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Nachwuchsförderprogramme im Westernsport (1):
Das ist das EWU-Jungpferdeprogramm
 
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Futurity, Maturity, Jungpferdeprogramm, Jungpferde-Cup - die Möglichkeiten im Westernsport, seine Jungpferde in einem Nachwuchsprogramm gezielt zu fördern, sind vielfältig.
In einer Serie stellt wittelsbuerger.com nun diese Nachwuchsförderprogramme im Westernsport vor.



Bild: art&light

Das ist das EWU-Jungpferdeprogramm

Im Jahr 2004 wurde von der Ersten Westernreiter Union (EWU) das Jungpferdeprogramm, im Jahr 2009 das Jungpferdechampionat ins Leben gerufen, mit dem Ziel, junge Pferde schonend an den Turniersport heranzuführen und die mögliche Eignung des Pferdes für unterschiedliche Westerndisziplinen herauszufinden.

In vier Disziplinen - Basis, Trail, Ranch Riding und Reining - gibt es für 4- und 5-jährige Pferde in der EWU spezielle Jungpferde-Prüfungen, für 6-jährige Pferde wurden 2017 die Youngstars-Klassen Reining und Challenge ins Leben gerufen, um den Übergang vom Jungpferde- zum späteren Senioralter zu ermöglichen.

Jedes Jahr werden rd. 400 Jungpferde ins das EWU-Jungpferdeprogramm einbezahlt, die einmaligen Gebühren dafür reichen von 150 EUR im Fohlenalter bis zu 500 EUR als sechsjähriges Pferd (siehe hier).

Dieses Geld ist gut investiert, denn die Gewinnsummen für die Pferdebesitzer einerseits und die Einzahler andererseits in den drei Jungpferdeprüfungen betrug in den Prüfungen für 4- und 5-jährige Pferde im vergangenen Jahr jeweils über 15.000 €. Auf der German Open 2023 entfielen vom Gesamtpreisgeld in Höhe von 200.000 Euro über 110.000 Euro auf das Jungpferdechampionat mit den Jungferde- und Youngstars-Prüfungen. Zusätzlich wurden Sachpreise im Wert von 100.000 Euro vergeben.


Alle einbezahlten Jungpferde sehen Sie hier.
Erläuterung zum Jungpferdeprogramm
Jungpferde-Registration


Ausschüttungsbetrag Jungpferdechampionat German Open
German Open 2019: 106.700,00 €
German Open2021: 102.332,00 €
German Open 2022: 109.865,00 €
German Open 2023: 111.890,00 €

 



Das EWU-Jungpferdeprogramm befindet sich seit Jahren auf Erfolgskurs: Seit 2016 hat sich die Zahl der im Jungpferdeprogramm startberechtigten Pferde nahezu verdoppelt.
Obwohl das EWU-Jungpferdeprogramm ein Nachwuchsförderprogramm für Pferde aller Rassen ist, sind dreiviertel der über 2.100 derzeit eingezahlten Pferde Quarter Horses.




Die Einzahlung der Pferde ins EWU-Jungpferdeprogramm gehört für die Züchter zum Vermarktungsargument: 171 Absetzer wurden bis zum 31.12.2023 in das EWU-Jungpferdeprogramm einbezahlt, davon 145 Quarter Horse-Absetzer. Damit wird jedes 10. in Deutschland geborene Quarter Horse-Fohlen bereits in den ersten Lebensmonaten bei der EWU einbezahlt.

Die Vererberliste liest sich wie ein Who Is Who der Quarter Horse-Zucht:
Mit dabei sind Unxpected (43 Nachkommen), Aint It The Blues (38), Best Spook (21 Nachkommen), Keep On Kruzin (29), Hollys Electricspark (30 oder Only Invitational (8)., ebenso wie Nachkommen von One Martini Please,VS Code Blue, TFR A Wisely Dream oder Kissin The Girls.
Insgesamt bildet das EWU-Jungpferdeprogramm derzeit die Nachkommen von über 700 Hengsten ab, davon 525 Quarter Horse-Vererbern.


Quarter Horse-Züchter setzen zunehmend auf das EWU-Jungpferdeprogramm - zulasten der DQHA SSA und Futurity

Damit läuft das EWU-.Jungpferdeprogramm dem eigentlichen Zuchtförderprogramm für Quarter Horses,
der DQHA Stallion Service Auction mit DQHA Futurity/ Maturity, zunehmend den Rang ab:



Bereits jetzt sind mehr Quarter Horses für das EWU-Jungpferdeprogramm einbezahlt als in den entsprechenden Jahrgängen in der DQHA Futurity (siehe hier).
Und der Abstand wird sich in den kommenden Jahren noch vergrößern:

Im Jahr 2023 standen zur DQHA Stallion Service Auction nur noch 62 Hengste zur Versteigerung an, so wenig wie kurz nach Gründung der DQHA Stallion Service Auction im Jahr 1989.
Da hatte die DQHA bereits 65 einbezahlte Hengste, zeitweise konnten Quarter Horse-Züchter aus 223 Hengsten auswählen. Damit verringert sich auch die Zahl der einzahlungsfähigen Quarter Hortses für die DQHA Futurity/ Maturity.





2019 waren noch 119 Hengste einbezahlt - somit hat die DQHA innerhalb von nur vier Jahren über die Hälfte der einbezahlten Quarter Horse-Hengste verloren,
mit weitreichenden Konsequenzen für die zukünftigen Regiofuturitys und Futuritys, was Starterzahlen und Preisgeld angeht.

Mit rd. 110.000 Euro Preisgeld in den sechs Klassen des Jungpferdechampionats auf der EWU German Open 2023 wurde längst auch das Preisgeld der DQHA Futurity 2023 übertroffen.




In der vergangenen Saison setzte sich konsequenterweise der Starterschwund der DQHA Futurity/ Maturity fort:
Mit 331 Futurity-/ Maturitystarts auf der Q23 in Aachen verzeichnete die DQHA sowenig Teilnehmer wie zuletzt vor über zehn Jahren.

Dabei ist das EWU-Jungpferdeprogramm kein Zuchtförderprogramm: Es konzentriert sich auf die Förderung von Jungpferden, während die DQHA Stallion Service Auction als Grundlage für die DQHA Futurity/ Maturity die Zucht von Quarter Horses in Deutschland fördern soll.



Hausgemachte Probleme bei der DQHA

Die Gründe für das sinkende Interesse der Quarter Horse-Züchter an der DQHA Stallion Service Auction und DQHA Futurity/ Maturity sind hausgemacht bei der DQHA:

1) Immens schlechte Vermarktung der Service Auction, unterstützt vom DQHA-Präsidenten, der sein eigenes Zuchtförderprogramm selber mal als "Bullshit" bezeichnet haben soll (siehe hier)

2) Deutliche Unregelmäßigkeiten bei der DQHA Futurity - die DQHA Futurity / Maturity in Reining/ Cutting/ Cowhorse findet seit 2021 nicht regelkonform statt (siehe hier) und man kann problemlos ohne Einzahlung DQHA Futurity Champion werden (siehe hier)

3) Geringere Preisgelder, höhere Startgelder - mit sechs DQHA Regiofuturitys in diesem Jahr kannibalisiert die DQHA ihr eigenes Zuchtprogramm (siehe hier).





Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
z.B. Nico Hörmann, Grischa Ludwig oder Daniel Klein für den Bereich Reining.
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