Alle AQHA-Shows aus dem Jahr 2013 sind bei der AQHA verarbeitet, und die Betrachtung der vergangenen Saison verzeichnet
deutlich weniger Turniere und Starter, einen massiven Rückgang im Einsteiger- und Jugendsport und keine Aussicht auf Besserung.
Dem entgegen bilanziert die EWU für 2013 zum fünften Mal in Folge einen Zuwachs sowohl an Startern wie auch Turnieren, und der hohe Anteil an Quarter Horses (ca. 65%)
dabei zeigt, daß die Entwicklung kein allgemeiner Trend ist, sondern der Quarter Horse-Sport sich mitten in einem Umbruch befindet.
In einer neuen, mehrteiligen Serie analysiert wittelsbuerger.com den Westernreitsport in Deutschland, zeigt die langfristigen Veränderungen auf und erläutert, was die Züchter, Besitzer und Turnierreiter von Quarter Horses in der Zukunft erwartet.
Teil 4: Das macht der Nachwuchs - die DQHA Quarter Horse-Zuchtschauen 2004 - 2013
Mehr Zuchtschauen sind notwendig, um das Starterniveau zu halten
Für guten Sport braucht es guten Nachwuchs - eine Betrachtung der Zuchtentwicklung in Deutschland gibt weitere, wertvolle Hinweise auf die Entwicklung des Quarter Horse-Sports in der nahen Zukunft.
Dabei zeigt sich, daß der Zuchtverband DQHA deutlich größere Anstrengungen unternehmen muss, um die Fohlen seiner Züchter überhaupt noch zu erreichen.
Acht von zehn Fohlen gehen nicht auf eine DQHA-Fohlenschau
Und dennoch ist der Einfluß des Zuchtverbands auf die züchterische Arbeit seit 2010 gesunken: Gemessen an der jährlichen Abfohlquote in Deutschland gehen derzeit weniger als zwei von zehn Quarter Horse-Fohlen auf eine DQHA-Zuchtschau.
10 Jahre Zuchtschauen – geht der Trend zur „Wohlfühlnote“?
Dabei werden die Noten immer besser: Seit 2004 stieg die Durchschnittsnote von 7,64 auf 7,87, damit wird rechnerisch jedes Fohlen mindestens mit "sehr gut" oder besser bewertet.
Konträr zu den jährlich steigenden Durchschnittsnoten sinkt die Abweichung der Richterbewertungen untereinander.
Der Typ wird besonders gut bewertet - die Gang-Korrekheit hingegen weniger
Besonders gut wird von den Richtern der Typ bewertet - durchschnittlich eine 8,04, also "sehr gut" erhält ein Fohlen 2013.
Deutlich schlechter schneiden die Kriterien "Gliedmaßen/ Hufe" und "Gang-Korrekheit" ab.
Interessanter Aspekt dabei: Die Zuchtleiterin der DQHA ist auf keiner der Zuchtschauen aktiv, obwohl sie als Nicht-Züchterin keinerlei Vorwürfe von Befangenheit zu befürchten hätte.
Wo der Sport ist, ist die Zucht – die Bedeutung des Sports für einen Zuchtverband
Was bedeutet das jetzt für den Quarter Horse-Sport in Deutschland? Eine Gegenüberstellung der AQHA-Auswertungen mit den Fohlenschau-Statistiken zeigt hier das klassische Prinzip von Angebot und Nachfrage: Wo Quarter Horse-Sport angeboten wird, entsteht auch die Nachfrage nach Quarter Horses.
Für die DQHA heisst das: Entweder sie muss selber sportliche Impulse in züchterisch schwachen Regionen setzen, um dort ihrem Auftrag als Zuchtverband gerecht zu werden.
Oder sie muss sich auf sportliche Arbeit anderer Verbände wie EWU verlassen und sich auf die Arbeit als Zuchtverband konzentrieren. Dann gibt sie aber jeden Einfluss auf die Entwicklung des Quarter Horse-Sports damit auf.
Was bedeutet das in Zukunft für die Züchter, Trainer und Reiter von Quarter Horses?
In den nächsten Tagen folgen die weiteren Teile der Serie mit Zahlen und Fakten rund um Quarter Horses in Deutschland!