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Goldene Westernreitabzeichen für Carolin Sosna: Zur Krone des Westernreitens mit 16 Jahren
 
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Ein neuer Rekord, der sich sehen lassen kann – im Rahmen der German Open 2009 in Riedstadt hat Carolin Sosna mit 16 Jahren als bisher jüngste Trägerin und als erste Jugendliche in der Geschichte des Deutschen Westernreitsports das Goldene Westernreitabzeichen verliehen bekommen.

Mehr als 200 Punkte, die nach einem strengen Punkteschema erritten werden müssen, sind Voraussetzung für die „Krone des Westernreitens“ – kein Wunder, dass Carolin auf den Turnierplätzen der Westernszene mittlerweile hochbekannt ist. Mit ihren beiden vierbeinigen Partnern, dem Paint Horse-Wallach Painted Poco Paul und dem Quarter Horse-Hengst ARC Playsophie erritt sie dabei die meisten ihrer Erfolge, die sie schließlich zum Goldenen Reitabzeichen führten.


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Es ist wahrlich keine Übertreibung, an dieser Stelle von einer steilen Karriere zu sprechen. Was Carolin schon als Jugendliche geleistet hat, davon träumen andere noch im hohen Erwachsenenalter. Hut ab vor solch einem Kunststück!

Doch auch Carolin hat im wahrsten Sinne des Wortes „klein“ angefangen: Im zarten Alter von 5 Jahren begann sie 1998 als pferdeverrücktes Mädchen mit dem Westernreiten.

Es dauerte nicht lange, bis ihre Eltern mit dem berühmten „Pferdevirus“ ebenfalls angesteckt waren. „Caro hat uns zu den Pferden und dem Reiten gebracht“, schwärmt Vater Konrad Sosna, der heute nicht nur stolzer Vater, sondern auch mehrfacher Pferdebesitzer und leidenschaftlicher Turnierbegleiter seiner Tochter ist. „Ich kann mich noch genau erinnern: Es war einfach toll, sie so glücklich auf den Pferden zu sehen“.

Die Anfänge

Ihre ersten Runden im Westernsattel drehte Carolin auf der Paint Horse-Stute Jesters Sugaree, mit der sie im 1998 im zarten Alter von fünf Jahren auch ihr erstes Turnier in der Führzügelklasse bestritt. Von da an konnte sich Caro, wie sie von ihren Eltern und Freunden genannt wird, dank ihres Talents und der Förderung durch ihre Eltern rasch weiterentwickeln. Zu der Pferdeleidenschaft, die natürlich bis heute die Basis und Grundlage ihres Reitens ist, gesellte sich eine gehörige Portion Gefühl, Talent und Turnierleidenschaft hinzu.

So kam es, dass Caro den Anschluss ans Turniergeschehen immer hielt: 1999 und 2000 wurde fl eißig in Führzügelklassen und Walk-Trot-Prüfungen geübt. Einen wahren „Meilenstein“ gab es dann in 2001 zu verzeichnen; denn dies war das Jahr, in dem Caro schließlich in den „richtigen“ Turniersport einstieg. Mit dem damals vierjährigen Painted Poco Paul, der bis heute ihr treuer Begleiter ist, nahm sie nun fast die komplette Palette der Westerndisziplinen in Angriff; damals noch ausschließlich im Lager der APHA. Da es hier jedoch durch die geringen Starterzahlen faktisch keine Jugendklassen gab und die Jugendlichen daher mit den Erwachsenen in den Open-Klassen starten mussten, schaute sich die Familie Sosna nach Alternativen um.

Die Erfolgsspirale dreht sich

Im Jahr 2005 trat Caro schließlich der EWU bei; der Landesverband Rheinland ist bis heute ihr „Zuhause“. Mit dem Bronzenen Reitabzeichen in der Tasche startete sie ab 2006 in der Leistungsklasse 3 der Jugendlichen – damals noch als „unbeschriebenes Blatt“ – und schaffte prompt den Aufstieg für die kommende Saison. Der Höhepunkt des Jahres war für Caro jedoch ein besonderes Event, das keinen Vergleich fi nden kann: Auf der Abschlussveranstaltung der Weltreiterspiele in Aachen durfte Caro gemeinsam u.a. mit der amerikanischen Reining-Nationalmannschaft für Kentucky reiten; ein einmaliges Erlebnis.

