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Soviele Starts wie lange
nicht mehr - dank der Amateure Die quantitative Entwicklung der AQHA-Turnierlandschaft
ist erfreulich positiv: Über 1.000 Starts mehr als im Vorjahr, insgesamt 18.195
Starts, soviele wie in den acht Jahren nicht mehr, 2004 einmal ausgenommen. Damit
ist der Abwärtstrend der letzten Jahre zunächst einmal gestoppt.
Deutlich
zugenommen hat dabei vor allem der Anteil der Amateurstarts, sie machen 27,2%
aller Starts aus. 0,4% Prozentpunkte mehr sind bei den Jugendlichen zu verzeichnen
(17,6%), Youth- und Novice Amateur-Starts bleiben unverändert.
Die nominelle
Anzahl in der Open Division stieg um 72 Starts, allerdings ging der Anteil der
Profistarts um rd. 2% von 39,4% auf 37,5% zurück.
Große Turniere werden
größer, mittlere und kleine werden noch kleiner - oder fallen ganz aus
Die größten Zuwächse haben die bisher schon großen Turniere zu verzeichnen: Die
Europameisterschaft glänzt mit 702 Starts mehr als 2006, der Ride Of America mit
414 Starts mehr als 2006. Verloren haben der Südwest Cup (-214), das Nümbrecht
Open (-130) und Bremen Stadthalle (-58).
Nur noch 22 Orte und 10%
weniger Turniere An 22 Turnierorten wurden insgesamt 58 AQHA-Shows angeboten,
rd. 10% weniger als 2006. Damit steigt die Anzahl der durchschnittlichen Starter
auf den höchsten Wert seit fünf Jahren. Größtes Turnier bleibt die Europameisterschaft,
gefolgt von der DQHA Q7 und dem Ride Of America.
Gefehlt haben in diesem
Jahr u.a. der JOMM Ranches Circuit, der HCC I in Nümbrecht, die Turniere in Bönen
und Dortmund, in kommenden Jahr werden zudem das Nümbrecht Open und L.E. Grand
Open fehlen.
Der AQHA-Sport findet in Wenden und Kreuth statt
Damit konzentriert sich das Turniergeschehen der DQHA/AQHA auf die Nord-Süd-Achse
in Deutschland: Der Circle L Ranch in Wenden und die Ostbayernhalle in Kreuth.
50% aller Turniere und fast 70% aller Starts finden an diesen beiden Orten statt.
Jeder zweite Start findet in Kreuth statt Kreuth kommt durch
die veränderte Situation im diesem Jahr eine noch exponiertere Rolle zu, denn
jeder zweite Start, insgesamt 8.970, ist hier zu sehen, in Wenden nur jeder fünfte
(3.507).
Diese Monokultur mit Tendenz Kreuth ist mehr als nur bedenklich,
denn sie bildet das Potential des Quarter Horse-Turniersports nur noch unzureichend
ab. Zwar leben 44% aller DQHA-Mitglieder in Süddeutschland, aber eine einseitige
Orientierung nach Oberbayern verschiebt diejenigen Quarter Horse-Turnierreiter,
die nicht bereit sind, mehrere Stunden für ein Turnier zu fahren, in die Angebote
anderer Verbände, die regional aktiver sind.
Enormes Potential für
andere Verbände Damit steht den anderen Verbänden ein enormes Potential
zur Verfügung, das von AQHA-Turnieren nicht mehr erreicht wird, denn nicht jeder
Turnierreiter hat eine Bereitschaft, fünf oder acht Stunden mit seinen Pferden
auf der Autobahn zu verbringen - pro Strecke. Diese werden sich nach Alternativen
umschauen, zuvorderst EWU- und NRHA-Turniere. Schon im nächsten Jahr wird so das
Traditionsturnier Nümbrecht Open, immerhin 22mal ein AQHA-Turnier, nicht mehr
stattfinden und durch das EWU-Turnier Summer Slide ersetzt werden.
Rückzug
in eine Nischenrolle? Der Starterzuwachs bei großen Turnieren und das
Wegbrechen kleinerer und mittlerer Turniere kann ein Indiz für die Entwicklung
des AQHA-Sports hinein in eine Nische, als exklusiver Randsport sein.
Die turnierreitende Basis wurde noch nie flächendeckend erreicht, die Turnierreiter,
die sportlich anspruchsvoller sind, müssen zunehmend längere Reisezeiten zu den
großen Shows wie Südwestcup, Bavarian Summer oder Wenden in Kauf nehmen.
Inwieweit aber diese Reiter sich auch in ihrer zukünftigen Turnierkarriere in
dem AQHA-Sport wiederfinden, bleibt abzuwarten. Die EWU hatte auf ihrer Jahreshauptschau
einen Starterzuwachs von 30% nach einer Qualifikation, die DQHA-Jahreshauptschau
wuchs dagegen nur um 13%, ohne Qualifikation.
Die Einsteiger und
weniger reisebereiten Turnierreiter und die regional aktiven Profis würden
sich umorientieren, bei der EWU fanden schon 2006 90% der Starts in zehn Bundesländern
statt, 55% dieser Starts finden in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und
Niedersachsen statt.
Bei der DQHA nimmt man, so scheint es, die Entwicklung
in Deutschland seit Jahren so hin - und lässt die Tatsachen das eigene Profil
gestalten. "Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu
haben", war einmal das Motto der DQHA in den Achtzigern - kehren wir dahin
wieder zurück?
Und: Was passiert, wenn einer der Standorte Wenden
oder Kreuth zeitweise oder ganz ausfallen würden? Immerhin sind es zwei
AQHA-Showmanagements, die an in Kreuth aktiv sind, innerhalb von drei Monaten
finden dort vier Vierfach-Shows statt, mehr als in Westdeutschland inklusive der
DQHA-Hauptschau Q7 in einem ganzen Jahr.
Die Gefahr ist also ausgesprochen real, dass diejenigen Turnierreiter, die Turniere
anderer Verbände in ihrer Nähe finden, diesem Verband auch in Zukunft treu bleiben
und sich innerhalb dieses Verbandes entwickeln, nicht aber in der DQHA.
Das hätte aber direkte Konsequenzen auch auf den Zuchtverband DQHA, denn
die Quarter Horse-Züchter werden dem Markt folgen, auch wenn dieser sich von den
AQHA-Turnieren hin zu anderen Verbänden bewegt. Noch gab es "nur" einen QH-Züchter,
der werblich auf der German Open sehr aktiv war, aber es ist nahezu sicher, dass
das nicht so bleibt.
Die
Fakten 2007 zum Download Jahresstatistik
AQHA Shows 2007 - Facts and Figures Die
AQHA-Shows 2006 und 2007 im direkten Vergleich
Eine aktuelle Diskussion zum Thema finden Sie hier
Die AQHA-Turnierorte
2007 auf einen Blick
Größere
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Mehr dazu Erste
Westernreiter Union (EWU) und Deutsche Quarter Horse Assn. (DQHA) – die beiden
Big Player im sportlichen Vergleich Quarter
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Die 19 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter, z.B. Pat Faitz,
Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den Bereich AQHA. Zum
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