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Die Entscheidung der NRHA USA, ab sofort das Sedativum Sedivet (Romifidin) für den Wettkampf zuzulassen (siehe hier), sorgt vor allem ausserhalb der USA ausnahmslos für Kopfschütteln. Das älteste Reitsportmagazin Großbritanniens, Horse & Hound, zitiert die Regeländerung schlichtweg als "empörend" (siehe hier).
Roly Rogers, Vorstand der World Horse Welfare-Organisation, drückt es so aus: „ Wenn ein Pferd sediert werden muss, um Wettkampfergebnisse auf diesem Niveau zu erzielen, dann bedeutet das entweder, dass es nicht
genug trainiert ist oder dass es nicht ohne Hilfe am Sport teilnehmen kann."
Besorgniserregender sei es jedoch, daß es im amerikanischen NRHA-Sport nicht nur eine Kultur des Schweigens über Doping- und Medikationsverstöße gäbe, sondern die umstrittene Entscheidung der NRHA zur Zulassung von Romifidin auf Druck ihrer Mitglieder zustande kam.
Rogers bezieht sich dabei auf den Brief von NRHA-Präsident Rick Clark (siehe hier), der sagt: "Wir hatten nicht die Unterstützung, Romifidin (Sedivet) nicht zuzulassen. So einfach ist das."
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Inzwischen hat sogar die American Association of Equine Practitioners (AAEP), der Berufsverband von mehr als 9.000 Pferdetierärzten in den USA, in einem offenen Brief die NRHA aufgefordert, ihre Entscheidung zu überdenken. Die Verabreichung von Romifidin stelle "ein Sicherheits- und Gesundheitsrisiko sowohl für das Pferd als auch für den Reiter dar" (siehe hier).
Tatsächlich dürfte das Ausmaß der Reaktionen auf die Entscheidung der NRHA USA vor allem in Europa niemanden überraschen, gehört der Umgang und das tiefere Verständnis z.B. um die Anti-Doping- und Medikamentenkontrollregeln (ADMR) als Grundlage für fairen Sport zum Alltag.
Überrascht sein dürfte daher nur noch jemand, der immer noch glaubt, dass Sportler und Verbände ausserhalb der USA noch ernsthaft Einfluß üben können auf den Sport. Tatsächlich haben die Amerikaner noch nie wirklich ein Verständnis aufbringen können für Dopingstandards ausserhalb der USA (Stichwort: FEI-Reining),
und die NRHA USA hat ohne Rücksicht auf die Auffassungen ihrer Tochterverbände auf der Welt im Speziellen und das weltweite Image des Reiningsports im Allgemeinen trotzdem diese Entscheidung getroffen.
Gut also, daß kurzfristig orientierte Verbandsregeln bereits lange Zeit geltende, (inter-) national verbindliche Standards nicht aushebeln können und Sedivet (Romifidin) in Deutschland erst gar nicht im Turniersport eingesetzt werden kann (siehe hier.
Perspektivisch bedeutet das aber, daß sich der Westernreitsport diesseits und jenseits des Atlantiks eher auseinander als zueinander entwickeln wird.
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