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DQHA: Quarter Horse-Verband will Nominierungsgebühren und -regelungen verschärfen/ Die Anträge zur Jahreshauptversammlung 2016
 
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Am 28. Februar 2016 findet die jährliche Jahreshauptversammlung der DQHA im Hotel Dolce in Bad Nauheim statt, die (Satzungs-) Änderungsanträge führen zu vielen Diskussionen, vor allem unter den Züchtern (siehe unten).

Alle Anträge an die Mitgliederversammlung sehen Sie hier.
Alle Änderungsanträge (aktuell/ gewünscht) sehen Sie hier im Vergleich





29. Februar: Stimmt´s? Der Faktencheck

Regionalgruppen, Sport, Futurity/Maturity, Zucht - auf der DQHA Convention und Jahreshauptversammlung "im prunkvollen Tagungssaal" ist die Agenda oft vollgepackt mit Informationen. Aber wie verläßlich sind diese? Wir machen den Faktencheck (mehr dazu hier).

Positive Entwicklung der DQHA Mitgliederzahlen

"Die weiterhin positive Entwicklung der DQHA Mitgliederzahlen, die in 2015 um 1,09 % auf 6.899 zulegen konnten".
Die Fakten: Die 6.899 DQHA-Mitglieder setzen sich aus 6.824 Bestands- und nur noch 75 Neumitglieder zusammen, mit Ausnahme von 2011 der niedrigste Wert seit 1990.




SSA, Futurity/Maturity

"So ist die Anzahl der vorgestellten Pferde auf den einzelnen Veranstaltungen von 2011 bis 2015 um ganze 32 % gestiegen".
Die Fakten: Seit 2008 hat die DQHA fünf neue Futurity-/ Maturityklassen eingeführt (Longe Lines, Ranch Riding, In Hand Trail), deren Anteil bereits über 22% an allen Starts beträgt.
Dabei wurde in der neuen Futurity-Klasse "In Hand Trail" mit über 10.000 EUR in Aachen sogar mehr Preisgeld ausgeschüttet als in Reitklassen wie Trail (6.253.-) oder Ranch Riding (3.252.-).
Ohne diese Klassen hätte die Futurity/ Maturity weniger Starts zu verzeichnen als 2014.




Sport

"Die Anzahl der Starts auf AQHA ließ leicht nach, während die DQHA Regionen-Futurities und die Q15 International DQHA Championship deutlich zulegen konnten".
Die Fakten: 3.430 Starts weniger (-14,4%) und damit der stärkste Rückgang seit 1999 - für den Sportausschuß ist das nur ein "leichtes Nachlassen".



"Als Hauptthema stellte der Sportausschuss Ideen vor, um die Turnierlandschaft zu stärken."
Die Fakten: Der Vergleich der Convention 2016 mit der Convention 2015 (kursiv) ist selbsterklärend...

2016: "die Website überarbeitet" - 2015: bessere Information auf der Homepage
2016: "Zusammenarbeit mit anderen Verbänden " - 2015: "Zusammenarbeit mit Royal Bavarian Cutters"
2016: DQHA Direkt Programm - 2015: "Deutsches Punktesystem (DQHA direkt)"
2016: Konzept des Professional Horseman - 2015: "Der DQHA Vorstand (...) erklärt, dass eine Überarbeitung des Programms bereits angedacht ist. Ein Treffen der Verantwortlichen mit den Professional Horsemen ist bereits geplant.
2016: Qualifikationsmodus für Landesmeisterschaften - 2015: "nationale einheitliche Meisterschaften von Regional bis Bund bis zur Q"

Zucht

"Im März und April sind sieben Seminare in ganz Deutschland geplant, um den Züchtern die Bewertung von American Quarter Horses anhand der Linearen Beschreibung weiter zu vermitteln."
Die Fakten: Der Zuchtverband DQHA installiert ein neues Bewertungssystem "lineare Beschreibung" und veranstaltet dazu nun kostenpflichtige Infoseminare für seine Mitglieder, eine ausgesprochen wirtschaftliche Interpretation: Erwartete Einnahmen: 7 Termine, max. 20 Teilnehmer, 100 EUR/ Teilnehmer -> 14.000 EUR.
Es ist nicht anzunehmen, daß die benötigten Tablets, die den DQHA-Zuchtrichtern zur Durchführung der "Linearen Beschreibung" zur Verfügung stehen („Zuchtschau-App“), in dem Preis von 100 EUR inkludiert sind.
Ob das die Entwicklung der Fohlenschauen wieder belebt?




