Hat
sich jemand einmal genauer mit den Ethischen Grundsätzen und ihrem Sinn vertraut
gemacht? Haben wir uns genau vor Augen geführt, wie das Skelett eines Pferdes
beschaffen ist? Welche Funktion müssen die einzelnen Muskelpartien übernehmen
und welche Grundvoraussetzungen erfordert es, um die einzelnen Schritte der Ausbildungsskala
zu durchlaufen und in welchem zeitlichen Rahmen? Ein
paar recht fundamentale Fragen und ein wenig ratlose Gesichter, bevor die eigentliche
Diskussion in Gang kam.... Wir
waren uns alle einig - jeder bewundert den freien, natürlichen und schwungvollen
Gang eines jungen Pferdes auf der Weide. Diesen gilt es zu erhalten und zu kultivieren.
Die Lektion ist nur der Prüfstein für den Ausbildungsstand, aber nie das eigentliche
Ziel! Jörg
Bös vermittelte auf anschauliche Weise wie die Muskulatur des Pferdes arbeitet,
mit welcher Muskulatur getragen wird, wie ein Spannungsbogen entsteht und für
was dieser notwendig ist. Was passiert wenn ein Pferd ermüdet und welche Folgen
entstehen durch falsche Belastung. Besprochen
wurden die verschiedenen Entwicklungs-/Ausbildungsstufen des Pferdes und das Reiten
in der Dehnungshaltung, in der relativen Aufrichtung mit der Entwicklung von Balance
und Tragkraft, sowie das Reiten in der Dressurhaltung, in der das Gewicht bereits
deutlich auf die Hinterhand verlagert wird. Wichtige
Punkte sind ebenfalls die Exterieur- und Interieurbeurteilung. Welche körperlichen
und psychischen Voraussetzungen bringt das Pferd? Welche Probleme oder Stärken
ergeben sich daraus und wie gehe ich damit um? Nach
einer interessanten und intensiven Theorie-Session ging es nun an den praktischen
Teil. Verschiedene
Pferde von Seminarteilnehmern wurden im Stand und auf der Dreiecksbahn vorgestellt.
Es galt diese von ihrem Exterieur her zu beurteilen und Probleme im Bewegungs- ablauf
zu erkennen. Auf diese sollte im darauf folgenden Einzelunterricht eingegangen
und Lösungsansätze erarbeitet werden. Bei
jedem der drei von Teilnehmern vorgerittenen, eigenen Pferde, stellte sich innerhalb
von 10-15 Minuten eine deutliche, positive Reaktion auf die von Jörg Bös gegebenen
Korrekturen ein. Die Reiter waren in der Lage die Anweisungen unmittelbar umzusetzen,
die Reaktion der Pferde kann man nur mit „verblüffend“ beschreiben. Bei einem
17jährigen Fuchs wurde aus einer festen Lendenpartie und kurzen Tritten aus der
Hinterhand, ein schwungvoller, federnder Gang und ein plötzlich ausdrucksstarkes
Pferd. Statt hinter dem Zügel zu gehen, dehnte er sich nun zufrieden an die Hand,
ließ den Schwung durch den Körper gehen und stieß sich federnd vom Gebiss ab. Spätestens
zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass wir nicht wissen was wir tun, aber auf
dem besten Wege sind zu verstehen! Dieser
Praxisteil dürfte bei jedem der Anwesenden ein Aha-Erlebnis ausgelöst haben und
wirft die Frage auf, wie Jörg Bös diese Ergebnisse so anschaulich und in kürzester
Zeit erzielen konnte? Die Antwort darauf
lautet: durch Respekt vor dem Pferd, durch die Kenntnis der funktionellen Anatomie
und der Ausbildungsskala sowie die Entwicklung und Anwendung darauf abgestimmter
Trainingsmethoden. Die
Teilnahme an diesem Seminar ist eine Bereicherung für jeden Pferdebesitzer, der
sein Pferd gesunderhaltend und fair fördern möchte und sie gehört ganz an den
Anfang einer jeden Trainerausbildung! Vielleicht haben dadurch viele Pferd in
Zukunft die Chance auf ein langes und gesundes Leben als leistungsfähiges Reitpferd.
Und die Besitzer die Unterstützung und Anleitung eines kompetenten Trainers, um
zur richtigen Einstellung zu gelangen und Freude an der Arbeit mit ihrem Pferd
zu haben, egal welche Reitweise und auf welchem Niveau – da wir nun wissen
was wir tun! Mit freundlichen Grüßen Pferdesport Knapendorfer Hof Weilmünster-Langenbach e.V. Elisabeth Ginkel 2 Vorsitzende und Pressewart www.pferdesport-knapendorferhof.de
Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter, z.B.
Nico Hörmann, Grischa Ludwig oder Daniel Klein für den Bereich Reining.
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