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Quarter Horse-Zuchtförderung:
Warum die DQHA Futurity/ Maturity ein Makeover verdient hat
 
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Promotion

17.805 Starts und 15 Turniere (ohne Ranch Horse, Special Events) - das ist die Bilanz der AQHA-Turniersaison 2024. Damit hat sich die Anzahl der Turniere seit 2019 um mehr als die Hälfte reduziert, schon vor 30 Jahren fanden mehr AQHA-Turniere als heutzutage statt.



Auch in der kommenden Saison ist keine Verbesserung in Sicht - derzeit sind 13 AQHA-Turniere in der Planung für das Jahr 2025.




 







Zudem altert der AQHA-Sport mit seinen Reitern: In diesem Jahr wurde das Startniveau von 1999 erreicht - allerdinss gingen in diesem jahr nur noch halb soviele Jugendliche wie noch vor 25 Jahren an den Start, dafür entsprechend mehr Amateure.



Die Folge ist, daß Quarter Horses weniger ihre Vielseitigkeit in Klassen wie Halter, Hunter oder In Hand Trail demonstrieren können, Züchter weniger Promotionplattformen bekommen und infolgedessen ihre Zucht reduzieren oder gar ganz einstellen.

Symptomatisch für den Zustand der AQHA-Turniere steht die Hauptschau des einzigen Zuchtverbandes in Deutschland, der das Quarter Horse in seinem Namen führt und dennoch bereits den rasseoffenen Sport als Zukunft fördert - die Deutsche Quarter Horse Assn. um Präsident Stephan Göb.



Warum die DQHA Futurity ein Make-Over verdient hat

Fünf Hengstfohlen und dreizehn Stutfohlen gingen am 1. Oktober 1983 auf der "1. DQHA Fohlen Halter Futurity" im Rahmen der Dt. Meisterschaft Westernreiten in der Aachener Soers an den Start. 42 Jahre später, am 5. Oktober 2024, sind nur noch sieben Absetzer am Start, bei der Kür zum "beeindruckenden Champion of Champion" (Pressetext DQHA) sind gerade einmal 20 Zuschauer im Stadion (siehe unten).





Die offiziellen AQHA-Zahlen verzeichnen für die Q24 insgesamt 198 Vorsteller mit 216 Quarter Horses, ein Rückgang von 43% seit dem Jahr 2019. Ebenfalls fast halbiert haben sich die DQHA Futuritystarts - von 472 auf der Q19 auf 280 Starts auf der Q24. Lediglich 45 Hengste wurden auf der Stallion Service Live Auction versteigert - keine guten Aussichten für das bislang erfolgreichste und älteste Zuchtförderprogramm für Westernpferde in Europa.



Wenn die Q, das bedeutendste Event der DQHA, also eine Zukunft haben soll, braucht sie ein grundsätzliches Make Over, das dem Anspruch von " Leidenschaft, Sport auf höchstem Niveau und unvergesslicher Emotionen" auch wieder gerecht war.

Ein Anfang sollte sein, die Ehrenpreise wie Schleifen und Pokale wieder rechtzeitig zu beschaffen und nicht erst eine Woche vorher - und diese auch wieder zu beschriften - die Schleifen kamen dieses Jahr ohne Angabe des Jahres oder einer Klasse, dafür bleiben die Schärpen durch die Rechtschreibfehler in Erinnerung.

Die Erweiterung der Q24 durch eine NSBA Int. Dt. Meisterschaft konnte der Veranstaltung keine zusätzlichen Impulse verleihen - angesichts der Starterzahlen in den AQHA-Klassen wirkte die Q24 dadurch künstlich verlängert.

Die Strategie des DQHA-Vorstandes, die DQHA Futurity auf vier Standorte zu zerfasern (Wenden, Bitz, Kreuth und Aachen), kann nun als gescheitert bezeichnet werden - nur die Futurity in Aachen fand überhaupt regelkonform statt. Sollte an diesem Konzept weiter festgehalten werden, darf man davon ausgehen, daß es sogar vom DQHA-Vorstandes gewollt ist, die DQHA Futurity durch maximales Missmanagement vollkommen irrelevant zu machen.

Kein Wunder, dass das EWU Jungpferdeprogramm für die Quarter Horse-Züchter die letzte Möglichkeit bleibt, ihre Zucht zu vermarkten.


Hat das American Quarter Horse das verdient?