28. Februar: Regio-Fixbetrag wird steigen, Nominierungsgebühren werden erhöht - die Entscheidungen

6.899 DQHA-Mitglieder - und 38, zwischenzeitlich sogar 49 - Stimmberechtigte kommen zur Jahreshauptversammlung: Das entspricht einem homöopathischen Prozentsatz von 0,05% (immerhin fünf Promille!) und wohl einem neuen Tiefpunkt hinsichtlich des Gestaltungsinteresses im Verband, nachdem rund 150 Gäste am Vorabend beim Ball ihre Ehrungen entgegen nahmen.

Zuerst die guten Nachrichten: Die Züchterprämien seit 2013 - 10% aus den Gewinnen der Futurity-/ Maturitystarter, sollen nun mit drei Jahren Verspätung nun ausbezahlt werden.

Das große Engagement des Sportausschusses, vor allem in der vergüteten Organisation der Großevents wie Europameisterschaft und Q-Serie, ist es wohl zuzuschreiben, daß die vorgestellten Inhalte in diesem Jahr nahezu identisch waren mit denen aus dem Vorjahr. Antworten auf die Entwicklung im letzten Jahr - immerhin der größte Starterrückgang seit 1999: Fehlanzeige.

Und die leise verbreitete Hoffnung, in Zukunft gemeinsam mit der EWU Turniere class-in-class anbieten zu können, dürfte an zwei elementaren Dingen scheitern: Einerseits kann das AQHA-Regelwerk den EWU-Anforderungen nicht gerecht werden (keine dreijährigen Pferde, Helmpflicht für Jugendliche, Startbegrenzung pro Tag), andererseits ist die EWU angesichts gut laufender Turniere auf zusätzliche AQHA-Starts eher nicht angewiesen.


Zu den wichtigsten Entscheidungen:

Der Fixbetrag vom Startgeld auf Regiofuturitys wird von 25 auf 35 EUR steigen, was bei einem Gesamtstartgeld von 40 EUR dazu führen wird, daß die Regiofuturity-Starts min. zehn Euro teurer werden. Anders als offiziell dargestellt, stellt der Fixbetrag keine Bezuschussung der DQHA dar, sondern ergibt sich lt. §5, Satz 4 des Regio-Handbuches aus dem Startgeld der Regiofuturity.

SSA-Hengste müssen zukünftig, aus organisatorischen Gründen ("Verwaltungsaufwand, Prüfen der Startberechtigung"), auch im Jahr einer Nachbedeckung in die SSA einbezahlt sein, wenn die aus der Nachbedeckung resultierende Nachzucht nominierungsfähig sein soll. Gut möglich, daß die Hengstbesitzer dieses Risiko durch die Deckverträge an ihre Kunden weiter geben werden - womit bei den Deckkunden (und ebenfalls SSA-Kunden) damit das Risiko besteht, daß sie, im Falle einer Nachbedeckung, für diesen SSA-Decksprung mindestens genauso viel bezahlen müssen wie für einen regulären, nicht über die SSA ersteigerten Sprung.

Dem Antrag auf Umstellung auf Terminfristen bei der Nominierung wurde ebenfalls stattgegeben, damit wird eine Nominierung für einen Jährling zukünftig bis zu 150 EUR kosten (aktuell: 50 EUR), Zweijährige bis 350 EUR (aktuell 200 EUR).

Unter dem Strich wird dieser Beschluß zu Mindereinnahmen in vierstelliger Höhe führen, weil sich die Frist für den günstigsten Tarif verlängert: 74% der Nominierungen entfallen auf Fohlen, die höchstens ein halbes Jahr alt sind, während 98% eines Jahrganges vor dem 30. Juni eines Jahres auf die Welt kommt. Für diese 98% würde sich der Zeitraum durch das Fixdatum 31.12. verlängern, für 25 EUR anstatt 50 EUR (7. - 12. Monat) nominiert zu werden.

