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USD waren es 2005, mit denen Chex Enterprise den Titel gewann,
in diesem Jahr gab es bereits 49.419,52 USD alleine auf Mallorca
für Red Chic Peppy und Martin Larcombe.
Mit
dem für ein Drei-Tages-Turnier gewaltigen Budget von rd. 1 Mio.
Euro wurde zudem das Thema Reining urplötzlich in die Wahrnehmung
von Menschen gebracht, die noch nie zuvor davon gehört hatten.
Werbung
in allen Magazinen, ein Stand mit einem überlebensgroßen Bild
von Shawn Flarida begrüßte die Urlauber am Flughafen von Palma
de Mallorca, und auf der ganzen Insel war das MWF durchaus Thema,
auch und gerade bei Nicht-Reitern.
Und
dennoch, während man in den Westernsportmagazinen wie Breeders
Chronicle oder Quarter Horse Journal voll des Lobes über das Mallorca
Western Festival schreibt, wurden bei der NRHA im Internet Stimmen
laut, „dass
es einige Probleme im Ablauf gegeben habe“.
Im
Gespräch mit wittelsbuerger.com spricht Frank Lichte, Eventmanager
des Mallorca Western Festival, erstmals ganz offen über die Stolpersteine
eines solchen Events und wie er im kommenden Jahr die Attraktivität
weiter steigern will."
Herr
Lichte, für Sie und Ihr Team war das MWF völlig neues Projekt,
das gleich im ersten Versuch das größte seiner Art in Europa sein
würde. Sind Sie überrascht von dem Verlauf?
"Und
wie. Wir haben zwar uns ein tolles Programm überlegt und im Vorfeld
wirklich alles getan um das Festival zu promoten. Aber ich war
am Samstag Abend echt fassungslos über die Begeisterung der Zuschauer.
Es war ein einzigartiges Erlebnis!"
Wo
Licht ist, ist auch Schatten. Im Internet wurden Stimmen laut,
die das Catering bemängelten. Zudem traten Pannen im Zeitplan
auf, und bei der der Siegerehrung des 150.000 USD Finales wurde
der viertplazierte Grischa Ludwig als 13. geehrt. Was war passiert?
"Stimmt,
da hat es teilweise X - Probleme gegeben. Aber die werden im kommenden
Jahr nicht mehr auftreten, da bin ich sicher. Wir haben eine Menge
Erfahrungen, positive wie negative, in diesem Jahr sammeln können,
und wir gehen im Team sehr offensiv damit um. Wir reden zurzeit
mit allen Beteiligten, Reitern, Pferdebesitzern und Fans über
das Konzept 2007."
Ganz
konkret: Der Boden war in den ersten beiden Tagen sehr problematisch,
Ute Holm, Nico Hörmann und einige andere Reiter stürzten. Schicksal?
"Ganz
bestimmt nicht Schicksal, aber zwei Faktoren spielten eine Rolle,
die wir nicht beeinflussen konnten. Einerseits wurde durch ein
Popkonzert zuvor der Boden etwas in Mitleidenschaft gezogen, zum
anderen wurden wir von schweren Gewittern und Stürmen heimgesucht,
die nicht nur in Palma, sondern auf der ganzen Insel für Schäden
sorgten. Häuser und Straßen wurden überflutet sowie Bäume entwurzelt,
mancherorts fielen 30 Liter Regen pro Quadratmeter. Wer erwartet
so etwas im September auf Mallorca? Wir haben getan, was wir tun
konnten, und der Boden wurde im Verlauf des Wochenendes sichtlich
besser."
Nächstes
Jahr werden große Events wie AMERICANA und Weltreiterspiele fehlen,
zu denen Pferde aus Nordamerika auf den europäischen Kontinent
kämen.
Welche Ideen haben Sie, damit auch 2007 die Amerikaner und Kanadier
wieder dabei sind?
"Ich
sehe das nicht als Nachteil, sondern als große Chance für uns
im nächsten Jahr. Während wir uns als Premieren-Event in diesem
Jahr gegen WEG und AMERICANA behaupten mussten, können wir 2007
mit den Erkenntnissen aus diesem Jahr, den Sportlern und Zuschauern
den Grundstein für einen Kultevent auf Mallorca legen, für die
Reiter wie die Zuschauer."
