haben wir
hier für Sie portraitiert. Klicken Sie auf die Rasse für Informationen
oder auf das InfoBooth
für weitere Infos der Verbände (Termine, Ergebnisse, News etc.).
Jeder kennt die Bilder aus den Western-Filmen, wo wacklige Planwagen
durch die Steppen der Great Plains schaukeln und die Familien der Siedler
mit ihrem Hab und Gut an ein neues und unbekanntes Ziel bringen. Bevor
die Eisenbahn den Westen eroberte, war das Pferd in Nordamerika das
einzigste Verkehrsmittel.
Bis heute haben die Amerikaner nicht vergessen, was sie den Pferden
zu verdanken haben. Und die drei großen Pferderassen, die aus diesen
ersten zähen Pferden der Siedler hervorgegangen sind, haben immer noch
einen besonderen Stellenwert für sie.
Western Pferde sind auf Härte, Genügsamkeit und vor allem auf ein kooperatives
Wesen selektiert. So wie der Hirtenhund, für den eine besondere Arbeitsfreude
und Anhänglichkeit unerlässlich ist, um mit dem Menschen zusammen die
Herden zu hüten und zu verteidigen, so ist das Arbeitspferd der Cowboys
ebenfalls von Natur aus besonders menschenbezogen. Es teilt mit ihm
die Hitze der Sonne und die Kälte der Nacht, es leidet und genießt und
muß genauso hart arbeiten wie er.
Für uns Freizeitreiter sind diese Pferde die idealen Partner. Sie sind
instinktsicher und verträglich, haben starke Nerven und arbeiten mit.
Und wer sich die Mühe macht sie zu verstehen und sie artgerecht hält,
der wird mit vielen schönen Stunden im Sattel belohnt.
Wir möchten Ihnen diese aussergewöhnlichen Pferde vorstellen und wünschen
Ihnen viel Freude beim Lesen !
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Das American Quarter Horse
Die Geschichte des Quarter Horses
Seinen Namen hat das Quarter Horse von Quarter Miles Races, die gegen
Ende des 18. Jahrhunderts in den Städten der Südstaaten sehr populär
waren. Diese Kurzstreckenrennen waren die Rennen der der einfachen Leute.
Sie wurden auf den Hauptstraßen der Dörfer abgehalten und jeder konnte
gegen jeden antreten.
Die übliche Distanz war eine gerade Strecke von 440 yards (einer Viertelmeile,
ca. 400m), auf der zwei Pferde gegeneinander antraten. Entscheidend
waren nicht ihre Pedigrees, sondern allein ihr Speed.
Sicher ist, daß in den Adern der modernen Quarter Horse viel englisches
Vollblut fließt, von ihm hat es den Adel und die Schnelligkeit.
Von den spanischen Vorfahren haben sie den Cowsense - die Fähigkeit
Rinder zu arbeiten, wie es die Cutting Pferde tun. Den Cowsense findet
man ebenso bei den Doma Vaquera Pferden der spanischen Stierkämpfer.
Von den irischen Ponys haben sie die Härte und die Genügsamkeit, von
den Kaltblütern die Kraft und das gelassene Wesen.
Das Land der Pioniere hat sie hart selektiert. Nur wer gesund war und
leistungsfähig, hatte eine Lebensberechtigung in einer Zeit, in der
oft die Menschen nur das Allernötigste hatten.
Die Gründung der American Quarter Horse Ass. (AQHA)
Im Jahr 1940 wurde in Texas die AQHA gegründet und man legte sich auf
ein verbindliches Zuchtziel für das Quarter Horse fest, obwohl es schon
seit mehr als 50 Jahren gezüchtet wurde. Es gab heiße Diskussionen darüber,
wie die Rasse aussehen sollte und wer den größten Einfluss haben könnte.
Die einen wollten die "Steel Duster", die Rennpferde als Zuchtziel sehen
und die anderen sahen nur die Arbeitspferde, damals nannte man sie "Bulldog
Type" als typische Quarter Horses an. Es ging so hoch her, daß Lee Underwood
der erste Präsident den Raum bei der Gründungsversammlung der AQHA mit
einem Herzanfall verlassen mußte.