Sonstige Anträge

Antrag 1: Formulierung „ein startberechtigtes Pferd“ - stattgegeben
Antrag 2: „Zwei Stunden vor Beginn der „Live-Versteigerung“ werden keine schriftlichen Gebote mehr angenommen" - stattgegeben
Antrag 3: "Decksprünge nachträglich bis 30.04." - stattgegeben
Antrag 4: Erhöhung der Nomination Fee/ Umstellung auf Terminfristen/ SSA-Einzahlung bei Nachbedeckung - stattgegeben
Antrag 5: Futuritystarts nur noch mit Equidenpass inkl. Zuchtbescheinigung möglich - stattgegeben
Antrag 6: Nachnennung für Regiofuturitys - stattgegeben
Antrag 7: Erhöhung des Fixbetrags vom Startgeld auf Regiofuturitys - stattgegeben
Antrag 8: Regionenfuturity Manager - stattgegeben
Alle Anträge an die Mitgliederversammlung sehen Sie hier.

Satzungsänderungsanträge

Antrag 1: nicht stattgegeben
Antrag 2: stattgegeben
Antrag 3: stattgegeben
Antrag 4: stattgegeben
Antrag 5: stattgegeben
Antrag 6: stattgegeben
Antrag 7: stattgegeben
Antrag 8: stattgegeben
Alle Anträge an die Mitgliederversammlung sehen Sie hier.


26. Februar: Was ist eigentlich geworden aus....?


Warum sollte man eigentlich zu einer Convention gehen, und warum nicht direkt zu der Jahreshauptversammlung? Die DQHA sagt, dass dort die "verschiedenen Ausschüsse über aktuelle sowie geplante Themen berichten" und alle Besucher dort "Ideen, Anregungen, aber auch Kritik" einbringen und erörtern können.

Eine gute Gelegenheit, einmal zu schauen, was aus den Themen des letzten Jahres so geworden ist - "Was ist eigentlich geworden aus....":

- den DQHA Direkt Shows?

Drei DQHA Direkt-Shows "beleben die Turnierlandschaft" im Jahr 2015, zwei weitere wurden direkt abgesagt - was ist aus der "Kreation" dieses "attraktiven Turnierformats" (DQHA-Pressetext) geworden, für das "Urkunden und Plaketten" verschickt werden sollten?

- den Ergebnissen des Sport Meetings 2015?

Unterstützung der Veranstalter, Unterstützung der Teilnehmer, Bonusprogramme, nationale einheitliche Meisterschaften - es herrschte gute Stimmung unter den Teilnehmern des Sport Meetings Anfang 2015, dessen Ergebnisse ausführlich auf der Convention 2015 vorgestellt wurden.

Allein, nach über zwölf Monaten noch fehlt noch jegliche Umsetzung wie "einheitliches Nennformular, später online", "Checkliste, was zu einer Veranstaltung gehört" oder "einheitliche Webseite für Regionalgruppen und Bund".

- der Eingliederung der ZBO in die ZVO der FN

Zwei Treffen mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung hatten das Ziel, die DQHA-ZBO in die ZVO der FN einzugliedern. Wer sich über den "Erfolg" ein Bild machen möchte, kann das in der FN-ZVO 2016 mal tun... (mehr dazu hier).

- den Kosten für das Quarter Horse Journal?

Ein Mitglied fragte 2015 nach den "gesamten Kosten für das Quarter Horse Journal", die als "eigener Ausgabenposten im Jahresbericht der DQHA veröffentlicht werden" sollen. Wir sind auf die "Die detaillierte Kostenaufstellung" gespannt!

den Professional Horsemen?

2015 regte Hellfried Kurzacz die Aufwertung des Titels "DQHA Professional Horseman" an und erhielt den Bescheid, daß "eine Überarbeitung des Programms bereits angedacht" sei. Möglich, dass das am Wochenende konkretisiert wird?

DQHA Präsentation Convention 2015 - Sport
DQHA Präsentation Convention 2015 - Zucht
DQHA Präsentation Convention 2015 - andere



10. Februar: Wird das Startgeld für einen Regiofuturity-Start um 10 EUR auf 50 EUR steigen?

Um die Preisgelder auf den Regionalgruppenfuturitys zu erhöhen, beantragt der DQHA-Vorstand (Antrag 7) die Erhöhung des Preisgeldanteils eines Futuritystarts von 25 EUR auf 35 EUR.