Stichwort
Aussteller: Zufrieden konnten Sie mit der Situation in diesem
Jahr nicht sein, oder?
"Richtig,
wir haben zugunsten der Gesamtveranstaltung hier Konzessionen
machen müssen. Aber das ist Vergangenheit, im nächsten Jahr haben
wir aus den Erfahrungen gelernt"
Was
will das Mallorca Western Festival denn in Zukunft sein? Reitturnier
oder Spektakel?
"Sehen
Sie, wir haben alleine auf Mallorca über 3.000 Pferdesportler,
die wollen wir genauso ansprechen wie die Reiningbegeisterten
in Deutschland oder Nordeuropa.
Daher
werden wir uns etwas breiter aufstellen und auch über die Aussteller
möglichst viele Facetten auf Palma abbilden. Ich bin sicher, der
Sport ist ohne Show für die breite Masse weniger interessant,
aber die Show wäre ohne den Sport nichts."
Aber
für die Reiter wie Pferdebesitzer müsste klar sein, welchen Faktor
der Reiningsport in Zukunft spielen soll. Wird es mehr Show geben?
"Nein,
ganz im Gegenteil, wir werden im kommenden Jahr den Sport stärker
in den Mittelpunkt rücken. Unser Konzept sieht vor, den Sport-
von dem Showteil deutlicher zu trennen. Das könnte so aussehen,
dass am Mittwoch ein Konzert stattfindet, Freitag z.B. die Freiheitsdressur
und am Samstag der Reiningsport. "
Das
Mallorca Western Festival also als Wochenendausflug oder gar Urlaubsreise?
"Warum
nicht, hier liegt doch jede Menge Potential für die Reiningleute!
Die Resonanz auf die Pakete für die Besucher aus dem Ausland hat
in diesem Jahr unsere Erwartungen übertroffen, das wollen wir
ausbauen im kommenden Jahr.
Wir
werden Travelpackages konzipieren, die einen perfekten Urlaub
auf Mallorca mit dem Höhepunkt – Mallorca Western Festival – bieten.
Diese werden auf jeden Fall wesentlich günstiger als 2006, da
wir bereits jetzt Flug- und Hotelkontingente einkaufen.
Urlaub,
erstklassigen Reining-Sport und Pferde-Vorführungen aus vielen
anderen Bereichen, damit machen Sie den Sport attraktiv für Menschen,
die vielleicht noch nie zuvor eine Reining gesehen haben. Die
fliegen wieder nach Hause und suchen einen Reiningbetrieb in ihrer
Nähe.
Außerdem
wird der Sonntag zum totalen Familientag. Die Kinder waren begeistert
vom Indianerdorf und den vielen Möglichkeiten sich auszutoben.
Deshalb werden wir diesen Bereich ausbauen und das Programm am
Sonntag ganz auf die Familien zuschneiden.
Und
so ähnlich haben Sie es doch auch gemacht, Herr Wittelsbürger
– Urlaub mit der Familie und unter der Sonne Spaniens Reiningsport
sehen…"
Stimmt!
Herr Lichte, was können Sie uns also stellvertretend für die Westernreiter
in Europa als Vorgeschmack auf das kommende Jahr geben?
"Natürlich
wollen wir auch 2007 wieder Spitzensport mit den weltbesten Reitern
erleben. Es wird wieder zwei Klassen geben und das Preisgeld wir
auch nochmal aufgestockt.
Außerdem
werden wir auch nächstes Jahr musikalisch wieder top aufgestellt
sein und während der im nächsten Jahr längeren Pausen werden wir
für noch mehr Unterhaltung im Public Bereich sorgen.
Ich
will aber noch nicht zuviel verraten, denn den genaueren Programmablauf
werde ich im Rahmen der NRHA Futurity 2006 in Oklahoma (23.11.
– 02.12.2006) bekannt geben."
Videospot
von MWF Champion Martin Larcombe
Videospot
mit Impressionen vom Mallorca Western Festival
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Informationen finden Sie auf wittelsbuerger.com hier.
Horsemotion-Bilder
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