1946 wurde dann das heutige Zuchtbuch errichtet: das permanent studbook.
Es wurde festgelegt, daß nur noch Pferde mit mindestens 50% reinem Quarter
Horse Blutanteil eingetragen wurden. Außerdem wurden Pferde mit Paint-,
Albino- oder Appaloosa-Merkmalen oder einem Elternteil mit diesen Merkmalen
abgelehnt.
Seit 1962 sind nur noch Pferde als Quarter Horse eintragungsberechtigt,
wenn beide Eltern eingetragene Quarter Horse sind oder ein Elternteil
ein Quarter Horse und der andere ein registriertes englisches Vollblut
(Thourougbred) ist.
Die AQHA heute
Das Büro der AQHA sitzt heute in Amarillo/Texas/USA.
Dort verwalten 110 Mitarbeiter das Zuchtbuch in dem bis heute rund
3,3 Millionen Pferde eingetragen wurde. Seit der Gründung hat die AQHA
über 2 Millionen Mitglieder gehabt, 1995 waren es ungefähr 340.000 aktive
Mitglieder ! Damit ist die AQHA der weltweit größte Pferdezuchtverband
überhaupt.
Die AQHA formuliert ihre Aufgabe in drei wesentlichen Punkten :
1. Das Ausstellen und Registrieren der American Quarter Horse, um das
Fortbestehen und die Reinheit der Rasse zu garantieren.
2. Den Mitgliedern einen nützlichen und förderlichen Service zu bieten,
der sie ermutigt Quarter Horses zu halten und am Turniergeschehen teilzunehmen.
3. Das Wachstum der AQHA-Mitgliederzahlen zu garantieren, durch Marketing,
Promoten, Werbung und Veröffentlichungen über das American Quarter Horse.Ein
Rasseverband, der sich als Dienstleistungbetrieb für seine Mitglieder
versteht !
Das Zuchtziel des American Quarter Horse
Das Exterieur / Der Körperbau
Rasse : Quarter Horse
Herkunft : Nordamerika
Farben : alle Farben sind zugelassen,
außer Schecken, Albinos, Cremellos und Appaloosa Zeichnung
Bay = Braun
Brown = Dunkel Braun
Sorrel = Fuchs
Chestnut = Dunkel-Fuchs
Black = Rappe
Gray = Schimmel
Red Roan oder Blue Roan = Stichelhaarig
Dun oder Red Dun = Falbe mit Alstrich
Buckskin = Falbe ohne Aalstrich
Grullo = Mausgrau
Palomino
Größe : nicht vorgeschrieben meist jedoch vom mittlerer Größe
ca. 1,45m Stm. bis 1,60m Stm.
Kopf : kurz, keilförmig, mit großen Ganaschen
feinem Maul,geradem Nasenprofil, breiter Stirn
großen Augen und kleinen beweglichen Ohren
Hals : mittellang mit langer Oberlinie und kurzer Unterlinie,
mit guter Ganaschenfeiheit
nicht zu schwer, wenig Aufsatz
Körper : Rechteckformat, mit schräger, langer Schulter,
ausreichend Widerrist, kurzer bis mittellanger
Rücken mit starker Nierenpartie,
tiefe schräge Hinterhand mit starker
Bemuskelung, breite Brust mit ebenso starker Bemuskelung
Fundament : trocken, gut ausgeprägte Gelenke, korrekte Stellung der
Beine, kurze Röhrbeine, gute harte Hufe
Bewegungsablauf : starker Schub aus der Hinterhand, bei weich
schwingendem Rücken, Aktion der Vorhand
soll flach und raumgreifend sein
Schritt : taktrein mit viel Raumgriff
Trab : weich und flach
Galopp : flach mit viel Schub aus der Hinterhand,
antrittsstark, gut ausbalanciert
Das Interieur
Das Quarter Horse ist leicht trainierbar, mit einem ausgeglichenem Temperament,
nervenstark und intelligent.
"The American Quarter Horse - the most versatile Horse of the world"
Dies ist der Werbeslogan der AQHA -
Das Quarter Horse das vielseitigste Pferd der Welt
Und tatsächlich wird des in nahezu allen Sparten des Reitsportes eingesetzt.