Vor dem Hintergrund, daß bislang diese 25 EUR vom Startgeld in Höhe von 40 EUR ausgeschüttet wurden, gilt als sicher, daß eine Erhöhung auf 35 EUR zu einer gleichlautenden Erhöhung des Startgeldes von 40 EUR auf 50 EUR führt.

Profitieren würden von einer solchen Erhöhung über die Startgelder angesichts des Preisgeldschlüssels ohnehin nur die ersten drei Plätze, für alle anderen Futuritystarter bedeuten Mehrkosten von 10 EUR je Start unter dem Strich einen effektiven Verlust (abzgl. 10% Züchterprämie):



Verteilung auf die Regio-Starts nach aktuellem Preisgeldschlüssel von jeweils 10 EUR abzgl. 10% Züchterprämie





7. Februar: Offener Brief von Karin Prevedel (Italien) an den DQHA-Vorstand

Die auf wittelsbuerger.com diskutierten Satzungsänderungsanträge des DQHA-Vorstandes stoßen mittlerweilen auch international auf kritische Resonanz. Karin Prevedel, seit 25 Jahren eine der führenden Quarter Horse-Züchter, Trainer und Vorsteller in Europa und vielfache DQHA Futurity-Gewinnerin, hat nun dem DQHA-Vorstand einen Brief geschickt, in dem sie ihre Befürchtungen formuliert, sollten die beantragten Satzungsänderungen befürwortet werden (Originaltext).

"Lieber DQHA-Vorstand,

ich möchte ein paar Punkte mit Ihnen besprechen. Ich, Karin Prevedel, bin seit vielen Jahren ein aktives Mitglied Ihres Verbandes und hoffe, es noch viele Jahre sein zu können. Ich bin, wie Sie wissen, Züchter sowohl von Western Pleasure- wie auch Reiningpferden und hoffe, dass meine Bedenken auf Ihrer nächsten Mitgliederversammlung offen diskutiert werden, weil ich, wie hofffentlich alle, nur das Beste für unsere Pferdeszene möchte.

Zunächst möchte ich deutlich machen, wie stolz ich auf das DQHA Futurity Programm bin und wie Sie die Show organisieren, aber ich stelle fest, daß wir derzeit von vielen Veränderungen um uns herum betroffen sind. Veränderungen bringen generell oft auch Verbesserungen und uns voran, aber unsere Wirtschaft hat in der Vergangenheit deutlich gelitten, worauf wir reagieren müssen, denn wir haben bereits viele, viele unserer großen Züchter verloren:
Gianni Cozzo, der über 100 Pferd besaß; Antonio Giraldini mit mehr als 50 Pferden; Jens Udsen, der seine Zucht nahezu eingestellt hat und so viele einzelne Züchter mehr in Deutschland, Schweden, Österreich und ganz Europa, die aufgehört haben, zu züchten.

Für unsere Kunden wird es so aber immer schwieriger, in Europa geeignete Pferde zu finden, um an der DQHA Futurity teilnehmen zu können, weshalb sie dafür in den USA nach Pferden suchen. Diese Reiter aus Europa, die auf unsere Turniere in Europa kommen wollen, werden aber nun mit der DQHA-Regel konfrontiert, nur in Europa geborene Pferde auf der Futurity showen zu dürfen. Eine Regel, die die Züchter in Europa schützen soll, aber in Wirklichkeit die Tür in vielerlei Hinsicht zuschlägt.

Wir sollten nicht voreingenommen gegenüber Pferden aus anderen Ländern sein, vor allem nicht, wenn das Wachstum und Wettbewerb bedeuten kann. Schließlich lassen wir amerikanische Reiter in diesen Klassen reiten und diese gewinnen - wo ist denn da der Unterschied, wenn auch amerikanische Pferde in der Futurity starten dürften?

Entweder die Futurity ist tatsächlich nur für europäische Pferde und europäische Reiter, oder sie ist offen für alle Reiter und nominierten Pferde, deren Hengste einbezahlt sind!

