Warendorf (fn-press). „Komm zum Pferd“ lautete das Motto und mancherorts überwältigend viele Besucher folgten dem Aufruf, mit dem rund 350 Pferdesportvereine und -betriebe deutschlandweit am 1. Mai auf ihre Höfe eingeladen hatten. Bei weitestgehend frühlingshaftem Wetter boten fast alle Gastgeber ihren Gästen die Möglichkeit, Pferde und Ponys hautnah zu erleben. Die ersten Resonanzen auf den „Tag der offenen Stalltür 2016“ können sich sehen lassen.
Mit über 600 Besuchern dreimal so viele wie erwartet, begrüßte der Reit- und Fahrverein Karben aus Hessen auf seiner Reitanlage am Ludwigsbrunnen. Das bunte Angebot der Karbener mit Ponyreiten, einem Bastelwettbewerb von Salzteig-Pferden, Stallführungen, Fotoausstellung, Hüpfburg, Kinderschminken und einem reiterlichen Showprogramm kam sehr gut an. Selbstmarketing, das sich für den Verein gelohnt hat: „Wir haben 45 neue Interessenten für Reitunterricht und alleine in der ersten Woche nach dem Tag der offenen Stalltür bereits sechs neue Mitglieder gewinnen können“, zieht die zweite Vorsitzende des Vereins, Stefanie Buske, erfreut Bilanz.
Hufeisen bemalen konnten die kleineren Gäste neben dem obligatorischen Ponyreiten auf dem Zucht und Reiterhof Tabak im oberbergischen Hückeswagen. Restlos ausverkauft waren hier Essen und Getränke am Abend, dafür hatte sich die Liste von Ferienkursteilnehmern gefüllt. Zu einem der Publikumslieblinge avancierte in Thüringen auf dem Reiterhof Anhalt das süße Fohlen „Don Bonell“. Das Showprogramm war hier besonders umfangreich: Quadrillen, Pas de deux, Springvorführungen, Präsentation der Verkaufspferde und die feierliche Auszeichnung vom „Schulpferd des Jahres“. Gekommen waren rund 400 Besucher. „Für uns war der 1.Mai wirklich der passende Termin und wir hoffen, dass der nächste bundesweite Tag der offenen Stalltür wieder an diesem Termin stattfindet“, lautet das Fazit von Familie Anhalt.
Mit Bezug auf das Datum zu einem gänzlich anderen Fazit kommt hingegen Kerstin Illing, Leiterin des Reitzentrums auf dem Kalbacher Kastanienhof in Frankfurt: „Freiwillig hätten wir uns diesen Termin wohl nicht ausgesucht“, sagt sie mit Blick auf ein zeitgleich in der Gegend stattfindendes traditionelles Radrennen, dessen Streckensperrungen die Anfahrt für Besucher erschwerte. Dennoch fanden Interessierte auch hier den Weg auf den Hof, der vom Verein zur Förderung der Integration Behinderter Taunus betrieben wird. Präsentiert wurde das Sport- und Therapieangebot des Vereins, der seinen Schwerpunkt darauf legt, Kinder mit und ohne Behinderung zusammenzubringen. Um Reittherapie besser nachempfinden zu können, konnten einige Freiwillige die besondere Erfahrung machen, wie es sich anfühlt, mit einem Liftersystem aufs Pferd gehoben zu werden.
Wie vielerorts kamen reitbegeisterte Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern auch im Soziokulturellen Zentrum Oberlausitz e.V. auf dem Weichaer Hof voll auf ihre Kosten: Wissensquiz, einen kleinen Hindernisparcours, gemeinsames Putzen und Vorbereiten der Pferde und eine Hufschmiededemonstration standen auf dem Programm. „Das Pferd als einen möglichen Freizeitpartner ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, erscheint sinnvoll und notwendig. Wieviel tatsächlicher zeitnaher Rücklauf auf so einen Tag erfolgt, ist, glaube ich, erst einmal zweitrangig. Die Präsenz und ein niedrigschwelliger Zugang sind wichtig“, ordnet Sonja Fritsch vom Weichaer Hof ein.
Und Präsenz hatte der „Tag der offenen Stalltür“ auch in den Tageszeitungen und Anzeigenblättern der Republik. „Mehr als 500 Meldungen im Printbereich und ebenso viele Online-Artikel, dazu die Stimmen begeisterter Besucher und zufriedener Veranstalter – der bundesweite Aktionstag hat sich gelohnt und den Pferdesport positiv in Szene gesetzt“, zieht Martin Otto, aus der FN-Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe, ein erstes Fazit. Eine Evaluation im Detail werde nun in den kommenden Wochen stattfinden, gibt er einen Ausblick auf die Nachbereitung.
Der bundesweite „Tag der offenen Stalltür“ ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und der Landespferdesportverbände. Er wird unterstützt von der Deutschen Kreditbank AG, uvex und Großewinkelmann und fand in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Von Schleswig-Holstein bis Bayern öffneten Vereine und Betriebe bundesweit ihre Türen und begeisterten neue Menschen für das Pferd und den Pferdesport.
Vorbericht
Am 1. Mai 2016 ist es wieder soweit. Bereits zum fünften Mal laden dann Deutschlands Pferdesportvereine und Pferdebetriebe gemeinsam in ihre Ställe und Reithallen ein und es heißt wieder "Komm zum Pferd". Vereine und Betriebe, die den bundesweiten Aktionstag pro Pferd und Pferdesport nutzen wollen, um neue Mitglieder bzw. Kunden zu gewinnen, können sich noch bis zum 15. April 2016 bei den Initiatoren – der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und den Landespferdesportverbänden – anmelden
Der „Tag der offenen Stalltür“ ist eine Aktion der FN und der Landespferdesportverbände, um zu zeigen, dass Reiten ein Sport für jedermann ist. Gleichzeitig wollen die Verbände den Betrieben und Vereinen eine Plattform zur Selbstdarstellung bieten und sie darin unterstützen, neue Kunden und Mitglieder zu gewinnen. Der Phantasie der Vereine und Betriebe sind dabei keine Grenzen gesetzt. Vielfalt ist erwünscht. Oft gehören Reit-, Fahr- und Voltigiervorführungen zum Programm. Besucher freuen sich immer, wenn sie sogar selbst in den Sattel steigen können. Alles ist möglich: von Kutschfahrten und Reiterspielen über Stallführungen sowie Schauprogrammen und Rassepräsentation bis hin zu Pferdefußball, Ponyreiten und der Präsentation unterschiedlichster Ausbildungsangebote. Dies kann allein oder in Kooperation mit anderen Vereinen und Betrieben geschehen.
Diese Westernreitställe sind aktuell dabei (Stand 27. April)
Gut Bösenburg, 06347 Gerbstedt OT Bösenburg
Crazy Cowboy Ranch, 16559 Liebenwalde OT Hammer
Reitgemeinschaft Heiddorn e. V., 31515 Wunstorf
Sanddorn Corral/Puse & Schmolke GbR, 38530 Didderse
Saddle up Farm, 38539 Ettenbüttel
Silver Sheep Ranch, 61200 Wölfersheim
Reitverein Lorsch, 64653 Lorsch