Angefangen bei seiner ursprünglichen Verwendung als Ranchpferd, dem
Arbeitspferd bis zum Hochleistungsportler in den Westerndisziplinen,
in der Vielseitigkeit, dem Fahrsport und der Jagdreiterei - es gibt
keine mögliche Verwendung für die sich nicht ein geeignetes Quarter
Horse finden ließe.
Im Osten der USA werden die größeren vom Blut geprägete Typen unter
dem Flachsattel als Jagdpferde und Spingpferde eingesetzt. In den great
Plains dem Gebiet der großen Rinderzüchter findet man kräftigen, schweren
Typen die als Ropingpferde den Cowboys helfen die Rinderherden zu betreuen.
In den Rocky Mountains machen sie die Park Ranger der großen Naturschutzgebiete
beritten und bringen sie trittsicher zu ihren Einsätzen in den Bergen.
In Texas findet man viele Cuttingpferde, die kleiner, leichter und ungeheuer
wendig viel Preisgeld im Sport gewinnen. Genau wie die Rennpferde, die
auf 50 Quarter Horse Rennbahnen in USA beachtliche Gewinngelder einlaufen.
Ungezählt natürlich die Quarter Horse, die ihren Besitzern als Freizeitpferde
nach Feierabend Spaß und Entspannung bereiten.
Ob bei der Polizei von New York oder L.A. - das Quarter Horse tut überall
in USA seinen Dienst.
Das Quarter Horse in Deutschland und Europa
Seit dem Ende der 60er Jahre erfreut sich das Quarter Horse in Deutschland
zunehmender Beliebtheit.
Seitdem hat sich die Zahl registrierten Quarter Horses auf ca. 15.000
erhöht (Ende 1997) und der Westernreitsport ist zu einer festen Einrichtung
in der deutschen Reitlandschaft geworden.
Heute gibt es für die hiesigen Quarter Horse Freunde auch eine gute
Auswahl von Pferden aus europäischer Zucht. Jährlich werden allein in
den deutschen Gestüten ca. 1500 Fohlen geboren, darunter Nachkommen
aus allen bedeutenden Blutlinien.
Die Quarter Horse werden vorwiegend von anspruchsvollen Freizeitreitern
geritten, die ein zuverlässiges und unkompliziertes Pferd mit viel Adel
zu schätzen wissen.
Der Westernreitsport mit seinen zahlreichen Disziplinen bietet für jeden
Reiter und jedes Pferd die Möglichkeit teilzunehmen. Die Zahl der Shows
hat in den letzten Jahren stark zugenommen und die Deutsche Quarter
Horse Ass. veranstaltet mit ihrer Jahresshow in im Spätsommer in der
Aachener Soers eine der größten Quarter Horse Shows der Welt.
Mit dem Sport nimmt auch die Nachfrage nach Spitzenpferden zu und die
Preise in diesem Bereich sind in den letzten Jahren stark angestiegen.
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Das American Paint Horse
Die Geschichte des American Paint Horse
Unter den ersten Pferden, die der Spanische Seefahrer und General Cortes
im 16.Jahrhundert mit in die neue Welt brachte, waren schon zwei Schecken.
Auch heute noch findet man unter den wild lebenden Mustangs gescheckte
Pferde.
Besonders die Indianer schätzen die bunten Pferde, denen sie magische
Kräfte zuschrieben.
Ein Schecke hat durch seine ganz individuelle Zeichnung einen besonderen
Reiz. Keine zwei Pferde haben völlig identische Abzeichen. Das macht
sie zu wirklichen Einzelstücken.
Seit 1942 trug die American Quarter Horse Ass. keine Pferde mit "Farbe"
mehr bei sich ein, obwohl einige ihrer Gründerhengste selbst Anzeichen
von Farbgenen hatten. Daher fielen aber auch später aus einfarbigen
Quarter Horse Eltern immer wieder einmal Overo Fohlen. Solche Fohlen
nennt man Crop Outs. Sie treten von nur ganz wenig gezeichnet bis zu
"wild colored" - also ganz bunten, in allen Schattierungen der Paints
auf.