Anderenfalls erscheinen die geplanten Änderungen vor allem dazu geeignet zu sein, nur noch einen kleine Gruppe an Ihrem Verband teilhaben zu lassen, weil man Angst vor Veränderungen hat oder Angst vor dem Wettbewerb und Vergleich. Wenn wir schon Reiter ausserhalb Europas zulassen, obwohl wir die Züchter in Europa schützen wollen - was ist ein Wettbewerb, dem der Mut zur Verbesserung fehlt oder ein Wettbewerb, der nicht auf höchstem Level stattfindet?

Ich selber hatte vier Pferde aus eigener Zucht und eigenem Training auf der DQHA Futurity 2015, die sich auf Platz 1, Platz 2 und Platz 5 plazierten, während ich mit meinem Pferd, das aufgrund der damaligen Bestimmungen noch aus den USA kommen konnte, wo es auf dem höchsten Level trainiert wurde, nicht gewonnen habe.
Die Tatsache bedeutet doch aber nicht, daß ich mich nun verschließe vor einem Wettbewerb!

Wir brauchen wirklich jeden Teilnehmer und jedes Pferd in der DQHA Futurity, denn seit 2011 sinken die Teilnehmerzahlen dort und auch in den NSBA-Klassen.
Wieso weisen wir dann Reiter von uns, die das richtige Pferd nicht in Europa finden können?
Die Tatsache, daß es ein europäischer Besitzer ist, sollte doch genügen!!

Ich bin sicher, daß wir eine Lösung finden können, bei denen die Kunden bei uns bleiben können, wie beispielsweise bei den Reiningverbände, die damit nun seit vielen Jahren erfolgreich sind. Die sind ein Vorbild, obwohl sie klein angefangen haben - ihr Erfolgsrezept ist Aufgeschlossenheit!

Ich bin auch sicher, daß wir eine Möglichkeit finden, Ihre europäischen Züchter innerhalb der Futurity anzuerkennen und zu würdigen, ohne auf den frischen Wind von aussen verzichten zu müssen, der unserem Sport hilft und verbessert!

Mein bestreben ist vor allem, aufgeschlossen gegenüber einer wachsenden Branche zu sein, für die wir alle verantwortlich sind. Ich habe großen Respekt vor den Bemühungen, die Ihr Verband in der Vergangenheit und jetzt leistet, und ich will allen deutlich machen, daß meine Bedenken nicht eigennützig sind, sondern zur Verbesserungen in unserem Sport!

Als Hengstbesitzerin, Trainerin und Züchterin würde ich kaum Nachteile durch die geplanten Veränderungen haben, aber ich will wieder mehr Menschen zusammen bringen und nie die Tür verschließen für jene, die an dem SSA-Programm teilnehmen wollen und dazu ermuntert werden sollten, Teil davon zu sein!


Meine zweite Befürchtung bezieht sich auf ein ähnliches Thema, dem DQHA Stallion Service Program:

Für das Deckjahr 2015 wählte ich bewusst einen Hengst aus dem DQHA SSA-Programm aus, RL Best of Sudden, der mit 5.000 USD eine recht hohe, vielleicht sogar die höchste Decktaxe hat, was wiederum auch der DQHA, dem SSA-Programm und den Futuritys zugute kommt.

Nun hatte ich, wie einige andere, durchaus sehr renommierte Züchter in Ihrem Verband, Probleme bei unseren Zuchtstuten, weshalb wir keine Fohlen aus diesen Anpaarungen in diesem Jahr haben werden. Mr. Masterson, der Besitzer des Hengstes RL Best Of Sudden, bietet uns nun eine Nachbedeckung an, weil er ein großes Interesse an guten Fohlen von seinem Hengst hat.

In einem Gespräch mit einem Ihrer Angestellten in der Geschäftsstelle erfahre ich jedoch, daß

1) nur der ersteigerte Sprung aus der SSA Gültigkeit für die Einbezahlung des Nachkommens in die Futurity besitzt. Nachkommen aus der Nachbedeckung kommen nicht ins Futurityprogramm, wenn der Hengst im Nachbedeckungsjahr nicht mehr einbezahlt ist.
Was ist denn das für eine Gerechtigkeit oder ein Schutz für die Mitglieder? Jede Nachbedeckung sollte relevant bleiben, solange der Hengstbesitzer sie ermöglicht.

