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Das Outfit der Cowboys:
Den amerikanischen Reiterahnen abgeschaut
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Noch heute ist an Ausrüstung und Outfi t des Westernreiters eindeutig zu erkennen, welchen Ursprung die Westernreitweise hat. Von der Gebrauchsreitweise der amerikanischen Cowboys hat der Westernreiter vieles übernommen und verwendet altbewährte Ausrüstungsgegenstände auch in diesen Tagen noch. Doch vergessene Details und Finessen können dem Westernreiter selbst in moderner Zeit hilfreich sein.

 

Das wichtigste Utensil ist für den Reiter der Sattel, wohl auch deshalb, weil er der teuerste Ausrüstungsgegenstand ist. Neue Sättel sind beim heutigen Westernreiter ebenso unbeliebt wie beim „alten Cowboy“, denn das Sattelleder ist noch starr und unfl exibel. Somit ist ein neuer Westernsattel lange nicht so bequem wie ein alter, bereits jahrelang gebrauchter und somit eingerittener Sattel. Der alte Cowboy trennte sich deshalb nie von seinem Sattel – wohl aber durchaus von seinem Pferd. Der Westernsattel war das Heiligtum des Cowboys. Wenn ein Mann in den Tagen des Wilden Westens seinen Sattel verkaufen wollte, bedeutete dies den höchsten Grad des sozialen Abstiegs.

Der Westernsattel

Die alten Cowboysättel waren natürlich stets handgemacht – wie die guten Sättel auch heute noch – und mit einem Holzbaum ausgestattet. Deshalb brachte der Oldtimer-Sattel bis zu 25 Kilogramm auf die Waage, während die modernen Westernsättel häufi g einen Kunststoffbaum besitzen und deshalb deutlich weniger Gewicht haben.

Bei neuen Sätteln hängen die Steigbügel parallel zum Pferd herab. Damit die Füße des Reiters jedoch bequem in den Steigbügeln ruhen können, müssen die Bügel um 90 Grad gedreht werden. Hierzu nimmt man einen Besenstiel, den man durch die Bügel steckt, die zu diesem Zweck einmal nach außen herumgedreht werden. Die Fender feuchtet man am besten an, damit die Steigbügel nach einiger Zeit von selbst ausgedreht hängen bleiben.

Der Cowboy gurtete seinen Sattel mit Hilfe eines Schlipsknotens, der nur noch selten zur Anwendung kommt, weil die Befestigung mit einem Dorn praktischer ist. Die Schlipsknotengurtung sollte man aber dennoch beherrschen, weil sie praktisch sein kann, wenn ein Loch im Tie Strap ausreißt oder die Verschnallung am Sattelgurt kaputt geht; dann kann man sich mit der Schlipsknotengurtung gut behelfen. Nachteilig ist bei diesem Knoten, dass er stark aufträgt und somit am Knie stören kann. Außerdem ist das Nachgurten schwierig.

Allerlei Tipps um Gebiss und Zäumung

Neben dem Sattel war das Gebiss ein weiterer wichtiger Ausrüstungsgegenstand. Das Trensengebiss fand kaum Verwendung, dafür um so häufi ger das Stangengebiss. Gebissproblemen in Folge von harter Handeinwirkung (viele Cowboys waren keine guten Reiter) wurde meist mit Gebissvarianten begegnet. Streckte das Pferd die Zunge übers Gebiss, halfen hierfür Spadebits. Damit das Gebiss besser angenommen wurde, träufelte man Sirup, Zuckerwasser oder Honig übers Mundstück. Meistens kam der Maple-Sirup zum Einsatz, eine zähe, braune, aber sehr süße Flüssigkeit, die aus dem Zuckerahornbaum gewonnen wurde. Nervösen Pferden gab man Gebisse mit Rollen oder Spieler, an denen sich das Pferd abreagieren konnte.

Um die Zügel, die entweder aus feinem Leder oder Pferdehaaren gefertigt waren, sauber zu halten, schnallte der amerikanische Rinderhirte zwischen Zügel und Gebiss ein Stück Leder oder eine Kette, woran der Speichel des Pferdes ablaufen konnte und das kostbare Zügelmaterial nicht verschmutzt wurde. Diese sogenannten „Slobber Leathers“ fi ndet man beim „Cowboy Snaffl e Bit“ auch heute noch.

