Wie auch im letzten Jahr fand am ersten Wochenende des August wieder ein Cuttingturnier in der Westernstadt von Karpacz in Polen statt. Die Anlage dort bietet gute Voraussetzungen zur Durchführung von Veranstaltungen im Westernreiten. Neben einem großen Reitplatz und Boxen befindet sich auf der Gelände eine Reithalle mit einer Reitbahn von ca. 60 x 30 Metern, die mit einem tiefen Boden für Cutting-Events ausgestattet ist. Darüber hinaus ist natürlich die Westernstadt selber mit ihren gastronomischen Angeboten sowie der tollen Lage am Rande der Schneekoppe eine Reise wert.
Richter war wie im Vorjahr der AAAA NCHA USA Judge Tom Neel, der einen tollen Job machte und neben dem Cutting auch andere an diesem Wochenende stattfindende Wettbewerbe richtete. Auch die Rinder ließen kaum Wünsche offen. Durch ihre Schnelligkeit und abrupten Richtungswechsel stellten sie eine absolute Herausforderung für die Reiter und Pferde da, was sich auch in den Scores wiederspiegelte. Selbst sonst sehr gut laufende Pferde konnten nicht jedes Rind halten, und so kam es zu einigen überraschenden Ergebnissen. Vielleicht sollte hier im nächsten Jahr eine kleine Korrektur erfolgen, um ein ausgewogeneres Ergebnisfeld zu erzielen.
Am Samstag wurden die Non Pro und die Open sowie die Limited-Klassen geritten. Die Non Pro wurde von der Tschechin Diana Jisova auf Meradas Talking Money mit 72 Punkten gewonnen, die Open konnte Diana mit demselben Pferd mit 73 Punkten gewinnen. Die Limited 10000 konnte der Kanadier Brian Turnball mit 72 Punkten für sich entscheiden, in der 2000er gewann die Polin Malgorzata Pokoi, die auch sonst durch saubere Ritte glänzte.
Der Sonntag stand ganz unter dem Zeichen der Jackpot-Klassen. Die Open konnte der Tscheche Karel Spacil mit CD Of The Year mit 73 Punkten gewinnen und dabei zum zweiten Mal einen Motorroller als Gewinn mitnehmen. Der eigentliche Held dieser Show war aber Brain Turnball, dessen Pferd eine derartige Show lieferte, dass die ganze Halle tobte und wahrscheinlich weit zu hören war. 71,5 Punkte waren der Lohn für diese Leistung. Mehr war nicht möglich, da sich der eine oder andere „loss of working advantage“ einschlich. Die Non Pro entschied der Slowake Michal Pokorny auf Peptos Bar mit 72 Punkten für sich. Auch hier ereignete sich Ungewöhnliches: Jiri Jisa nahm, nach dem Verlust eines Rindes jeder Chance um den Sieg gebracht, das Kopfstück vom Pferd und ritt anschließend ohne seine Zeit zu Ende. Das war nicht nur spektakulär, sondern das Pferd zeigte auch ohne Kopfstück starke Aktionen.
Damit ging ein schönes Turnier, auf dem auch Cuttingpferde der europäischen Spitzenklasse zu sehen waren, zu Ende. Insgesamt wurden auf dem Turnier ein Motorroller und Gewinngelder von insgesamt € 8000,- an die Reiter zurückgegeben.