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Mit der Erfassung der letzten AQHA-Show in Memmingen in Oktober ist nun wieder ein vollständiger Überblick möglich, wie wir ihn bereits für das Vorjahr gemacht haben (wittelsbuerger.com vom 12.01.07).
Und er zeigt ein oberflächlich gutes Bild für eine zunehmend Tendenz des AQHA-Turniersports in die Nische.

Zwei Fakten kristallisieren sich heraus:

  • Wer mit einem Quarter Horse am Turniergeschehen teilnehmen will und nicht aus Süddeutschland, speziell Bayern kommt, muss mehr denn je eine ausgeprägte Reisebereitschaft zeigen.
  • Standorte fallen aus, die großen Turniere werden noch größer, die kleinen und mittleren werden kleiner.

Die Fakten zum Download
Jahresstatistik AQHA Shows 2007 - Facts and Figures
Die AQHA-Shows 2006 und 2007 im direkten Vergleich

 


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Soviele Starts wie lange nicht mehr - dank der Amateure
Die quantitative Entwicklung der AQHA-Turnierlandschaft ist erfreulich positiv: Über 1.000 Starts mehr als im Vorjahr, insgesamt 18.195 Starts, soviele wie in den acht Jahren nicht mehr, 2004 einmal ausgenommen. Damit ist der Abwärtstrend der letzten Jahre zunächst einmal gestoppt.

Deutlich zugenommen hat dabei vor allem der Anteil der Amateurstarts, sie machen 27,2% aller Starts aus. 0,4% Prozentpunkte mehr sind bei den Jugendlichen zu verzeichnen (17,6%), Youth- und Novice Amateur-Starts bleiben unverändert.

Die nominelle Anzahl in der Open Division stieg um 72 Starts, allerdings ging der Anteil der Profistarts um rd. 2% von 39,4% auf 37,5% zurück.

Große Turniere werden größer, mittlere und kleine werden noch kleiner - oder fallen ganz aus
Die größten Zuwächse haben die bisher schon großen Turniere zu verzeichnen:
Die Europameisterschaft glänzt mit 702 Starts mehr als 2006, der Ride Of America mit 414 Starts mehr als 2006.
Verloren haben der Südwest Cup (-214), das Nümbrecht Open (-130) und Bremen Stadthalle (-58).

Nur noch 22 Orte und 10% weniger Turniere
An 22 Turnierorten wurden insgesamt 58 AQHA-Shows angeboten, rd. 10% weniger als 2006. Damit steigt die Anzahl der durchschnittlichen Starter auf den höchsten Wert seit fünf Jahren.
Größtes Turnier bleibt die Europameisterschaft, gefolgt von der DQHA Q7 und dem Ride Of America.

Gefehlt haben in diesem Jahr u.a. der JOMM Ranches Circuit, der HCC I in Nümbrecht, die Turniere in Bönen und Dortmund, in kommenden Jahr werden zudem das Nümbrecht Open und L.E. Grand Open fehlen.

Der AQHA-Sport findet in Wenden und Kreuth statt
Damit konzentriert sich das Turniergeschehen der DQHA/AQHA auf die Nord-Süd-Achse in Deutschland:
Der Circle L Ranch in Wenden und die Ostbayernhalle in Kreuth.
50% aller Turniere und fast 70% aller Starts finden an diesen beiden Orten statt.

Jeder zweite Start findet in Kreuth statt
Kreuth kommt durch die veränderte Situation im diesem Jahr eine noch exponiertere Rolle zu, denn jeder zweite Start, insgesamt 8.970, ist hier zu sehen, in Wenden nur jeder fünfte (3.507).

Diese Monokultur mit Tendenz Kreuth ist mehr als nur bedenklich, denn sie bildet das Potential des Quarter Horse-Turniersports nur noch unzureichend ab. Zwar leben 44% aller DQHA-Mitglieder in Süddeutschland, aber eine einseitige Orientierung nach Oberbayern verschiebt diejenigen Quarter Horse-Turnierreiter, die nicht bereit sind, mehrere Stunden für ein Turnier zu fahren, in die Angebote anderer Verbände, die regional aktiver sind.

Enormes Potential für andere Verbände
Damit steht den anderen Verbänden ein enormes Potential zur Verfügung, das von AQHA-Turnieren nicht mehr erreicht wird, denn nicht jeder Turnierreiter hat eine Bereitschaft, fünf oder acht Stunden mit seinen Pferden auf der Autobahn zu verbringen - pro Strecke.
Diese werden sich nach Alternativen umschauen, zuvorderst EWU- und NRHA-Turniere. Schon im nächsten Jahr wird so das Traditionsturnier Nümbrecht Open, immerhin 22mal ein AQHA-Turnier, nicht mehr stattfinden und durch das EWU-Turnier Summer Slide ersetzt werden.

Rückzug in eine Nischenrolle?
Der Starterzuwachs bei großen Turnieren und das Wegbrechen kleinerer und mittlerer Turniere kann ein Indiz für die Entwicklung des AQHA-Sports hinein in eine Nische, als exklusiver Randsport sein.

Die turnierreitende Basis wurde noch nie flächendeckend erreicht, die Turnierreiter, die sportlich anspruchsvoller sind, müssen zunehmend längere Reisezeiten zu den großen Shows wie Südwestcup, Bavarian Summer oder Wenden in Kauf nehmen.

Inwieweit aber diese Reiter sich auch in ihrer zukünftigen Turnierkarriere in dem AQHA-Sport wiederfinden, bleibt abzuwarten. Die EWU hatte auf ihrer Jahreshauptschau einen Starterzuwachs von 30% nach einer Qualifikation, die DQHA-Jahreshauptschau wuchs dagegen nur um 13%, ohne Qualifikation.

Die Einsteiger und weniger reisebereiten Turnierreiter und die regional aktiven Profis würden sich umorientieren, bei der EWU fanden schon 2006 90% der Starts in zehn Bundesländern statt, 55% dieser Starts finden in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen statt.

Bei der DQHA nimmt man, so scheint es, die Entwicklung in Deutschland seit Jahren so hin - und lässt die Tatsachen das eigene Profil gestalten. "Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben", war einmal das Motto der DQHA in den Achtzigern - kehren wir dahin wieder zurück?

Und: Was passiert, wenn einer der Standorte Wenden oder Kreuth zeitweise oder ganz ausfallen würden?
Immerhin sind es zwei AQHA-Showmanagements, die an in Kreuth aktiv sind, innerhalb von drei Monaten finden dort vier Vierfach-Shows statt, mehr als in Westdeutschland inklusive der DQHA-Hauptschau Q7 in einem ganzen Jahr.

Die Gefahr ist also ausgesprochen real, dass diejenigen Turnierreiter, die Turniere anderer Verbände in ihrer Nähe finden, diesem Verband auch in Zukunft treu bleiben und sich innerhalb dieses Verbandes entwickeln, nicht aber in der DQHA.

Das hätte aber direkte Konsequenzen auch auf den Zuchtverband DQHA, denn die Quarter Horse-Züchter werden dem Markt folgen, auch wenn dieser sich von den AQHA-Turnieren hin zu anderen Verbänden bewegt. Noch gab es "nur" einen QH-Züchter, der werblich auf der German Open sehr aktiv war, aber es ist nahezu sicher, dass das nicht so bleibt.


Die Fakten 2007 zum Download
Jahresstatistik AQHA Shows 2007 - Facts and Figures
Die AQHA-Shows 2006 und 2007 im direkten Vergleich

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Die AQHA-Turnierorte 2007 auf einen Blick


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