Das einfache Seil – ein praktisches Hilfsmittel

Der alte Cowboy war ein „Mann der Stricke“. Mit einem einfachen Seil konnte er mit etwas Geschick vielerlei Probleme lösen. Man kann einen einfachen Strick nicht nur zum Anbinden des Pferdes verwenden, sondern auch Halfter, verschiedene Zäumungen und andere Verbindungsstücke basteln. Hierzu kannte der Cowboy unzählige Knotenarten. Den sogenannten Honda-Knoten benutzte der Cowboy am Lasso, um eine Öse für die Wurfschlinge zu bilden. Der Honda-Knoten kommt immer dann zu Einsatz, wenn man eine Schlinge haben möchte, die sich aber nicht zuzieht. Demselben Prinzip (nicht zuziehbare Schlinge) liegt der Bowline- Knoten zugrunde, der unter Seefahrern Palstek- Knoten heißt. Wenn man etwas nur lose befestigen will, bietet sich der „halbe Schlag“ an. Mehrere halbe Schläge in Folge fi xieren ein Seil so fest, dass die Befestigung sich nicht lösen kann. Diese Schlingen wendete man zum Hobbeln des Pferdes an. Den Sicherheitsknoten zum Anbinden von Pferden sollte jeder Reiter beherrschen. Dieser Knoten lässt sich mit einem Ruck am Ende des Strickes sofort wieder lösen, sollte das Pferd in Panik geraten. Nicht zuletzt kann man einen einfachen Strick für den Indianerzaum verwenden. Hierzu wird das Seil um den Unterkiefer des Pferdes geschlungen. Ein besonderer Sicherheitsriemen, der an der selben Stelle angebracht ist wie der Kehlriemen des Zaumzeugs, ist der „Feador“. Oft fi ndet man ihn an der Bosal Hackamore, damit das Pferd das Kopfstück nicht abstreifen kann. In erster Linie diente dieser Zusatzriemen als „Sicherheitsgriff“, den der Cowboy nutzte, um ein wildes Pferd zu halten, wenn er aufsteigen wollte. Damit konnte man verhindern, dass das Pferd dem Menschen mit den Hinterhufen zu nahe kam

Typisches Cowboyoutfit

Neben der Ausrüstung für das Pferd sind viele Kleidungsstücke geradezu typisch für den Cowboy und Westernreiter. Besonders markant ist der Hut, den es in den unterschiedlichsten Formen gab und gibt. In erster Linie dient der Hut als Sonnen- und Regenschutz. Die Cowboyhüte waren stets mit einem Sturmband ausgestattet, mit dem der Reiter den Hut am Kopf festzurren konnte, damit dieser auch bei Sturm nicht verloren ging. Auch das Hutband durfte nicht fehlen, das insbesondere dazu diente, um den Hut in die richtige Form zu pressen. So saß der Cowboyhut perfekt. Von seinem Hutband trennte sich der wahre Cowboy ebenso wenig wie von seinem Sattel. Meist waren die Hutbänder selbst gefl ochten und bestanden aus Rosshaar, Schlangenhaut oder Leder. Die Hut- und Krempenform ist reine Geschmackssache. Filzhüte kann man mit Wasserdampf in die gewünschte Form bringen. Der Cowboy tauchte seinen Hut ins Wasser ein, klopfte ihn mit Tüchern ab, brachte ihn in die gewünschte Form, setzte ihn anschließend auf und trocknete ihn so am Feuer.

Weiter typisch für den Cowboy waren lederne Überziehhosen, allgemein als Chaps bekannt. Sie dienten im Allgemeinen dazu, die Hose vor Verschmutzungen zu schützen. Ebenso waren die Chaps, die gerne mit Fransen oder Conchas verziert waren, ein Schutz gegen Kälte, Nässe und stachelige Sträucher.

Jeder Westernfan kennt den Cowboy nur mit dem obligatorischen Halstuch, das auch „Bandanna“ genannt wurde. Es diente in erster Linie als Schutz vor Staub und Kälte, wobei der Reiter es hierfür über sein Gesicht zog. Nützlich war das bunte Halstuch aber auch, um aus sandigen Wasserlöchern zu trinken. Manchmal kam es ebenfalls zur Verwendung, um wilden Pferden die Augen zu verbinden.

So war der Cowboy mit seiner praktischen Ausrüstung und Kleidung für alle Gefahren und Unannehmlichkeiten während seiner Arbeit im Sattel bestens gerüstet. Die Vorteile von Outfi t und Ausrüstung hat der moderne Western- und vor allem auch Wanderreiter erkannt, so dass viele Dinge bis in die heutige Zeit Bestand haben.



Quelle:
Renate Ettl für westernreiter (EWU)


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z.B. Petra Roth-Leckebusch für den Bereich Zucht.
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