sind einzig und allein zur Förderung der Zucht von excellenten Bewegern, eben für die W. Pleasure und Hunter-Klassen, gegründet worden. Die Futurity, Kernstück des Zucht-Vereins NSBA beinhaltet eine Longe Line-Klasse, wo schon früh gute Beweger identifiziert und belohnt werden.
Eine Trail- oder W. Ridingklasse stellt zunächst einmal keine Anforderungen an die Qualität des Bewegungsablauf der Pferde, und ist damit dem Zweck der NSBA so fremd wie eine Hunterklasse bei der NRHA.

Auch die Richter, eigens geschult von der NSBA, müssten sich umstellen - und welche besonderen Aspekte sollten sie gegenüber den Kollegen der AQHA oder APHA setzen? Was könnten sie also besser machen?

Und wie die Showmanagements auf diesen Vorstoß reagieren, ist vollkommen offen. Denn NSBA-Klassen laufen immer im Rahmen anderer Shows, zumeist AQHA-Shows, und stellen angesichts ihrer besonderen Ansprüche hinsichtlich der Abreite- und Durchführungsmöglichkeiten eine zusätzliche Herausforderung dar. Sollten jetzt noch NSBA Trail- und W. Ridingklassen in reguläre AQHA-Shows implementiert werden, dann ist das für das Show Office mit zusätzlichem Aufwand für den Zeitplan verbunden, kannibalisiert möglicherweise die Trail- und W. Ridingklassen der Rasseverbände und reduziert die Anzahl der Sponsoren für diese Klassen.

Die Kernfrage ist also: "Warum dat janze"?

Zwei Argumente lassen sich finden: Zum einen erfüllt die NSBA, vor allem in Belgien eine Aufgabe dort, die der EWU in Deutschland entspricht. Man empfindet sich weniger als Topliga der Pleasurereiter, sondern eher als der nette Familienverein für jedermann.

Zum anderen sind Pleasurereiter oft auch Allaroundreiter, bestes Beispiel ist der aktuell dominierende Pleasurehengst Imagimotion, der die DQHA Allaround-Wertung in der Junior Division anführt. Und diese Tendenz dürfte im Amateurbereich noch stärker sein, denn man mag sich eher einen Pleasurewallach in einer Trail-Turnaround-Box beim Drehen vorstellen als einen Reiningwallach im Hochgeschwindigkeitsspin.

Versucht die NSBA also hiermit, eine seit Jahren bestehende Tendenz im Sport aufzugreifen, wohlmöglich als Test für größere Dinge? Vielleicht die weltweite Präsentation und Promotion der anderen Westerreitsportdisziplinen, die es neben Reining tatsächlich noch gibt? Die Antipode zum Reininghype?

Man darf gespannt sein auf die Erfahrungen im kommenden Jahr. Eines darf man aber jetzt schon nicht - die möglichen Erfahrungen zu übertragen auf alle anderen Länder. Denn was in den USA oder belgien noch akzeptiert wird, könnte in Italien oder Deutschland dazu führen, daß dort die NSBAs ihr Profil als Zuchtverein mit sportlicher Komponente verlieren und als Gemischtklassen-Vereine im Kanon der anderen Reitvereine untergehen. Und das wäre mehr als schade.

Quelle wittelsbuerger.com

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