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Bislang
war als Westernreiter durchaus gewohnt, dass mehrere Verbände,
allerdings mit unterschiedlichen Personenkreisen, sich darum bemühen,
sich für ein Ziel zu engagieren.
Vor Jahren gab es neben dem Paint Horse Club Germany (PHCG) den
"Deutschen Paint Horse Verband" (DPHV), eine Zeitlang
wurden die deutschen Reiner einerseits von der NRHA Germany wie
auch von der German Reining Horse Association (GRHA) betreut.
Am Ende verblieb immer nur ein Verband, der diese Aufgaben schlußendlich
übernahm.
Neu ist jetzt nun, dass es identische Personenkreise sind, die
voneinander getrennte Organisationen gründen, um denselben
Vereinszweck zu betreiben.
Denn nicht nur die Quarter Horse-Züchter haben nun eine DQHA
e.V. und eine AQHA e.V., die in Personalunion geführt werden.
Bereits mit der Gründung der European Western Horse Breeders
ist in Deutschland eine neue Situation für die Züchter
und die etablierten Zuchtverbände eingetreten (mehr
dazu hier).
Die "European Western Horse Breeders UG" ist eine "Tierzuchtorganisation
nach DVO (EU) 2016/1012", die u.a. die "Durchführung von Zuchtprogrammen
und Dienstleistungen in der Tierzucht" anbieten will und wird
geführt unter der HRB 33091 beim Amtsgericht Potsdam. Geschäftsführer
ist der amtierende ApHCG-Zuchtleiter Torsten Haier, der nun in
Doppelfunktion anstrebt, einerseits das Ursprungszuchtbuch für
Appaloosa in Europa beim ApHCG zu betreuen, andererseits ein Filialzuchtbuch
für dieselbe Rasse wirtschaftlich verantwortlich als "EWHB"
zu betreiben.
In einer Stellungnahme des derzeitigen ApHCG-Vorstandes (siehe
hier) sieht dieser keinerlei Interessenskonflikte vorliegen,
man vertraut dort auf die schriftliche Anweisung, daß "seine
Tätigkeit für die Fa. EWH nicht zum Nachteil des ApHCG" gereichen
darf und er mit den Daten vom ApHCG "nur zum Zwecke der Zuchtleitertätigkeit
für den ApHCG verwenden" darf.
Zumindest Markus Voss, ehemaliger ApHCG-Präsident und zweiter,
gleichberechtigter Gesellschafter
der European Western Horse Breeders, hat das offensichtlich anders
gesehen:
Er trat kurz vor der ApHCG-Jahreshauptversammlung 2020 zurück
(mehr
dazu hier), aus "aus persönlichen Gründen", da er
sich auf sein "weiteres Engagement konzentrieren müsse",
wie es in einer Stellungnahme heisst.
Eines
wird zumindest deutlich: Es gab bereits lange vor der ausserordentlichen
Mitgliederversammlung der DQHA in Köln (siehe
hier) einen mit der AQHA abgestimmten Plan, sollte
diese Versammlung nicht wie gewünscht verlaufen. "Wenn die
Abstimmung fehlschlägt, suchen wir ein neues Affiliate in Deutschland",
hieß es im Juni aus Amarillo (siehe
hier).
Alle Spekulationen darüber verweist DQHA-Präsident ins Reich der ‚Verschwörungstheoretiker‘: "die AQHAG e.V. ist kein 'zweiter Quarter Horse Verband' und auch keine 'geheime Übernahme durch die Amerikaner' - und wird es auch nicht. Es war lediglich unser Plan B für den Fall, dass jemand von außen auf die Idee gekommen wäre, einen Zweitverband zu gründen. Es handelt sich dabei ausschließlich um einen eingetragenen Verein, der nicht aktiv und nicht als Zuchtverband anerkannt ist. Wir planen, die AQHAG e.V. nach der ordentlichen Mitgliederversammlung wieder aufzulösen.“
Für Appaloosa fungiert der Appaloosa Horse Club Germany
e.V als Ursprungszuchtbuch für Appaloosa in Europa,
als Filialzuchtbücher werden Appaloosa in Deutschland zudem
betreut vom Bayerischen Zuchtverband für Kleinpferde und Spezialpferderassen
e.V.und dem Rheinischen Pferdestammbuch e.V.
Derzeit
werden Quarter Horses in Deutschland ausschließlich
von der DQHA als Ursprungszuchtbuch betreut. Dieses Monopol wird
in Kürze fallen, wenn die DQHA den Anspruch an das Ursprungszuchtbuch
aufgibt und zukünftig als Filialzuchtbuch der AQHA arbeitet.
Das
wird allerdings noch etwas dauern. Mit der AQHA Germany e.V.
und dem "EWHB" sind nun bereits weitere Verbände im Gespräch.
Das Paint Horse wird vom Paint Horse Club Germany e.V.
als Ursprungszuchtbuch betreut,
als Filialzuchtbuch
arbeitet lediglich noch der Bayerische Zuchtverband für Kleinpferde
und Spezialpferderassen e.V.
Die DQHA ist damit der erste der drei Westernzuchtverbände,
der bestrebt ist, den Status des amerikanischen Mutterverbandes
als Ursprungszuchtbuch anzuerkennen.
Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen
gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den
Bereich AQHA.
Zum
wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.
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