2) Wir, unsere Kunden und Ihre Mitglieder, ersteigerten einen Sprung, um Anteil an dem SSA-Programm zu haben, und fühlen uns jetzt massiv benachteiligt, denn wir haben nicht nur exorbitante Kosten damit wie Decktaxen, Shipping Fees, Tierarztkosten etc, derzeit kein Fohlen aus diesen Anpaarungen, und jede Nachbedeckung ist zudem nun wertlos, weil es für Ihren Verband zu aufwendig ist, nachzuvollziehen, ob der Kunde für die ursprüngliche Bedeckung auch identisch mit dem Kunden der Nachbedeckung ist. Dabei kann das doch ganz einfach anhand der Deckverträge und Bankauszüge transparent und offen dokumentiert werden!

3) US-Hengsthalter wie Mr. Masterson und andere haben sich bereits negativ zu dem DQHA SSA-Programm geäussert, weil Interessenten aus Europa nicht mehr auf ihre Ranches kommen und Pferde kaufen können, weil diese nicht mehr erwünscht seien in der DQHA Futurity.

Warum schließen wir aus unserer ohnehin schon so kleinen Szene Nachzucht und zukünftige Kunden aus?
Ich habe den Eindruck, daß das DQHA SSA-Programm nicht mehr darauf ausgelegt ist, diejenigen zu schützen, die so gerne ein Teil davon wären.
Nein, ich fühle mich sitzengelassen..

Bitte haben Sie Verständnis für meine Bedenken, die nur dazu beitragen sollen, die Dinge besser zu machen!


Vielen Dank und viele Grüße an alle,
Karin Prevedel

Originaltext in Englisch


2. Februar 2016 (Update): Einträge in das Futurity/Maturity-Hengst- bzw. Stutbuch sollen künftig deutlich erschwert werden/ Erste Reaktionen

In Antrag 1 der Satzungsänderungsanträge 2016 wird beantragt, daß die Eintragungen in die Futurity/Maturity-Hengst-/Stutbücher der DQHA in Zukunft deutlich schwerer sein sollen. Bislang konnten Stuten und Hengste in das Futurity/Maturity-Buch eingetragen werden, deren Nachzucht insgesamt 15 Punkte auf Regional- oder Hauptfuturitys/-maturitys erreicht hatte Die Punktevergabe richtet sich nach der Platzierung des Pferdes, wobei das Pferd für jeden weiteren Starter, der hinter ihm platziert ist, einen Punkt erhält. Nun wird beantragt, dieses Punktesystem durch eine Gewinngeldgrenze von min. 5.000 EUR zu ersetzen - was eine deutliche Verschlechterung bedeutet, vor allem für regionale Hengste, deren Nachzucht nicht in Aachen vorgestellt wird.

Beispiel: Die Stute GV Dry Karat Lena ist Mutter des siebtplazierten Pferdes EH One Of Lenas Finest der Trail Futurity 2015 in Aachen mit 24 Startern. Die aktuelle Regelung erlaubt dieser Stute die Aufnahme in das Futurity-Stutbuch der DQHA, da sie 18 Punkte (24-7+1) erhält. Mit der beantragten Regelung wäre das nicht möglich, das Preisgeld betrug lediglich 250,13 EUR. Selbst für die Mutter des Reining Futurity-Siegers 2015, Screamin Mel, wäre das nicht möglich - hier gab es 1016,17 EUR für den Sieg.

Kritik kommt mittlerweilen auch von langjährigen Züchtern, die die Attraktivität der SSA in Gefahr sehen (mehr dazu hier).


1. Februar 2016: Erhöhung der Nominierungsgebühren, Einbezahlung der SSA-Hengste bei Nachbedeckungen uvm.

Verschärft werden die Regelungen und Gebühren für die Nachkommen aus DQHA SSA Futurity/Maturity-ersteigerten Decksprüngen, die für die Teilnahme an der SSA nominiert werden. Beide Eltern, sofern sie aus Europa kommen, sollen zukünftig im Zuchtbuch der DQHA eingetragen sein müssen, zudem sollen die Nominierungsgebühren teilweise um das Dreifache erhöht werden:
Nominierte Jährlinge sollen zukünftig bis zu 150 EUR kosten (aktuell: 50 EUR), Zweijährige bis 350 EUR (aktuell 200 EUR).