1) "Bemerkenswerte Preisgelder?": Das Futurity-Preisgeld sinkt auf rd. 66.000 EUR

Die Stallion Service Auction mit der DQHA Futurity/Maturity ist das größte private Zuchtförderprogramm in Europa, bislang wirbt die DQHA mit "rund 150.000 Euro Preisgeld".
Auf der DQHA Q24 Futurity/ Maturity wurden jedoch nur noch rd. 66.000 EUR Preisgeld in den 31 Klassen ausgeschüttet, die DQHA selber spricht von 81.870 EUR (siehe hier).

Durch die geringeren SSA-Einnahmen in diesem Jahr (siehe unten) sind in Zukunft weiter sinkende Gewinngelder zu erwarten.

Zum Vergleich: Auf der German Open 2024 wurden 125.000 EUR in den Jungpferde – und Youngstars-Prüfungen ausgeschüttet.


2) DQHA Stallion Service Auction bleibt auf Niveau von 1990

Sieben Jahre nach Gründung der DQHA Stallion Service Auction im Jahr 1989 hatte die DQHA bereits 65 einbezahlte Hengste, zeitweise konnten Quarter Horse-Züchter aus 223 Hengsten auswählen. 2023 standen am SSA-Samstag nur noch 62 Hengste zur Versteigerung an, in diesem Jahr wurden beim SSA-Abend in Aachen nur noch 45 Hengste versteigert.

Dabei ist die DQHA Stallion Service Auction das einzige, tatsächliche Zuchtförderprogramm nur für Quarter Horses in Europa: Bei der DQHA SSA kommen ausschließlich die Züchter, Hengsthalter und Stutenbesitzer, zusammen. Das Ergebnis daraus, die Nachkommen der SSA-Hengste, sind dann berechtigt, im Jungpferdeprogramm der DQHA, der Futurity/ Maturity zu starten.



2019 waren noch 119 Hengste einbezahlt - somit hat die DQHA innerhalb von nur fünf Jahren über die Hälfte der einbezahlten Quarter Horse-Hengste verloren,
mit weitreichenden Konsequenzen für die Regiofuturitys und Futuritys, was Starterzahlen und Preisgeld angehen wird.

Die Einnahmen aus der Stallion Service Auction 2024 sanken lt. DQHA auf 42.065 EUR, das ist ein weiterer Rückgang um 16% in Vergleich zum Vorjahr (50.025 €).
Für die DQHA ist das ein "ein starkes Zeichen für die American Quarter Horse-Zucht", "ein voller Erfolg" dank der "mitreißenden Atmosphäre" (siehe hier).

Bereits in diesem Jahr waren sowohl auf den Regio- wie auch auf der Hauptfuturity in Aachen so wenig Starter in den Futurityklassen wie seit 20 Jahren nicht mehr (siehe hier).


3) Zwölf Zuschauer bei der Ehrung des DQHA Champion Of Champions 2024

Der DQHA Champion Of Champions - diesen Titel bekommt das beste Fohlen eines Futurity-Jahrgangs, die Sieger der Klassen Weanling Mares und Weanling Stallions, auf der Q-Hauptschau in Aachen. Ein Titel, der für jeden Züchter eine einzigartige Auszeichnung für seine Nachzucht bedeutet.



In diesem Jahr waren dazu leider nur noch ein Dutzend Zuschauer anwesend, wie ein Video dokumentiert.


4) Ehrenpreise fallen kleiner aus als gewohnt


Die Ehrenpreise der Q24 fallen in diesem Jahr kleiner aus als gewohnt. Den Pokalen fehlen so u.a. auch die Klassenbezeichnungen, da diese erst rd. eine Woche vor Turnierbeginn bestellt wurden. Zum Vergleich: Auf die Landesmeister und Platzierten der EWU-LM Baden-Württemberg Mitte Oktober warten u.a. Bronze-Trophys von Ellen Welten und die begehrten Blumenschärpen von Marie Paule-Majerus (siehe hier).



Die AQHA-/ DQHA-Schleifen kommen ohne Klassen- und Jahresangabe, die NSBA-Scheifen sogar ohne Angabe der Veranstaltung und können somit problemlos für die Folgejahre wieder verwendet werden.



Dafür haben die Schärpen der NSBA International German Championship eine besonderen Erinnerungswert - sie kommen alle mit einem Rechtschreib- und einem Grammatikfehler.