Seit 2007 mischt Caro nun auf den großen Shows der EWU mit starker Konkurrenz in den Leistungsklassen 2 und 1 mit. Auf Anhieb stellten sich unzählige Erfolge ein, fl ankiert von Titeln wie z.B. EWU Champion Jugend Superhorse 2007, German Open Reserve Champion Reining 2008, EWU Champion Reining, Trail, Superhorse, Western Riding und All-Around 2009.

Drei Turniersaisons für 200 Gold-Punkte

Insgesamt 200 Punkte müssen für das Goldene Westernreitabzeichen in den Leistungsklassen 1 und 2 nach einem strengen Punkteschlüssel erritten werden – dies hat Carolin in nur drei Turniersaisons geschafft; ein fast unmögliches Unterfangen.

„In den letzten zwei Jahren waren wir dafür in der Saison fast jedes Wochenende auf Turnieren unterwegs“, erzählt Caro von ihrem „Reitalltag“. „Das war natürlich ganz schön anstrengend, aber hat auch immer Spaß gemacht.“ So war Familie Sosna insbesondere in 2009 auf „Mission Punktejagd“ für das Goldene Reitabzeichen in der ganzen Bundesrepublik auf Turnieren unterwegs. Wahrscheinlich ist Caro die erste Reiterin, die sich dieses hehre Ziel bewusst gesteckt hat. „Die Punkte haben wir immer mitgezählt“, lacht Caro, „aber dass ich das Goldene Reitabzeichen dann wirklich bekommen sollte, daran konnte ich kaum glauben.“

Fest steht: nach wie vor freut sich Caro über jede Schleife, die sie mit ihren Pferdefreunden nach Hause bringt. Gute Leistungen und zufriedene Vierbeiner sind ihr jedoch stets wichtiger. „Klar freue ich mich immer über einen Sieg oder gute Platzierung; daran hat sich noch nie etwas geändert, und das wird auch so bleiben. Die Messlatte ist allerdings höher geworden in den vergangenen Jahren; das resultiert einfach daraus, dass man erkennt, was alles möglich ist und was man selber leisten kann – ich bin leider Perfektionistin“, so Caro. „Am wichtigsten ist mir aber, dass wir ein schönes Bild in der Prüfung abliefern und ich ein gutes Reitgefühl habe – dass meine Pferde ihr bestes geben und bei mir sind.“

Zwei Pferde als treue Partner

Maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben natürlich ihre Pferde, die ihre seit vielen Jahren beständigen, treuen Begleiter auf den Turnieren und in ihrer Freizeit sind. Mit dem Paint Horse-Wallach Painted Poco Paul bildet Caro seit mittlerweile 11 Jahren ein Team: „Mit Paul bin ich groß geworden, und ich hänge unglaublich an ihm; das kann ich gar nicht beschreiben. Er ist einfach toll, und ich weiß, dass ich ihm ganz viel zu verdanken habe. Er macht alles mit und ist mein absoluter Allrounder“, so Caro über ihre erste große Pferdeliebe.

Doch die zweite Pferdeliebe ist nicht weit entfernt: „Archie ist natürlich auch mein Favorit – Paul und er sind beide ganz wichtige Freunde für mich“. Archie, das ist der Stallname von ARC Playsophie, ein zehnjähriger Quarter Horse-Hengst, der seit 2005 im Stall Sosna der Spezialist für Reining ist, aber auch gerne einmal Erfolge in Western Pleasure- Prüfungen feiert. „Erst seit 2007 darf ich als Jugendliche Prüfungen mit einem Hengst bei der EWU absolvieren – diese Öffnung des Regelbuchs war für uns natürlich super“, so Caro über ihren Werdegang mit Archie. In 2009 haben sie sich dann nicht nur in der Reining, sondern auch in der Western Pleasure und Western Horsemanship für die German Open qualifi ziert Durch eine Erkrankung fi el Archie dann leider in der zweiten Jahreshälfte aus; mittlerweile geht es ihm aber wieder besser und wird wieder antrainiert. „Archie ist eine absolute Kämpfernatur – das ist unbeschreiblich und zeichnet ihn aus“, so Caro und Konrad liebevoll über ihren Hengst.

Gute Reiter, gute Pferde = gute Trainer

Zu erfolgreichen Pferden und Reitern gehören in den meisten Fällen auch sehr gute Trainer. Birgit Bayer war es, bei der Familie Sosna den Einstieg ins Westernreiten fand, bis im Jahr 2006 ein Ortswechsel zum Stöckerhof der Familie Clemens am Niederrhein stattfand. „Ich trainiere für den Allround-Bereich bei Fee Clemens“, erzählt Caro.

