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Paukenschlag für den Reiningsport?: Weltverband FEI beendet die Zusammenarbeit mit AQHA und NRHA
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Der Weltreitsportverband FEI hat heute bekannt gegeben, daß er die Zusammenarbeit für die Disziplin Reining mit der American Quarter Horse Association (AQHA) und der National Reining Horse Association (NRHA) beendet. Grund dafür sei die Tatsache, daß beide Verbände die 2014 bestehende Vereinbarung hinsichtlich Anti-Doping-Regeln, Stewarding und der Altersstruktur der Sportpferde nicht umgesetzt haben.

FEI Secretary-General Sabrina Ibáñez empfiehlt zwar, Reining innerhalb der FEI weiter zu fördern, fordert aber die nationalen Mitgliedsverbände der FEI auf, sich über die Zukunft des internationalen Reiningsports Gedanken zu machen.

 


Ob dabei etwas Wegweisendes herauskommen wird, ist fraglich, denn zu den nationalen Mitgliedsverbänden der FEI gehört bspw. die FN oder USEF, die wiederum in ihren Reining-Beiräten Vertreter eben der Verbände sitzen haben, die aus den (Tochter-) verbänden der AQHA oder NRHA kommen.




Es ist also kaum zu erwarten, daß die notwendigen Regeländerungen hinsichtlich Anti-Doping, Animal Welfare und Stewards, die notwendig wären, um den Reiningsport auf ein international anerkanntes Niveau zu heben, tatsächlich angestoßen werden.


Die Reaktionen der AQHA und der NRHA

Die AQHA sieht keinerlei Fehlverhalten bei sich. "Das Engagement der AQHA für den Sport, das American Quarter Horse und das Wohlergehen des American Quarter Horse zu wahren, hat oberste Priorität", sagte der Verband in einer Erklärung. „In Bezug auf die in der Kooperationsvereinbarung angesprochenen Animal Welfare-Regelungen entsprechen die Vorschriften und Praktiken der AQHA, insbesondere diejenigen, die mit Stewards und Drogentests zusammenhängen, diesen Anforderungen und erfüllen diese. Kurz gesagt, unsere oberste Priorität als Reitervereinigung ist die Gesundheit und das Wohlergehen unseres Sports und dieser großartigen Rasse."


Konkreter wird die NRHA, die ebenfalls schon kurz nach dem Bekanntwerden der FEI-Nachrichten reagierte und generell noch "offene Türen" für ein neues Abkommen sieht. Das seitens der FEI aufgekündigte Abkommen habe lediglich die Weltreiterspiele, eine kleine Anzahl vor allem europäischer Turniere und Reining-Demos im Umfeld der olympischen Spiele betroffen, argumentiert der Verband.

Vor allem den Bestimmungen der FEI hinsichtlich des Stewarding und Medikationen macht die NRHA deutlich, auch in Zukunft am eigenen Regelwerk festhalten zu wollen - einer der Gründe für das Aufkündigen des Cooperation Agreement durch die FEI. Wörtlich heisst es: "Die NRHA hat in diesen Bereichen eigene Regeln und Richtlinien festgelegt, um das Wohlergehen des Pferdes während der NRHA-Veranstaltungen jederzeit zu schützen (...) und wird weiterhin geeignete Maßnahmen ergreifen, um diese Vorschriften aufrechtzuerhalten und durchzusetzen, einschließlich ihrer eigenen Medikamentenvorschriften und Strafen."


NRHA-Statement bedeutet faktisch das Aus für den FEI-anerkannten Reiningsport auf internationalem Niveau

Damit wird deutlich, daß die Chance, daß einer oder beide der großen US-Verbände die Rückkehr in den FEI-anerkannten, internationalen Reiningsport findet, ausgesprochen gering ist. Die Bereitschaft der US-Amerikaner, sich mit den internationalen Medikations- und Anti-Doping-Bestimmungen auseinander zu setzen, war jeher gering. Bereits mit Abschluß des Abkommens zwischen FEI und NRHA stemmten sich führende Reiningreiter in den USA dagegen (mehr dazu hier). Mitte 2014 gab der NRHA-Vorstand der Million Dollar Gang nach und verschärfte nicht die Medikationsbestimmungen, die mehr dem Regelwerk der Federation Equestre International (FEI) und der United States Equestrian Federation (USEF) anpasst werden sollten.

Und schon 2011 beendete die FEI schon einmal die Zusammenarbeit mit der NRHA USA, als es darum ging, einen gemeinsamen Nenner zum Umgang mit Doping und Medikation zu finden (mehr dazu hier).

Kurz gesagt: Die US-Amerikaner haben nur geringes Interesse an dem internationalen FEI-Sport, denn sie verdienen ihr Geld auf den Futuritys und Derbys in den USA. Daher war auch der vor einigen Jahren gestartete neue Verband in den USA, "USA Reining", als offizieller Anschlußverband der USEF und von AQHA und NRHA USA als "direkte Pipeline für Leistungssportler in den internationalen Reiningsport" bezeichnet, ein Misserfolg. Angeführt von Pete Kyle, sollte USA Reining, zusammen mit der AQHA und NRHA USA, wieder neuen Schwung in die internationale Reiningszene bringen, vor allem durch neue Events. Das wird jetzt wohl auch nicht mehr nötig sein.

 







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