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Viele Reiter liebäugeln mit dem Kauf eines eigenen Hofs und dem Umbau des Stalls für die Pferdehaltung. Wer dabei auf die Gesundheit seines Vierbeiners achtet, kommt jedoch unter Umständen zu dem Schluss, besser gleich zwei fertige Außenboxen anzuschaffen. Denn die meisten alten Kuh- und Schweineställe bieten Pferden keine artgerechten Bedingungen.

Pferde sind um ein vielfaches empfi ndlicher als andere Haustiere. Wo Kühe zufrieden vor sich hin dösen, legen Pferde sich fest. Wo Schweine munter vor sich hin quieken, bekommen Pferde Atemwegserkrankungen und Verhaltensstörungen. Und auch eine Umgebung, die wir Menschen als besonders schnuckelig empfi nden, kann für Pferde gesundheitsschädlich sein.

 

Fangen wir bei der Temperatur an:

Im Offenstall ist das kein Thema, hier entspricht das Stallklima den Außenverhältnissen. Wer aber ein altes Gebäude mit vier Wänden und einem Dach umbauen will, erhält einen so genannten geschlossenen Stall. Dessen Aufgabe ist es, extreme Außentemperaturen zu mäßigen, damit das Pferd zum Beispiel kein allzu dickes Winterfell bekommt und die Tränken nicht einfrieren. Früher galt als Richtwert für die Stalltemperatur im Winter ein Wert von 8 bis 15 Grad. Diese Meinung ist mittlerweile überholt – das Pferd soll keinem Temperaturschock ausgesetzt sein, wenn es vom Stall ins Freie geführt wird, wo evtl. Minusgrade herrschen.

Beim Umbau eines alten Gebäudes werden Sie eher das gegenteilige Problem haben:

Ohne Ventilatoren erfolgt der natürliche Luftaustausch nur, wenn innen und außen ein gewisser Temperaturunterschied besteht (mindestens drei Grad wärmer im Stall). Diese drei Grad können Pferde durch Atmung und Wärmeabgabe meist nicht „aufheizen“. Deshalb empfi ehlt es sich, eine Wärmedämmung einzubauen. Ein Fachmann bringt die Dämmung von außen an, da die Dampfdurchlässigkeit der Bauteile von innen nach außen zunehmen muss.

Falls Sie über dem Stall Heu und Stroh lagern möchten, sollte die Wärmedämmung auch an der Decke erfolgen, sonst bildet sich dort mit der Zeit Kondenswasser. Schlägt sich trotz ausreichender Wärmedämmung Feuchtigkeit an Stallwänden und -fenstern nieder, so ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass etwas mit der Lüftung nicht funktioniert. Sehr schlecht für Pferde ist eine hohe Luftfeuchtigkeit bei warmen Temperaturen. Das begünstigt die Vermehrung von Schimmel, Parasiten und Krankheitserregern. Niedrige Luftfeuchtigkeit hingegen begünstigt die Staubbildung und reizt die Atemwege. Bei alten Gebäuden bekommen Sie eine ausreichende Luftzirkulation oft nicht hin, ohne eine Ventilatorenlüftung (Zwangslüftung) einzubauen. Zusätzlich sollten sie kleine, hohe Fenster durch großzügige, helle Außenklappen ersetzen. Haben Sie dabei keine Angst vor Zugluft! Das Pferd hat einen körpereigenen Thermoregulationsmechanismus, mit dem es sich auf kalte oder warme Luft einstellt. Dieser Mechanismus funktioniert allerdings nur, solange das ganze Pferd im Wind steht. Einen „Zug“ bekommt es jedoch, wenn Kaltluft punktuell auf seinen Körper trifft, beispielsweise durch eine undichte Stelle in der Wand.

Zurück zum Thema Fenster:

Die meisten alten Stallfenster bestehen aus ungeschütztem, zerbrechlichem Glas. Das stellt für Pferde eine ebenso hohe Verletzungsgefahr dar, wie andere scharfkantige, hervorstehende Bauteile und zu eng bemessene Öffnungen. Auf diese Dinge legten die Erbauer der Höfe Anfang des letzten Jahrhunderts leider wenig Wert – also Augen auf! Wenn Sie sich ohnehin von den alten Fenstern verabschieden, so achten Sie beim Neubau darauf, dass Sie Ihren Stall so hell wie möglich machen. Mindestens ein Quadratmeter Fenster pro Pferd sollte schon sein. Licht erhöht immerhin Fruchtbarkeit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefi nden jedes Pferdes. Zur artgerechten Haltung gehören auch Boxen mit angemessener Größe (Maße siehe Kasten) und ein trockener, rutschfester, und leicht zu reinigender Boden. Hier hat sich Ortbeton, Betonverbundsteinpfl aster, Asphalt und Ziegelpfl aster bewährt. Der Boden muss auf gleicher Höhe mit der Stallgasse liegen, um die Luftzirkulation nicht zu unterbinden. Auch die Boxenwände müssen in Liegehöhe luftdurchlässige Schlitze haben.

Häufi g wird beim Umbau eines Kuhstalls der bisherige Untergrund beibehalten. Dann befi ndet sich meist direkt in der Box eine Rinne, durch die vorher der Urin der Rinder ablief. Sie stellt eine Gefahr für Pferde dar, die darüber stolpern oder sich einen Huf einklemmen können. Es gibt die Möglichkeit, die Rinnen mit einem Gitter als Schutz zu versehen. Anpassung und Einbau des Gitters sollte jedoch ein Fachmann vornehmen, da durch ein instabiles Gitter eine doppelte Sicherheitsgefährdung ausgeht. Besser, Sie trennen sich von allem, was am Boden uneben und gefährlich ist.

Auch wenn der Traum vom Stallumbau zunächst verlockend erscheint – wer all diese Punkte bedenkt und dabei immer noch billiger wegkommt als mit der Anschaffung von fertigen Außenboxen, hat viel Glück gehabt.

Checkliste
Stallhöhe Mind. 2,80 Meter
Temperatur soll der Außentemperatur weitgehend folgen, nur Extreme abmildern
Luftfeuchtigkeit 60 bis 80 Prozent
Luftraum Mind. 30 Kubikmeter pro 500 kg Pferd
Licht Fensterfl äche zu Bodenfl äche mindestens 1:15
Luftströmungsgeschwindigkeit 0,1 bis 0,3 m/s
Boxenfl äche (2 x Widerristhöhe)²
Schmale Seite der Box Mind. 1,5 x Widerristhöhe
Breite der Boxentür Mind. 1,20 m
Breite der Stallgasse Bei einreihigen Boxen mind. 2,50 m, bei zweireihigen mind. 3 m
Abtrennung zwischen den Boxen 1,3 x Widerristhöhe (Trennwand brusthoch, Oberteil vergittert)

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Quelle:
Regina Käsmayr für westernreiter (EWU)


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