„Sie hat uns dahin gebracht, wo wir heute sind. Vor allem hat sie mir auch beigebracht, immer im Sinne des Horsemanship zu denken. Und den Ehrgeiz in mir wecken kann sie auch, das brauche ich manchmal“, gibt Caro schmunzelnd zu. Bei Fee fühlt sich Caro daher immer noch mehr als gut aufgehoben. Für die Reining nimmt sie bei Kay Wienrich intensiven Unterricht, oder besucht Emanuel Ernst. Mit Archie hat Caro 2009 am Kader Training des Jugend-Nationalkaders Reining teilgenommen, und wird auch dieses Jahr 2010 wieder dabei sein – hier ist Kay Wienrich natürlich der erste Ansprechpartner.

Training und Turnierreiten mal anders

Neben anstrengendem Training stehen jedoch auch viele Ausritte und andere abwechslungsreiche Aktivitäten auf dem Programm. „Ich gehe total gerne ausreiten und achte auch darauf, dass meine Pferde immer wieder Abwechslung vom Trainings- und Turnieralltag bekommen, damit sie mental fi t bleiben“, erklärt Caro ihr Konzept.

Und überhaupt gibt es auch noch andere Sachen, die am Rande der Reitplätze und Turnierarenen wichtig sind. „Richtig toll fi nde ich den Zusammenhalt unter den Jugendlichen auf den Turnieren. Klar gibt es auch eine gesunde Konkurrenz, aber im Vordergrund stehen die Freundschaften.

Auf der German Open ist der Auftritt mit der Mannschaft zum Beispiel einfach nur klasse und macht Spaß. Und mit vielen Leuten habe ich auch außerhalb der Turniere Kontakt“, erzählt Caro über einen besonderen Aspekt des Turniersports.

Die Zukunft

Die Jahresplanung 2010 steht im Hause Sosna noch nicht abschließend fest – alles steht und fällt natürlich mit der Gesundheit und Motivation der vierbeinigen Partner. Prinzipiell möchte Caro ihre letzte Turniersaison als Jugendliche aber noch einmal auskosten – ein Deutscher Meister-Titel fehlt noch in der heimischen Vitrine.

„Insgesamt soll das nächste Jahr aber auf jeden Fall deutlich ruhiger werden. Nach der anstrengenden Turniersaison im letzten Jahr hatte Paul im Winter eine Reitpause, und ich habe mit viel Bodenarbeit, Spaziergängen und anderen Sachen versucht, Abwechslung in seinen Alltag zu bringen“, berichtet Caro von ihrer Planung. „Paul soll also in diesem Jahr eher geschont werden; statt Turnieren stehen viele Ausritte auf dem Programm.

Mit ihm werde ich daher nur auf ausgewählte A/Q-Turniere fahren. Und Archie muss sich natürlich auch erstmal vollständig von seiner Krankheit erholen – er hatte eine lebensbedrohliche Bauchfellentzündung. Aber zum Glück sieht es wieder gut aus, und wir haben mit dem Training schon wieder langsam angefangen. Archie ist einfach toll; es scheint, als ob er nichts vergessen hat nach der langen Zeit und bietet sich schon wieder total an.“

Das größte tierische „Projekt“, das Caro für 2010 geplant hat, dreht sich jedoch um den pferdigen Nachwuchs: „Wir haben zwei dreijährige Jungpferde von unserem Archie – die möchte ich dieses Jahr gerne weiter fördern und ausbilden. Mit Hilfe von Emanuel Ernst haben wir die beiden nun angeritten und sie machen sich super. Ich bin schon gespannt, wie es mit ihnen weitergeht.“

Danach steht schließlich mit dem Abi der echte Ernst des Lebens an. Einen „pferdigen“ Beruf schließt sie aber erstmal aus. „Als Trainer möchte ich eher nicht arbeiten; lieber würde ich gerne nach der Schule studieren – im naturwissenschaftlichen oder medizinischen Bereich.

Da könnte ich mich evtl. auf den Zuchtbereich spezialisieren, das fände ich sehr spannend“, spricht Caro über ihre Zukunft.

„Aber letztlich steht noch gar nichts fest. Mal schauen, wie es weitergeht!“

Anne Wirwahn für EWU westernreiter

 


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z.B. Petra Roth-Leckebusch für den Bereich EWU.
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