Sollte diesem Antrag stattgegeben werden, wären paradoxerweise Mindereinnahmen in vierstelliger Höhe denkbar, weil sich die Frist für den günstigsten Tarif verlängert: 74% der Nominierungen entfallen auf Fohlen, die höchstens ein halbes Jahr alt sind, während 98% eines Jahrganges vor dem 30. Juni eines Jahres auf die Welt kommt. Für diese 98% würde sich der Zeitraum durch das Fixdatum 31.12. verlängern, für 25 EUR anstatt 50 EUR (7. - 12. Monat) nominiert zu werden.

Noch vor der Beschlußfassung durch die Mitglieder am 28. Februar sind diese Erhöhungen jetzt schon von der DQHA als gültig veröffentlicht worden (siehe hier), obwohl derzeit noch das hier hinterlegte Gebührenschema für die Nominierungen gilt: DQHA Futurity / Maturity Handbuch 2015

Auch hinsichtlich der Nachbedeckungen aus SSA-Decksprüngen sollen die Regeln verschärft werden, der jeweilige Hengst muss dann gegebenfalls erneut in die SSA einbezahlt werden, obwohl der Decksprung bereits versteigert wurde:
„Bei einer Nachbedeckung mit einem bei der SSA ersteigerten Decksprung ist das daraus resultierende Fohlen nur dann für die Futurity/Maturity nominierungsberechtigt, wenn der Vater auch in dem der Nachbedeckung vorausgegangenen Jahr in die SSA einbezahlt wurde.“

Im Ernstfall würde das bedeuten, daß sich der Aufwand für SSA-Hengste im Nachbedeckungsfall min. verdoppeln (2x halbe Decktaxe), bei Nichtersteigerung im Folge- (Nachbedeckungsjahr) sogar min. verdreifachen (halbe + min. eine volle Decktaxe), je nach Datum der Einbezahlung (31.03./ 31.07) sogar vervierfachen.
Und wie gesagt, das für eine Nachbedeckung.

Gut möglich, daß die Hengstbesitzer dieses Risiko durch die Deckverträge an ihre Kunden weiter geben werden - womit bei den Deckkunden (und ebenfalls SSA-Kunden) damit das Risiko besteht, daß sie, im Falle einer Nachbedeckung, für diesen SSA-Decksprung mindestens genauso viel bezahlen müssen wie für einen regulären, nicht über die SSA ersteigerten Sprung. Ob das die Attraktivität der SSA hebt, können die DQHA-Mitglieder entscheiden.

Steigen sollen auch die Mitgliedsgebühren der DQHA-Mitglieder ausserhalb Deutschlands, von 75 EUR auf 90 EUR. Das betrifft derzeit 311 Mitglieder.

Verkürzt werden hingegen soll der Nennschluß für die Regiofuturitys, von min. vier auf min. zwei Wochen vor Turnierbeginn.
Damit könnte aber eine Berechnung der Futuritypreisgelder deutlich schwieriger werden, einer der Hauptgründe für die Nennfrist von vier Wochen ohne Nachnennmöglichkeit: Das von der DQHA für die Regionenfuturitys errechnete Preisgeld wird durch die Anzahl der genannten Starts (zum Nennungsschluss) dividiert, um die korrekten Beträge auf die Preisgeldschecks aus Aschaffenburg zu bekommen.

Ein Nachnennen bis zu zwei Wochen vor einer Regionalgruppenfuturity würde bedeuten, daß 2016 bereits die Westfuturity läuft (19. August), während man noch für die Nord- und Südfuturity (2. - 4. September) nachnennen kann.


Aus den Änderungsanträgen weniger deutlich hervorgehoben sind zudem eine Vielzahl sog. "redaktioneller Änderungen", die "schon bisher so geübte Sachbehandlung" legitimieren soll, in der Tat aber durchaus deutliche Veränderungen beinhalten. Eine genaue Prüfung durch die Mitglieder ist hier durchaus angebracht.
Beispiel: "Der Vater des Pferdes muss in dem der Bedeckung vorausgegangenen Jahr in die „Stallion Service Auction (SSA) der DQHA“ eingezahlt gewesen sein" (siehe oben) stellt eine deutliche Veränderung des bisherigen Regelwerks dar, wird aber "nur" als "redaktionell" gekennzeichnet.








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