5) Nur zehn Fohlen auf dem DQHA Höveler Champoniat


Der "Höhepunkt der Zucht-Saison", das "Bundeschampionat der American Quarter Horses der DQHA", fällt in diesem Jahr deutlich kleiner aus als in den Vorjahren: Nur noch zehn Fohlen werden am 5. Oktober ab 12 Uhr den Richtern vorgestellt (siehe hier). Im letzten Jahr waren es noch 22 Fohlen.

Ob dieses an fehlendem "Mut, sich dieser Bewertung zu stellen, sie anzunehmen und im Sinne des Zuchtfortschrittes umzusetzen" liegt (siehe hier), darf bezweifelt werden.

Die DQHA beendete mit den Zuchtschauen in Wenden und Schönkirchen ihre Zuchtschausaion 2024 mit nur noch insgesamt 113 Fohlen, was nur noch 7% des Fohlenjahrgangs 2024 entspricht.

Seit den DQHA-Fohlenschauen 2004 sind noch nie so wenig Fohlen vorgestellt worden, obwohl die AQHA bereits für das Zuchtjahr 2023 überraschend einen deutlichen Zuwachs an Eintragungen gemeldet hatte (siehe hier).


6) Kein Start zum Nennschluß auf der DQHA Reining Futurity in Kreuth

Bis zum offiziellen Nennschluß der DQHA Reining Futurity in Kreuth ist keine Nennung eingegangen. Die Futurity, die ebenfalls wie die DQHA Maturity in Bitz in weiten Teilen nicht regelkonform gestaltet wurde (mehr dazu hier), findet damit nicht vom DQHA-Vorstand gewünschten Anklang.

Generell lässt sich damit feststellen, daß die seit vier Jahren bestehende Aufteilung der DQHA Futurity/ Maturity auf vier Orte (Wenden, Bitz, Kreuth, Aachen) das älteste Zuchtförderprogramm für Westernpferde in Europa deutlich geschwächt denn gestärkt hat.



7) Ein Starter in der Ranch Trail Futurity

In diesem Jahr führte die DQHA die Disziplin "Ranch Trail" im Futurityprogramm ein, um "die Vielseitigkeit des Zuchtprogramms zu fördern und die Starterzahlen in den Ranchklassen zu steigern". Tatsächlich hat diese Neueinführung das Gegenteil bewirkt: Nur ein Start findet in der Ranch Trail Futurity statt, damit wird die Auf- und Abbauzeit deutlich länger als die Prüfung selber.
Die Ranch Trail Maturity findet aufgrund Startermangels gar nicht statt.

Die übrigen Ranch Riding-Klassen der DQHA Futurity haben sich halbiert von 12 Starts im Jahr 2023 auf sechs (6) Starts in diesem Jahr.



8) Nur noch 280 Futurity-/ Maturity-Starts auf der DQHA Q24 in Aachen



280 Futurity-/ Maturity-Starts werden in diesem Jahr auf der DQHA Q24 zu sehen sein - so wenig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Seit der Q19 hat das "größte private Zuchtförderprogramm in Europa" damit knapp 200 Starts (-41%) verloren. Bereits auf den Regiofuturitys war dieser Trend abzusehen, Grund dafür kann die 2021 mangelnde Regelkonformität in Aufbau und Durchführung des DQHA SSA- und Futurityprogramm sein (siehe hier).


Seit 2021 beugt der DQHA-Vorstand regelmäßig seine eigenen Regelwerke

2024: Auch die DQHA Reining Futurity 2024 in Kreuth findet irregulär statt
2024: Auch die DQHA Reining Maturity 2024 in Bitz findet irregulär statt
2024: Für Quarter Horse-Züchter soll´s teurer werden: Beschließen die DQHA-Mitglieder nach 40 Jahren das Ende der Stallion Service Auction?
2023: Das Ende des Zuchtverbandssports: AQHA-Starts fallen auf das Niveau von 1999 zurück
2023: DQHA Cowhorse- und Reining-Futurity in Wenden wurde regelwidrig durchgeführt
2022: DQHA lässt Mitglieder über regelwidrige DQHA Q22 Futurity in Aachen abstimmen
2021: Nicht einbezahlt, nicht nominiert - wie man trotzdem ein Futurity Champion 2021 wird
DQHA Stallion Service Auction & Futurity: Ist Europas ältestes Zuchtförderprogramm „Bullshit“?


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