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Erbdefekte: US-Genetiker haben die Verbreitung von HERDA, GBED, PSSM und HYPP im American Paint und Quarter Horse untersucht
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In einem gemeinsamen Forschungsprojekt haben Wissenschaftler an der US Universität von Kalifornien und an der US Universität von Minnesota die Häufigkeit von Genträgern für bekannte Erbkrankheiten im American Paint und im Quarter Horse untersucht. Die Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht.



Dr.agr. Dr.agr. habil.
Ines von Butler-Wemken

ist Expertin für für den Bereich Vererbung/Genetik im wittelsbuerger.com-Expertenforum.

Dorthin gelangen Sie hier.

An einer Stichprobe von 200 zufällig ausgewählten Quarter Horses und 180 zufällig ausgewählten American Paints hat man mit Gentests das Auftreten der Erbkrankheiten HYPP, HERDA, LOWS, Typ1 PSSM und GBED untersucht. Die zufällig ausgewählten Pferde stammten bei beiden Rassen nicht nur aus den USA und aus Kanada, sondern auch aus verschiedenen europäischen Ländern. Unter den 200 Quarter Horses fanden die Wissenschaftler drei HYPP-Genträger, 23 PSSM-Genträger, 22 GBED-Genträger, sieben HERDA-Genträger und keine LOWS Genträger. Unter den 180 zufällig ausgewählten American Paints befanden sich acht HYPP-Genträger, acht PSSM-Genträger, sieben GBED-Genträger, drei HERDA-Genträger und 38 Genträger für LOWS. Unter den Quarter Horses gab es fünf Pferde, die Genträger für zwei Erbkrankheiten waren. Unter den American Paints wurden acht Pferde als Träger für zwei Erbdefekte aufgedeckt, jeweils in Kombination mit LOWS.

Die Ergebnisse zeigen ein doch unerwartet hohes Auftreten für PSSM und GBED im Quarter Horse auf. Sie bestätigen für HERDA auch frühere Untersuchungen an der Universität von Minnesota, wo die Wissenschaftler unter 1041 äußerlich gesunden Pferden, 3,6 Prozent der Pferde als HERDA-Genträger aufgedeckt haben. Vergleichbares trifft für die Verbreitung von PSSM und GBED zu. Im American Paint unterstreicht die Untersuchung das hohe Vorkommen von gesunden LOWS Einzelgenträgern, aber auch ein höheres Auftreten von HYPP im Vergleich zu der untersuchten Quarter Horse Stichprobe.

In einer weiteren Untersuchung haben die Wissenschaftler dann die erfolgreichsten Quarter Horses aus den AQHA Shows der Jahre 2005 und 2006 getestet. In diese Untersuchung wurden insgesamt 651 Top Leistungspferde, Stuten und Hengste, aus den sieben Leistungsrichtungen Halter, Western Pleasure, Cutting, Working Cowhorse, Reining, Barrel Race und Racing einbezogen.

Unter den 118 erfolgreichsten Halter Pferden waren 65 HYPP-Genträger, dies sind über 50 Prozent, vier Pferde sogar zugleich HYPP Doppelgenträger. In den anderen Leistungsgruppen konnten dagegen überhaupt nur zwei Pferde als HYPP Einzelgenträger aufgedeckt werden. Genträger für den HERDA Defekt fanden sich, wieder erwartungsgemäß, bevorzugt unter den Cutting Eliten. Unter 113 untersuchten Pferde, waren 32 Pferde hier zugleich HERDA-Einzelgenträger. Relativ viele HERDA Einzelgenträger befanden sich auch unter den Reining Eliten und unter den Working Cowhorse Elitepferden. Alle anderen Gruppen hatten das HERDA Gen in nur sehr niedriger Frequenz. Wieder unter den Halter Pferden waren auch die meisten Genträger für den Muskeldefekt Typ1 PSSM. GBED fand sich dagegen am häufigsten unter den Western Pleasure und Cutting Eliten.

Interessant sind die 118 ausgewählten erfolgreichsten Racing und Barrel Racing Quarter Horses. In dieser Gruppe haben die Wissenschaftler überhaupt nur fünf Einzelgenträger für die untersuchten Erbkrankheiten aufgedeckt. Mit der Zuchtpraxis, reduzierte Linienzucht und Kreuzung mit Englischem Vollblut, wird hier das sehr seltene Vorkommen von Genträgern erklärt. Insgesamt zeigt die US Studie aber sehr deutlich, dass es unter den Elitepferden in allen Leistungsrichtungen Genträger für HERDA, GBED und Typ1 PSSM gibt.

Mit den vorliegenden Untersuchungen konnten die US Wissenschaftler dann erstmals auch Schätzungen zur Verbreitung der Erbanlagen für GBED, HERDA und Typ1 PSSM in der Quarter Horse Rasse durchführen. Sie gehen davon aus, dass es heute unter den 3,24 Millionen American Quarter Horses doch 8 bis 13 Prozent GBED Einzelgenträger, 3 bis 5 Prozent HERDA Einzelgenträger und 8 bis 13 Prozent Typ1 PSSM Einzelgenträger gibt. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern werden konsequente Gentests, insbesondere unter den Elitepferden aus allen Leistungsrichtungen des Western Pferdes nachdrücklich empfohlen.

Mehr dazu
Alle Infos zu PSSM
Alle Infos zu GBED
Alle Infos zu HERDA
Alle Infos zu HYPP

Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
z.B. Dr. Ines von Butler-Wemken für den Bereich Vererbung/Genetik.
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QuelleInes von Butler-Wemken

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