Die amerikanischen Paint Züchter schlossen sich 1965 zusammen und gründeten
die American Paint Horse Association.
1965 zählte man 1.546 Mitglieder und 3.900 registrierte Paint Horses.
Daraus wurden in dreißig Jahren bis 1995 über 50.000 Mitglieder und
mehr als 300.000 eingetragene Pferde.
Mit jährlich 40.000 Neueintragungen sind die Paints zur Zeit unbestritten,
die Westernpferderasse mit den stärksten Zuwachsraten. 1997 sind fast
100.000 Stuten gedeckt worden !
Die Preise für schön gezeichnete Paints, haben sich in den letzten Jahren
in USA verdreifacht.
In Deutschland gibt es ca. 1.200 registrierte Paints in den übrigen
Europäischen Ländern nocheinmal zusammen ca. 800. Jährlich werden ca.
150 Fohlen geboren. Es herrscht eine gute Nachfrage nach schön gezeichneten
Pferden. Es stehen der Zucht ca. 50 Paint Hengste und 600 Stuten aller
gefragten Blutlinien zur Verfügung.
Regular Registry
Alle Paints, deren weiße Abzeichen über die bei den Quarter Horse erlaubten,
hinausgehen und die einen Körperflecken von mindestens 3 cm, Durchmesser
mit darunterliegender unpigmentierter (rosa) Haut haben, werden als
Regular Paint Horses eingetragen.Nach dieser Definition ist also auch
ein Pferd mit einem Bauchfleck einem hoch weißen Bein oder einer Laterne
schon ein Schecke. Tatsächlich sind solche Abzeichen ein Hinweis auf
ein vorhandenes Scheck-Gen. Die Mehrzal der regular eingetragenen Pferde
sind natürlich großflächig gezeichnet - in USA nennt man das loud colored.
Oft entscheidet also ein Zentimeter mehr oder weniger weiß über einige
tausend Mark an Marktwert. Denn auf den Paints Shows können nur regular
eingetragene Pferde gestartet werden. Für die einfarbigen Paints werden
zwar auch eigene "breeding stock" Klassen angeboten, aber World Champion
können sie nicht werden. Das ist auch ein kluger Entschluß gewesen,
so sind die herausragenden Vertreter der Rasse auch gleichzeitig typische
Paint Horses mit der dazugehörigen Fellzeichnung.
Das Exterieur
Es gibt, bis auf die Fellzeichnung, keinen wesentlichen Unterschied
zu dem Exterieur des Quarter Horse. Siehe dort.
Die Paints haben jedoch noch einen stärkeren Fremdblutanteil, als die
Quarter Horses, da sie noch bis in die späten 60er Jahre auch andersrassige
Pferde miteingetragen haben. Einigen Paints sieht man das heute noch
an: sie sind größer, starknochiger und länger im Rücken als die Quarter
Horses. Die meisten Paints entsprechen aber im Typ und Eigenschaften
heute ganz dem Quarter Horse.
Die Fellzeichnung
Alle Schecken haben eine Grundfarbe und darüberhinaus weiße Abzeichen.
Sie werden so geboren und die Abzeichen ändern sich nicht mehr. Wie
bei einfarbigen Pferden sind die dunklen Flecken von z.B: schwarz/weißen
Schecken im Fohlenalter noch mausgrau und werden erst später lackschwarz.
Aber weiße Flecken stellen sich bei einem einfarbigen Fohlen auch später
nicht mehr ein.
Beim Paint kennt man die gleichen Grundfarben, wie beim Quarter Horse
- siehe dort.
Der Tobiano
Beim Tobiano handelt es sich um ein Pferd, dessen weiße Abzeichen die
Rückenlinie kreuzen. Der Kopf ist meist dunkel und hat die gleichen
Abzeichen von Stern bis zur Blesse, wie bei einem einfarbigen Pferd.
Oft sind alle vier Beine weiß, er hat aber zumindest große weiße Abzeichen
an den Beinen. Mähne und Schweif enthalten zumeist sowohl farbige als
auch weiße Haare. In der Regel hat er auch dunkle Flecken in den Flanken.
