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Über den Tellerrand geschaut: FN-Turniersportstatistik 2017 zeigt mehr Turniere und Prüfungen
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Mehr Turniere und mehr Prüfungen, das ist das Fazit der Turniersportstatistik 2017 der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN). Aber dem leichten Plus an Turnieren und Prüfungen steht allerdings ein Minus bei den Starts gegenüber. Und auch die rückläufigen Bedeckungen der letzten Jahre wirken sich nun voll auf die Zahl der neueingetragenen Pferde und Starterzahlen in Basis- und Aufbauprüfungen aus.

„Für die aktuelle Entwicklung im Turniersport gibt es sicherlich mehrere Gründe. So beobachten wir beispielsweise eine zunehmende Professionalisierung bei den Veranstaltungen. Aber auch die Startplatzbegrenzung hat Konsequenzen, gerade im A- und L-Bereich, ebenso wie der Rückgang an neu eingetragenen Pferden. Dieser wirkt sich natürlich auch auf das Prüfungsangebot und die Starterzahlen aus“, sagt Fritz Otto-Erley, Leiter der Abteilung Turniersport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). So sank die Zahl der Starts in Reitpferdeprüfungen um 10,66 Prozent auf 10.031, in Springpferdeprüfungen um 7,12 Prozent auf 158.681 und in Dressurpferdeprüfungen um 7,57 Prozent auf 42.249 Starts. Erfreulich ist hingegen die Entwicklung bei den Vielseitigkeitspferden: Hier wurden 2017 insgesamt 3.993 Starts in Geländepferdeprüfungen gezählt, ein Plus von 5,75 Prozent, allerdings gab es auch 22 Prüfungen mehr als im Jahr zuvor.

Auch 2017 stieg die Zahl der Turnierveranstaltungen leicht an. 3.619 nationale Turniere entsprechen einem Zuwachs von 2,26 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in ganzen Zahlen bedeutet dies ein bundesweites Plus von 70 Veranstaltungen. Lediglich in Bayern, Berlin-Brandenburg, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen verringerte sich das Angebot etwas und auch die Westfalen verzeichneten ein Turnier weniger als 2016. Mit der steigenden Zahl an Turnieren geht auch ein Zuwachs an Prüfungen einher. Waren es 2016 noch 68.726 Leistungsprüfungen beziehungsweise Prüfungsabteilungen, nahm deren Zahl im vergangenen Jahr auf 69.481 (+ 1,1 Prozent) zu. Auffällig dabei: Das Plus an Prüfungen ist vor allem einem Mehr an Prüfungen auf hohem und höchstem sowie niedrigstem Niveau zu verdanken. So stieg das Angebot an S-Prüfungen um 3,93 Prozent auf 4.949, an M-Prüfungen um 2,65 Prozent auf 14.738 Prüfungen und an E-Prüfungen sogar um 5,73 Prozent auf 2.305 an. Dagegen stagnierte die Zahl an A-Prüfungen (+ 27.042, + 0,58 Prozent) und sank im L-Bereich sogar um 0,39 Prozent auf 19.438.


Weniger Starts in A- und L-Prüfungen

Eine ähnliche Tendenz zeigt sich im Bereich der Starts, wobei deren Zahl – anders als bei den Turnieren und Prüfungen – generell rückläufig ist. So sank die Gesamtzahl der Starts von 1.463.977 auf 1.431.453 im Jahr 2017, das sind 2,22 Prozent. Betroffen ist auch hier vor allem der Bereich der A- und L-Prüfungen. So gab es bei L-Prüfungen 3,76 Prozent weniger Teilnehmer, bei A-Prüfungen beläuft sich das Minus auf 2,51 Prozent Starter. In E (+3,4 Prozent) und S (+ 1,26 Prozent) gab es dagegen auch 2017 Zuwächse.

Die rückläufigen Starterzahlen bedeuten allerdings nicht, dass das Interesse der Reiter und Fahrer am Turniersport abnimmt. Im Gegenteil. Die Zahl der ausgestellten Jahresturnierlizenzen war auch 2017 mit 82.983 wieder höher als in den Vorjahren (2016: 82.877, 2015: 82.951). Auch die 2013 eingeführte Schnupperlizenz, die zur Teilnahme an Leistungsprüfungen der Klasse E (nach LPO) berechtigt, erfreut sich weiter großer Beliebtheit. 2017 wurden 9.291 (2016: 8.577 / 2015: 2015: 8.415) Schnupperlizenzen ausgestellt. 1.204 davon wurden noch vor Jahresende in vollwertige Jahresturnierlizenzen umgewandelt.

Deutlich weniger Pferde neu eingetragen

Die steigende Zahl an Reitern geht auch nicht automatisch mit einem Zuwachs an Pferden einher. 2017 betrug die Zahl der eingetragenen aktiven Turnierpferde nur noch 137.806 (2016: 141.240). Dies ist vor allem auf einen Rückgang bei den Neueintragungen zurückzuführen. Insbesondere bei den Liste I-Pferden, also Pferde mit vollständigen Abstammungsnachweis deutscher Zuchtverbände, ist ein Minus von über zehn Prozent zu verzeichnen. Bereits 2016 unterschritt die Zahl der neu registrierten Liste I-Pferde erstmals die 20.000er Marke, im vergangenen Jahr sank sie um weitere 11,49 Prozent auf 17.244. Anders als 2016 konnte dies auch nicht durch Plus bei den Liste II- und Liste III-Pferden etwas ausgeglichen werden, denn auch hier standen 2017 die Zeichen auf Rückgang (Liste II: - 5,12 Prozent) bzw. Stagnation (Liste III: + 0,19 Prozent).






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