Das Tobinao Gen vererbt sich dominant. Das bedeutet, ein Pferd, das
ein Tobiano Gen (heterozygot) in seinem Erbgut trägt ist auch selber
bunt, da dieses eine Tobianogen das andere Gen für Einfarbigkeit dominiert.
Da der genetische Code in jedem Lebewesen doppelt angelegt ist, sind
Pferde mit zwei Tobiano Genen reinerbig (homozygot).
Ein einfarbiger Paint aus Tobinano Vorfahren trägt kein Farbgen mehr
und vererbt entsprechend nicht mehr bunte Fohlen als ein Quarter Horse.
Ca.75 % aller Paint Horses sind Tobianos.
Der Overo
Die restlichen 25 % stellen die Overos da. Sie sind also wesentlich
seltener. Bei der Overo Zeichnung kreuzt das weiß nicht die Rückenlinie.
Overos haben oft große weiße Abzeichen am Kopf bis hin zur Laterne mit
blauen Augen. Keine Sorge, die blauäugigen Pferde sehen in der Regel
genausogut, wie dunkeläugige Pferde.
Der Overo erscheint meist als dunkles Pferd mit zerrissenen weißen Flecken,
an Körper und Hals. Seine Beine sind dunkel und haben nicht mehr Abzeichen,
wie bei einfarbigen Pferden üblich. Mähne und Schweif sind in der Regel
farbig und enthalten keine weißen Haare. Diese Zeichnung ist seltener,
weil das Overo Gen nicht dominant sondern rezessiv vererbt wird. Das
bedeutet, ein Pferd kann ein Overo Gen tragen ohne, daß es selbst bunt
ist. Dadurch ist es ebenfalls möglich, daß aus zwei einfarbigen Eltern
ein Fohlen mit Overo Zeichnung geboren wird (crop out).
Paart man z.B. einen Overo Paint mit einem Quarter Horse, so hat man
eine ca. 45 % Chance (andere Quellen geben bis zu 65% an) ein Overo
Fohlen zu erhalten. Die Anpaarung von zwei Overos miteinander birgt
die Gefahr ein nicht lebensfähiges weißes Fohlen zu erhalten.
Der Tovero
Ein Tovero trägt sowohl ein Tobinao Gen als auch ein Overo Gen in sich
und vererbt entsprechend auch beide Farbmuster. Toveros haben meist
großflächige Abzeichen an Kopf und sind hochweiß an den Beinen. Wie
beim Tobinao kreuzt das Weiß die Rückenlinie.
Insgesamt ist die Zucht von guten Paints also eine Wissenschaft für
sich, gepaart mit einem guten Quentchen Glück, das man als Züchter immer
braucht.Was natürlich den Marktwert des loud colored Overo beträchtlich
anhebt, denn er wird nur selten so ideal gezeichnet geboren, wie man
sich ihn wünscht.
Man kann die Tobianos jetzt testen und die reinerbigen als solche am
gentischen Code erkennen. Seit es diese Möglichkeit gibt, muß niemand
mehr ein einfarbiges Fohlen bekommen, sofern er einen reinerbigen Hengst
oder eine solche Stute zur Zucht einsetzt.
Die Paints im Sport
Paint Horses werden in allen bekannten Disziplinen der Westernreiterei
geritten und vorgestellt. Sie unterscheiden sich in Rittigkeit und Wesenstärke
nicht von den Quarter Horses.
Bei den Cutting Pferden (NCHA) und Reining Pferden (NRHA) hat es immer
schon einige erfolgreiche Paint Horses gegeben.
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Die Appaloosas
Es sollte 61 Jahre nach der Tragödie der Nez Perce dauern, bis Claude
Thompson aus dem Staate Oregon im Jahr 1938 den Appaloosa Horse Club
gründete und die Geschichte der Apploosas damit weiterschrieb. Mit ihm
begannen einige engagierte Freunde und Züchter der Rasse die gefleckten
Pferde der Indianer, bzw. was von ihnen übriggeblieben war, wieder zusammenzusuchen
und eine neue Zucht aufzubauen.
Man darf davon ausgehen, daß in den Adern der modernen Appaloosas nur
noch wenig Blut der ursprünglichen Indianerponys fließt.
Dennoch zeichnet sich der Apploosa bis heute durch seine Härte und Genügsamkeit
aus. Die Rasse wurde wiederbelebt mit Hilfe von Einkreuzung mit Arabern,
englischen Vollblütern und immer wieder Quarter Horses. In Typ und Verwendung
entspricht er daher heute weitgehend dem des modernen Quarter Horse.
Und als in den 80er Jahren auch einfarbige Appaloosas auf den anerkannten
Appaloosa Horse Club Shows zugelassen wurden, waren viele der Champions
rein äußerlich nicht mehr von Quarter Horse zu unterscheiden.
Die Fellfärbung des Appaloosas kommt in vielen anderen Rassen auch vor.
Die Roans sind z.B. sehr häufig bei den Connmeara Ponys zu finden, Tigerschecken
kennt man auch von den Knabstuppern und einigen Ponyrassen. Viele andere
Ponys haben alle Appaloosa Merkmale, was eine Verwechslung mit den Appaloosas
der USA möglich macht.
Nur ein Pferd, daß über einen Abstammungsnachweis des Appaloosa Horse
Clubs in Moscow Idaho / USA verfügt, darf sich zu Recht ein Appaloosa
nennen und darf damit auf den anerkannten Shows des Clubs starten.
Der ApHC führt jährlich weltweit ca. 300 Shows durch, in denen Appaloosas
gegeneinander antreten. Die Klassen und das Show System entsprechen
weitgehend den Quarter Horse und Paint Shows. Wer sich genau kundig
machen möchte, sollte das ApHC rule book studieren.
Heute hat der ApHC ca. 18.000 Mitglieder und hat insgesamt in den fast
50 Jahren seines Bestehens 550.000 Pferde eingetragen. In den letzten
Jahren stagniert die Zahl der Appaloosa Freunde und die Rasse erreicht
nicht die Wachstumsraten, wie sie die Quarter Horse und besonders die
Paints zu verzeichenen haben. Das ist bedauerlich, denn der Appaloosa
ist ein hartes und ausdauerndes Geländepferd, was ihn auch besonders
für die Wander- und Distanzreiter interessant macht.
In Europa gibt es heute runde 1000 registrierte Appaloosas, davon stehen
nur etwa 300 in Deutschland !
Was macht den Appaloosa zum Appaloosa ?
Es gibt vier Farb - Kriterien :
1. typische Zeichnung des Fells :
Tigerschecke
Blanket - weiße Decke über der Kruppe
Roan - marmoriert, stichelhaarig (kein Schimmel!)
Snowflake - weiße Tupfen über dem Körper
Spottet hip - weiße Flecken über der Kruppe
Es gibt auch zahlreiche Kombinationen aus all diesen Einzelmustern,
so sind Roans mit einem Blanket und Spots darin keine Seltenheit.
2. gesprenkelte Haut an Maul und Geschlechtsteilen
3. weiß umrandete Iris (Auge) white Sclera
4. gestreifte Hufe
Um als Appaloosa vollständige Papiere (regular registration) des ApHC
zu bekommen muß ein Pferd
1. von einem Appaloosa abstammen das andere Elterntier kann ein englisches
Vollblut, ein Araber oder Quarter Horse sein.
2. muß es ein farbiges Fell haben und zwei der drei anderen Charakteristika
erfüllen Rassestandart und Typ
Wenn man von der typischen Farbe absieht so entspricht der Rasse Standart
des Appaloosas heute dem des Quarter Horse.
Der ursprüngliche Typ des Appaloosas als Indianer Pony ist damit weitgehend
verloren gegangen. Die Einen begrüßen das, die anderen bedauern es.
Wie auch immer, aus dem Blickwinkel des Trainers schadet gutes Quarter
Horse Blut mit Sicherheit nicht.
Verwendung findet der Appaloosa heute in allen Sparten der Westernreiterei,
der Freizeitreiterei und auch unter dem Englisch Sattel als Spring-
und Dressurpferd.
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